Davon ab wird das Team mit Lucy Glöckner in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) bei ihrem „Heimrennen“ auf dem Sachsenring einen Gaststart absolvieren.
Des Weiteren bewirbt sich das Team mit Glöckner um eine Wildcard für das Deutschland-Comeback der FIM Superbike Weltmeisterschaft in der Motorsport Arena Oschersleben.
EWC-Seitig wird die Mannschaft ab Le Mans durch Toni Finsterbusch als Reserve-Pilot verstärkt – mit diesem ist ebenfalls ein IDM-Gaststart geplant.
Aus dem großen Team-Inventar wird Rico Löwe für GERT56 in den vierten Wettbewerb in diesem Jahr eingreifen und bei der Internationalen Road Racing Championship (IRRC) auf dem Frohburger Dreieck an den Start gehen. Bei jenem Rennen stand Löwe bereits mehrfach auf dem Podest.
Der Kalender für GERT56 könnte 2020 kaum voller sein: Bereits Mitte April steigen die 24 Stunden für Motorräder in Le Mans. Dort wird weiterhin mit der bewährten BMW S 1000 RR gefahren, mit der das Team zuletzt in Sepang auf Rang zwei auf dem Podium stand. Es geht auch mit dem bisher bewährten Trio aus Lucy Glöckner, Stefan Kerschbaumer und Pepijn Bijsterbosch weiter. Hinzu kommt der Sachse Toni Finsterbusch, der dem Team in Frankreich als vierter Fahrer zur Seite stehen wird.
Mit Glöckner wird man dann Anfang Mai auf dem Sachsenring einen Gaststart in der IDM Superbike-Klasse in Angriff nehmen. Dafür wird eine Reglements-konforme, neue BMW S 1000 RR aufgebaut. Das Bike hatte ursprünglich beim zweiten IDM-Superbike-Lauf auf dem Red Bull Ring in Österreich mit Kerschbaumer eingesetzt werden sollen, doch der hat im Team BCC noch einen Permanent-Vertrag für die IDM erhascht. Daher wird ein Gaststart in Deutschlands höchster Motorradrennsport-Klasse mit Finsterbusch anvisiert. Die genauen Daten dazu stehen noch nicht fest.
Es folgen die beiden Team-Highlights in der Motorsport Arena Oschersleben. Zunächst steigt das Finale des FIM Endurance Superstock World Cups, bei dem dieses Jahr die Scharte aus 2019 ausgemerzt werden soll. Damals holte GERT56 punktgleich mit den Weltmeistern den Vize-Titel.
Wildcard in der WorldSBK
Mit Lucy Glöckner ist am ersten August-Wochenende dann der Wildcard-Einsatz in der Superbike-Weltmeisterschaft auf eben jener Strecke geplant. Glöckner kann man getrost als die schnellste Frau der Welt bezeichnen, die in vielen Wettbewerben bereits ihre männlichen Kollegen kräftig geärgert hat. In der Langstrecken-Weltmeisterschaft hat sie die Pace, mit der großen Spitze der EWC-Superbike-Klasse mitzuhalten.
Dafür wird eine weitere neue BMW S 1000 RR aufgebaut – nach WorldSBK-Reglement. Die Entwicklung und die Vorbereitung des neuen Motorrades übernimmt die Firma RS Speedbikes mit Ronny Schlieder und Falko Gierth, es kommen die besten Performance -Teile von alpha Technik, Ilmberger Carbon-Parts, Suter und Co. zum Einsatz. Auch ein umfangreiches Test-Programm von GERT56 und Glöckner ist geplant, um diesen Einsatz in der WorldSBK bestmöglich vorzubereiten. Zusätzlich bedient man sich noch externer Expertise, um auch im Detail keine Fehler zu machen. Bei einigen Komponenten hat das Team schon angekündigt eigene neue und innovative Wege zu gehen.
