GERT56: Erstes Team-Rollout 2023 in Kroatien absolviert

Nach einem umfangreichen, personellen Umbau auf der Fahrerseite, traf sich GERT56 auf dem Autodrom Grobnik im kroatischen Rijeka zum ersten „Come Together“ auf der Rennstrecke.
 

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Feine Ware für schnelle Zeiten

Nach dem Aufbau der drei neuen BMW M 1000 RR und der individualisierten Jahresvorbereitung der Fahrer war dies der erste strukturierte Teamtest mit Crewchiefs, Mechanikern und Fahrwerkspartner MototechSPV. Während sich Patrick Hobelsberger (Pax) unter spanischer Sonne auf das Superbike eingeschossen hatte, spulten Toni Finsterbusch (FiBu) und Jan-Ole Jähnig (J-O) ihr „Einfahrprogramm“ im italienischen Misano ab. Am ersten Tag war das Wetter von Mischverhältnissen geprägt und man staunte morgens bei der Anfahrt nicht schlecht, als bei der Anfahrt auf den Gipfeln rund um Grobnik Schnee lag. Auf dem Hochplateau besserten sich die Bedingungen aber minütlich und so besichtigten Pax und J-O mit Regenreifen die Piste, während sich der erfahrene FiBu das Treiben bei einem Kaffee anschaute. Am Montag den 27.03. um 14 Uhr war es dann so weit: Erstmals gingen all drei GERT56-Fahrer für die IDM-Superbike-Saison 2023 gemeinsam auf die Strecke. Ein „Big-Moment“ für Teamchef Karsten Wolf (KW), der nach dem Fahrerwechsel im Winter auch harte persönliche Kritik über sich ergehen hatte lassen müssen.  

Bei sich ständig bessernden Verhältnissen waren an Tag eins die SC1 und an Tag zwei die SC0 Mischungen von Pirelli die richtige Wahl. So konnte neben den vielen Einstellarbeiten auch an der nächsten Suspension-Generation des SPV2 Pro gearbeitet, sowie geometrisch einiges probiert und angepasst werden. Während Finsterbusch und Hobelsberger von Anfang an eine hohe Pace an den Tag legten, ging es für Jähnig bei seinen ersten Kilometern in Rijeka vor allem um Streckenkenntnis und weitere Schritte in Richtung Superbike. Mit diesen zeigten sich JO und Team nach zwei Tagen sehr zufrieden. Ein Sturz am Ende von Tag 2 kostete ihn etwas Trainingszeit, da das Bike mit dem „kleinen mitgeführten Besteck“ so nicht reparabel war.

Nach einem umfangreichen Trainingsprogramm in Eigeninitiative steht Hobelsberger nun bei rund 4.500 Trainingskilometern, die er seit seinem Umstieg auf das IDM-Superbike der BMW M 1000 RR Erfahrungen sammeln konnte.

Ein großer Dank geht an die Organisatoren rund um Laurenz und Fifty, besonders für deren Eventmanagement. Sie sorgten dafür, dass es für die Profis am Mittag und Abend spezielle Turns gab, in denen man nicht auf Hobbyfahrer achten musste. Mit diesen konnte man sich dann aber beim gemeinsamen Abendessen in der Rennstreckenklause zur großen Fischplatte treffen. 

GERT56 hatte in Rijeka aber auch eine Doppelbox bestückt und so konnte auch Rico Löwe (Rixi) ein paar Runden drehen, ebenso wie Udo Reichmann (ProSuperstock) und Torsten Leven (BMW Cup). Selbst der GERT56-Hausbäcker vom Backland Otte hatte seine Super-Duke mitgebracht.  Toni Finsterbusch: Mit dem ersten Test bin ich definitiv zufrieden. Wir haben von Anfang an konzentriert unser Ding durchgezogen und ausprobiert, was wir ausprobieren wollten. Am Ende haben wir eine andere Abstimmung gefunden, die etwas anders ist, als letztes Jahr. Darauf können wir aufbauen und das am Sachsenring dann noch etwas weiter verfeiern.“

