Eine aktuelle Umfrage zeigt die wirtschaftliche Situation der Zweiradbranche
(Wien, 8. Mai 2020) Der Zweiradhandel ist durch die angeordneten Schließungen im Rahmen der COVID-19-Maßnahmen neben dem Tourismusbereich die wahrscheinlich am härtesten betroffene Branche: 70–80 Prozent des Geschäfts wird zwischen Mitte März bis Mitte Juni gemacht. Eine aktuelle Umfrage zeigt die schwierige Lage der Branche, die mit 41 000 Menschen inklusive des Wertschöpfungsnetzwerkes jährlich 2,9 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet. Sprecher des Zweiradhandels fordern dringend bessere Unterstützung.
Umsatzrückgang bis zu 65 Prozent
„Die Ergebnisse der Studie sprechen für sich: Mehr als zwei Drittel der Händler verzeichnen maßgebliche wirtschaftlichen Einbußen. Der Rückgang des IST-Jahresumsatzes vom 1. Jänner bis 25. April beträgt bei weit über einem Drittel der Händler 45–65 Prozent und bei knapp einem Drittel gar über 65 Prozent“, erklärt der Sprecher des Zweiradhandels in der WKO Ferdinand O. Fischer. Für die Umsätze bis Jahresende gehen laut Studie 13,5 Prozent von einem Gesamtjahresrückgang von 55–65 Prozent aus, knapp 30 Prozent rechnet mit einem Minus von 45–55 Prozent. Weitere 30 Prozent glauben, dass die Einbußen zwischen 35– 45 Prozent liegen werden.
Welche Unterstützungsmaßnahmen wurden beantragt?
Bislang haben 60 Prozent der Händler für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt, wobei hierzu laut Umfrage einigen Unternehmern noch immer die Bestätigung vom AMS fehlt. Von den 42 Prozent, die den Härtefonds beantragt haben, haben immerhin 62 Prozent bislang noch keine Zusage bzw. schon eine Ablehnung bekommen. 21 Prozent haben den Corona-Hilfsfonds beantragt: „Hier ist zu erwarten, dass noch viele Händler einreichen werden, wenn die Bedingungen verbessert werden und sich die Banken geschmeidiger verhalten, was in 17 Prozent der aktuellen Einreichungen leider nicht der Fall ist. Acht Prozent der Anträge sind überhaupt schon abgelehnt worden“, erläutert Fischer. „Liquidität ist das Gebot der Stunde, aber bei den wenigsten ist bis dato Geld geflossen!“
Wer wird die Krise überstehen?
Die Einschätzung, die Krise unbeschadet zu überstehen, sind leider nicht gut: Knapp ein Drittel sieht die Lage laut Studie eher pessimistisch, deutlich mehr als ein Drittel sagt, dass es darauf ankommen wird, welche Unterstützungen durch den Staat effektiv erfolgen werden. Elf Prozent geben an, dass die Lage ziemlich aussichtslos sei, immerhin 19 Prozent schauen der Zukunft hingegen eher optimistisch entgegen.
Kommentar Ferdinand Fischer als Sprecher Zweiradhandel WKÖ : „Die Lage ist äußerst schwierig, wir hoffen aber auf die Treue unserer Kunden und dass die Regierung auf unsere Nöte eingeht und nachbessert!
Text: Ferdinand Fischer WKO
Fotocredit @ Michael Alschner