KALEX: SETZT AUCH BEIM ZWEITEN OFFIZIELLEN MOTO2 TEST MASSSTÄBE

Der 5,4 Kilometer lange Losail International Circuit in Katar war am vergangenen Wochenende Schauplatz des zweiten IRTA Tests der Moto2-Klasse. Gleichzeitig waren diese dreitägigen Testfahrten auch die letzte Möglichkeit für Teams und Fahrer sich auf die an diesem Wochenende beginnende Weltmeisterschaft vorzubereiten. 14 Teams mit insgesamt 24 Fahrer vertrauen mittlerweile auf das Chassis des Fahrwerksherstellers aus dem deutschen Bobingen, der in der mittelschweren Grand-Prix-Kategorie längst den Massstab vorgibt.
 
Trotz stabiler Wetterlage mussten sich Teams und Fahrer auf ständig leicht geänderte Streckenverhältnisse einstellen. Dies bedeutete einen Mehraufwand hinsichtlich der Abstimmungsarbeiten an den Rennmaschinen. Im klarem Gegensatz zum vorangegangenen Test in der Vorwoche im spanischen Jerez de la Frontera, wo an jedem der drei Tage jeweils ein Fahrer dem Geschehen den Stempel aufdrückte, präsentierte sich in Losail ein ganz anderes Bild. Über die Dauer des Tests von Freitag bis Sonntag rückten mehr als eine Handvoll Fahrer in den Vordergrund, die man nun getrost als Favoriten für das erste Rennwochenende bezeichnen darf.
 
Der Engländer Sam Lowes beendete den letzten Test vor dem WM-Auftakt am 20. März mit dem Grand Prix of Qatar als Gesamtschnellster. Die Trainings und das Rennen bei der ersten WM-Runde an diesem Wochenende werden übrigens in den Abendstunden ausgetragen, so wie auch die abschliessenden Saisonvorbereitungen abgewickelt wurden.
 
#22 Sam LOWES (Federal Oil Gresini Moto2, Kalex) – 1´59.405 (140 Runden insgesamt):
 
"Es war ein fantastischer Test, der am Ende mit der Bestzeit getoppt wurde. Ich bin sehr, sehr zufrieden. Tag eins begannen wir mit einer Rennsimulation, die normal 20 Runden hier beträgt. Doch ich fuhr 21 Runden am Stück, und noch dazu mit einer sehr konstanten Pace. Das war schon mal ein gelungener Auftakt. Am zweiten Abend arbeiteten wir hauptsächlich am Einlenkverhalten, das Gefühl für die Front zu steigern sowie mehr Grip zu finden. In der letzten Session des Tages ist uns ein richtig guter Schritt gelungen, da wir uns hinsichtlich der Race-Pace deutlich gesteigert haben. Ich fuhr einen 10 Runden-Run sehr konstant 1´59.9er Zeiten. Noch dazu mit einem Reifen, der bereits 16 Runden draufhatte. Das gab natürlich Zuversicht und in der gleichen Art und Weise machten wir am Sonntag weiter. Eigentlich haben wir am letzten Abend mehr am Motorrad ausprobiert als an den zwei Tagen zuvor. Es war ein sehr interessanter Arbeitstag, denn wir mussten eine gute Richtung finden und ich denke wir haben bereits den grössten Teil der Arbeit geschafft. Wir sind für das erste Rennwochenende sehr gut aufgestellt. Ich kann es kaum mehr erwarten, dass es endlich richtig losgeht. Es wird bestimmt ein gutes Rennen, doch wir müssen in den freien Trainings und im Qualifying hart weiterarbeiten. Vorerst bin ich aber mit dem Stand der Dinge mehr als zufrieden.“
 
Alex BAUMGÄRTEL (Chief-Designer, Kalex Engineering):
 
"Wir haben hier einen sehr interessanten Test erlebt. Die Bedingungen waren immer leicht wechselhaft, obwohl das Wetter an den drei Tagen stabil war. Das heisst, dass sich die Streckenverhältnisse von Session zu Session geringfügig veränderten. Warum das so war ist schwierig zu sagen. Zudem war die Pace unglaublich hoch. Rundenzeiten im 1´59er Bereich sind angesagt und mittlerweile Standard, wenn man ganz vorne mitfahren will. Darüber hinaus waren die ersten Sechs der Zeitenliste mit einer sehr, sehr hohen Konstanz unterwegs. Von dem her werden wir mit Sicherheit dieses Wochenende ein spannendes Qualifying und ebenso ein Rennen auf höchstem Niveau sehen. Lowes, der absolute Bestzeit fuhr, hat einen interessanten Kommentar abgegeben, nämlich, dass es noch schneller gegangen wäre, aber bei dieser Anzahl von Runden darf auch einmal ein Sturz passieren. Sehr zuversichtlich der Herr, muss man aber so zur Kenntnis nehmen. Als Zweitschnellster hat sich Tom (Lüthi) während dieses Tests top entwickelt, sowie auch Jonas (Folger) mit seiner Konstanz einen sehr, sehr starken Eindruck hinterlassen hat. Darüber hinaus gibt noch gut und gerne eine weitere Handvoll Fahrer, die sauschnell sind. Ein sehr interessanter Aspekt war auch, dass man hier viel mehr mit dem Setup arbeiten musste als im Vergleich zum Jerez-Test. Diesbezüglich waren Teams und Fahrer deutlich mehr gefordert als in den Jahren zuvor auf dieser Piste. Das kam eigentlich ein wenig überraschend, bestätigt allerdings die Tatsache, dass sich die Streckenverhältnisse ständig änderten."

 

 

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