Lucy Glöckner:
„Vor uns liegt ein spannendes Jahr und ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll. Am besten bei der Langstrecke! Ich liebe die Endurance, das macht mir richtig Spaß und dort kommt man richtig viel zum Fahren. Wir hatten jetzt zwei wetterbedingt-verkorkste Rennen, aber haben uns in Sepang mit dem Podestplatz im Titelkampf zurückgemeldet. Das ist auch unser Ziel – der Titel in der Stock! In Le Mans müssen wir daher alles tun, um so viele Punkte wie möglich aufzuholen und zu sammeln. Ich freue mich aber auch auf den IDM-Gaststart auf dem Sachsenring – aber es wäre gelogen, wenn ich die Wildcard in der Superbike-WM in Oschersleben nicht als das absolute Highlight des Jahres – und vielleicht meiner bisherigen Karriere – bezeichnen würde. Es ist uns allen bewusst, dass wir uns da in ein ganz großes Haifisch-Becken begeben. Was wir erwarten können, das kann keiner wissen – außer, dass die Luft dort extrem dünn ist. Es ist unglaublich, wie das Team hinter dieser Idee steht und wie bereits jetzt an diesem Motorrad gebaut und gewerkelt wird. Daher werde auch ich an mir arbeiten, um fit und bereit für diese Challenge zu sein. Mein größtes Problem im Moment ist, dass alles scheinbar noch so weit hin ist und ich am liebsten direkt los legen würde! Vielen Dank, GERT56!“
Stefan Kerschbaumer:
„Unser GERT56 Team ist wirklich ein Team – und das nicht nur in der Langstrecke, wo wir gerade ganz gut da stehen, um ein Wörtchen um den Titel mit zu reden. Das ist unser Hauptziel für dieses Jahr. Aber Karsten Wolf und seine Mannschaft haben mir auch einen Gaststart in der IDM bei meinem Heimrennen in Spielberg angeboten und wir waren uns da eigentlich auch einig. Da ich aber einen Vertrag für die IDM bei BCC bekommen habe, hat man mich auch da unterstützt. Dennoch gilt ein großer Dank an die gesamten Mannschaft, dass man das überhaupt in Erwägung gezogen hat! In Le Mans wollen wir Fahrer uns dafür bedanken und natürlich wieder das Podest besuchen!“
Pepijn Bijsterbosch:
„GERT56 bleibt immer spannend! Für mich war es der erste Besuch in der Team-Zentrale in Pirna und auf der Messe „Sachsenkrad“ in Dresden. Wir haben dieses Wochenende mit meiner Freundin Laura auch genutzt, uns einmal diese wunderschöne Stadt Dresden anzusehen. Am Samstagabend hatten wir unsere Team-Party und am Sonntag waren wir auf der Messe. Natürlich waren wir alle schon eine Weile in die Pläne involviert, was IDM und WSBK angeht und man fühlt sich hier einfach zuhause – hätte ich keinen IDM-Plan gehabt, hätte mir GERT56 garantiert auch einen gegeben! Aber wir haben ja einen Plan und der ist der Kampf um den Titel im Endurance-World-Cup und da werde auch ich persönlich alles geben, damit wir dieses Ziel erreichen!“
Toni Finsterbusch:
„Ich freue mich, neuer Teil von GERT56 zu sein. Ich werde als Reserve-Fahrer mit nach Le Mans gehen und dort in den Trainings versuchen, meinen Teil zum Team beizutragen. Ich weiß, dass hier allen der Titelgewinn unglaublich wichtig ist und Karsten Wolf will daher auch alle Eventualitäten ausschließen – in unserem Sport kann man sich immer schnell verletzen und daher wollte er auch die ‚Reservebank‘ hochkarätig bestücken. Auch wenn ich in Le Mans nicht zum Einsatz kommen sollte, bin ich dankbar für diese Chance. Und wie sich dann alles zusammen fügt, werden wir ja auch in der IDM mit GERT56 noch einen Gaststart organisieren und auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Daher geht schon jetzt mein Dank an die gesamte Mannschaft.“
Karsten Wolf:
„Es liegen ein paar emotionale Tage und Wochen hinter uns. GERT56 steht nur hier, wo es jetzt steht, weil mir alle Teammitglieder das wichtigste geschenkt haben, was sie zu vergeben haben: Ihre Zeit. Diese Mannschaft ‚Team‘ zu nennen, wäre sogar untertrieben, denn das ist eine große Familie geworden. Wir haben dieses Jahr viel vor und schauen, wie sich alles entwickelt. Sicher ist der Titelgewinn in der Endurance unser wichtigstes Anliegen, aber ich freue mich auch ganz besonders auf die Wildcards in IDM und WorldSBK. Dass das alles nicht einfach wird, das ist uns bewusst. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt und nur wer seine Träume verfolgt, kann sie erreichen. Lucy Glöckner ist eine unglaubliche Rennfahrerin und das möchten wir auf der Superbike-WM-Bühne gerne zeigen. In allen Wettbewerben dürfen Fans und Partner erwarten, dass wir jede sich bietende Möglichkeit und Chance konsequent nutzen werden, wir aber auch unsere Grenzen kennen und so in der Lage sein werden in den verschiedenen Wettbewerben auch realistische Zielmarken zu setzen.“