Patrick „Pax“ Hobelsberger: „Der erste Team-Roll-Out war ganz okay. Es war aber schwierig an den ersten Tagen, weil da ziemlich viel Verkehr war und mich das etwas zum Verzweifeln gebracht hat. Wir haben aber Vor- und Nachmittag einen Testplan durchziehen, den wir abarbeiten konnten. Am vorletzten Tag haben wir dann aber den letzten Turn noch genutzt, um mit neuen Reifen zu schauen, was Pace-mäßig geht. Wir sind auf alle Fälle sehr zufrieden. Ronny und Rüdiger kannte ich ja schon vom Test in Cartagena. SPV hat die vierte Evolutionsstufe des Federbeins gebracht und das hat super funktioniert, gerade mit gebrauchten Reifen. Auf neuen Reifen waren Toni und ich leider noch etwas zu langsam – aber das haben wir schon analysiert und noch ein paar Dinge gefunden. Mein Mechaniker Christoph ist auch gut in die Mannschaft integriert worden. Ich habe enormes Vertrauen in Ronny und wir haben auch permanent Kontakt. KW hat mir auch sehr stark unter die Arme gegriffen und viel mehr geholfen und gemacht, als anfänglich mal ausgemacht war. Ich fühle mich im Team sehr gut aufgehoben und aufgenommen. Das sind alles super-coole Typen bei GERT56 – das passt von vorn bis hinten und ich bin super-happy in dieser Mannschaft. Die sind alle da, weil sie Bock darauf und Spaß daran haben – und das macht sich eben bemerkbar und das zieht die Leute mit und wir wollen alle Erfolg haben.“

Jan-Ole Jähnig:  „Mit dem Verlauf der ersten Vorsaisontests bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Den Test in Misano konnten wir nutzen, um nach der Winterpause erstmal den ‚Rost‘ aus den Knochen zu fahren. In Rijeka haben wir uns besonders auf die Elektronik konzentriert und sind da auf einem guten Weg. Die erste Zusammenarbeit mit dem Team auf der Strecke hat super funktioniert! Vielen Dank an meine Crew, Holger und Ole und natürlich KW. Ich freue mich schon auf den nächsten Test im April auf dem Sachsenring.“

Karsten Wolf: „Es war viel Arbeit alles technisch, personell, aber auch emotional zusammenzuführen. Jetzt hier zu stehen und unseren drei Fahrern bei ihrer ersten gemeinsamen Boxenausfahrt nach geschaut zu haben, ist ein hoch emotionaler Moment und der fassbare Beginn der neuen Saison. Was nehmen wir aus Rijeka mit? Die von RS Speedbikes rund um Ronny Schlieder neu aufgebauten BMW M 1000 RR funktionieren einwandfrei. Die Schritte beim Fahrwerk gehen ganz klar in Richtung Rennabstimmung, wir sind mit der Performance über die Renndauer bei allen drei Mischungen sehr zufrieden. Jetzt müssen wir noch am Quali-Modus arbeiten, aber das ist nach einheitlichen Aussagen der kleinere Schritt. Wir warten noch gespannt auf das neue Aerodynamik Kit und die Verkleidungen der MÜ von Ilmberger Carbon, um in den nächsten Tests die Auswirkungen dieser Veränderungen noch in die Abstimmung mit einzuarbeiten. Mein Fazit lautet Erstens, dass gute Rennfahrer Teams besser machen, und diese haben wir. Zweitens, dass gute Rennfahrer, um besser zu werden, gute Teams benötigen, und das haben wir auch. Und drittens, dass wenn sich verschiedene Charaktere hinter einem Ziel versammeln, der Kraft und der Erfahrung eines professionellen Umfelds vertrauen, sich der Nebel der Vergangenheit schnell legt und sich der Fokus schnell in Richtung gemeinsame Zukunft dreht. Man lernt sich nicht über ‚Fremdmeinungen‘ kennen, sondern nur aus gemeinsamen Erlebnissen und Rijeka war dafür ein guter Anfang. Und Spaß gemacht hat es auch. Nun stehen unserem Bike-Designer bei 4moto schon die Schweißperlen auf der Stirn, um die Verkleidungen noch rechtzeitig zum Saisonstart fertig foliert zu bekommen.“

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