Rainer Schwarz, offizieller Harley-Davidson Stuntfahrer, tritt von der Bühne ab

Wer ihn anruft, erahnt im Hintergrund nicht selten das gemütliche Tuckern eines fetten Trecker-Diesels: Rainer Schwarz ist Landwirt aus Passion. Doch der sympathische Kerl aus Herbishofen im Unterallgäu hat auch eine andere Seite ... Wheelies über atemberaubende Distanzen, imposante Stoppies bis in die Senkrechte, großartige Donuts und brutale Burnouts, bei denen der komplette Ort des Geschehens in dichten, hellgrauen Rauch getaucht wird. Als Stuntman war Rainer der geborene Dangerfreak. Show für Show erntete er frenetischen Applaus. Regelmäßig musste er im Anschluss an sein Finale nachsitzen, um Autogramme zu schreiben.

Doch damit ist jetzt Schluss: 2016 fuhr der offizielle deutsche Harley-Davidson Stunt­rider seine letzte Show. Immer strenger wurden die Sicherheitsvorkehrungen an den Strecken, immer enger das Korsett, in das man Stuntriding quetschte. „Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören“, kommentierte Rainer seine Entscheidung, nachdem er den letzten Burnout zelebriert hatte.

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Schön war’s jedenfalls mit Rainer in den letzten 18 Jahren – sehr schön.
Seit 1999 war er auf amerikanischen V-Twins unterwegs – zunächst nur auf solchen mit Buell Logo am Tank. Doch schon 2003 wagte er sich an Harleys heran. Die Dyna Super Glide Sport war das erste Milwaukee-Iron, dem der bayerische Extrembiker die Sporen gab. Und beim wilden V-Twin-Tanz auf dem Asphalt ließ er die begeisterten Zuschauer vergessen, dass dieser Untersatz satte 300 Kilo auf die Waage brachte. Bis zu drei furchtlose Passagiere hatte der Stuntman in jenen Jahren mit an Bord, während er seine PS-Akrobatik präsentierte.

Abendliche Shows wurden seit 2004 mit gekonnter Pyrotechnik garniert und in keiner Vorstellung gab es jemals Gnade in puncto Gummi: Eingehüllt in undurchsichtig dicken Qualm wurde gewheelt, bis der Hinterreifen lautstark platzte. Daran hat sich nie etwas geändert, einerlei, ob Rainer in Faak, in Hamburg oder auf irgendeinem der vielen anderen Harley Events auftrat und egal, ob er eine Sportster, eine Dyna, eine V-Rod oder einen Tourer über den Asphalt prügelte. Denn selbst wuchtige, verkleidete Reisemaschinen wie die Electra Glide brachte er locker in den Wheelie-Modus.

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Natürlich wird man den sympathischen Bayern auch künftig dort antreffen, wo die Fans amerikanischer V-Twins zusammenkommen – allerdings ganz gesittet und regelkonform auf öffentlichen Straßen. Harley-Davidson verneigt sich vor Rainer Schwarz und sagt „Danke“ für eine coole Zeit.

 

Publikation: Harley-Davidson Presseservice
Foto: Harley-Davidson Presseservice
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