Deren Mitarbeiter nehmen mit dem Unfallopfer Kontakt auf und alarmieren lokale Rettungskräfte.
In Deutschland wurde das erste eCall-Notrufsystem für Motorradfahrer vorgestellt. eCall alarmiert bei einem Unfall automatisch die Rettungskräfte, was maßgeblich zur Beschleunigung von Rettungseinsätzen führen soll. In der EU soll eCall ab 2015 verpflichtend in allen Neuwagen eingebaut werden. eCall-Lösungen waren bisher alleine für Autofahrer erhältlich. Nun sollen auch Motorradfahrer davon profitieren.
Helm- und Lenkereinheit
Von 22. bis 26. Oktober findet in Wien der ITS Weltkongress statt, bei dem über 300 Unternehmen aus 65 Ländern ihre neuesten Entwicklungen im Bereich Verkehrstechnik und Telematik präsentieren. Neben internationalem Fachpublikum soll die Veranstaltung auch Privatpersonen die Möglichkeit bieten, die Technik auf den Straßen von morgen zu begutachten. Eine eigene Navigator-App macht die Messe zur Rätselrallye.
Die Björn Steiger Stiftung, Deutsche Telekom, Bosch Sicherheitssysteme und der Motorradhelm-Hersteller Schuberth entwickelten gemeinsam das System "Schuberth RiderEcall". Die Hardware dafür besteht aus zwei Teilen. Ein Sensor sitzt auf der Rückseite des Motorradhelms und ist per Funk mit einer Einheit am Motorradlenker verbunden. Sollte es zu einem Unfall kommen, schickt die Lenkereinheit automatisch seinen per GPS ermittelten Aufenthaltsort per SMS an die Notrufzentrale der Björn Steiger Stiftung.
Befindet sich der verunglückte Motorrad-Lenker im Umkreis von drei Metern neben seinem Fahrzeug, kann die Notrufzentrale eine Sprechverbindung über Mobilfunk mit ihm aufbauen. Sollte dies nicht gelingen, werden sofort die lokalen Rettungskräfte alarmiert. Die Mitarbeiter der Notrufzentrale sind mehrsprachig versiert und können so auch mit ausländischen Rettungskräften kommunizieren. Der Motorradlenker kann zusätzlich vorab eine digitale Notfallakte hinterlegen, die den Rettungskräften im Ernstfall übermittelt wird. Das ganze System soll im Jänner 2013 aktiv werden.
Zahl der Motorrad-Opfer bleibt konstant
Wie die Deutsche Telekom beschreibt, bleibt die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer trotz rückläufiger Tendenzen im Gesamtverkehr seit Jahren konstant. Rund 38 Prozent aller Motorradfahrer hätten ein Interesse an einem automatischen Notrufsystem, was Platz eins bei gewünschten Innovationen im Verkehrstechnikbereich bedeutet. Die Björn Steiger Stiftung, deren Gründung im Jahr 1969 auf einen fatalen Verkehrsunfall zurückführt, ist seit Jahrzehnten Vorreiter bei der Verbesserung der Rettungskette in Deutschland.
Fotos: Schuberth