Im gelobten Land der Offroader- 9.480 Kilometer durch Südamerika

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Die Teilnehmer der GS World Tour haben den vielseitigen Kontinent von Bogotá nach Cuszo und weiter bis Santiago de Chile durchquert und sind tief eingetaucht in die majestätische Landschaft der Anden. Bleibende Eindrücke abseits der Touristenpfade.

Vom Bad Boy zum It-Girl.

Über ein Jahr Vorbereitung liegen hinter Eric Massiet du Biest und seiner Crew von T3. Jetzt ist der Spezialist für Motorradreisen wieder unterwegs, um mit einer Gruppe von Abenteurern und nagelneuen R 1200 GS Adventure die Naturschätze der Erde zu erkunden.

GS World Tour – einmal um die Welt, auf die schönste Art und Weise, die sich Motorradfahrer vorstellen können. Der Startschuss fällt in Bogotá, der kolumbianischen Hauptstadt, die sich in den vergangenen Jahren immer mehr herausgeputzt hat und dabei ist, sich vom Bad Boy in ein It-Girl zu verwandeln.

Im Schlaraffenland der Kaffee-Liebhaber.

Aufgeregt und neugierig setzen sich Mark, Jenny, Laurent, Claude, Robert und Nathalie auf ihre Bikes.

Dann geht es raus aus der Stadt und ins Dörfchen Salento – das Herz der kolumbianischen Kaffeeproduktion. Mit einer Tasse frisch gebrühtem Kaffee von der Kaffee-Finca Don Elias bekommen die Abenteurer einen Vorgeschmack auf die zehntägige Reise nach Cuzco.

„Das ist der beste Kaffee, den ich je probiert habe”, sagt Eric, der wahrhaftig schon viele Kostbarkeiten der Welt entdeckt hat.

Die Kaffeebohnen aus Salento müssen auf jeden Fall ins Gepäck. Nach einer Nacht in der Kolonialstadt Popayán geht es auf kurvigen Straßen weiter nach Otavalo im Norden Ecuadors.
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Nicht abwaschbares Mitbringsel.

In Otavalo wird wild gefeilscht und verhandelt. Die Stadt, die inmitten von drei Vulkanen liegt, ist für ihren kunterbunten Wochenmarkt bekannt. Ein Stand reiht sich an den anderen.

Die schmalen Gassen sind überfüllt mit Menschen, die lautstark diskutieren, schimpfen und lachen. Die Otavaleños bieten hier ihre indigenen Produkte an: Holzschmuck, Kleidung aus Alpacawolle, Malereien. Bepackt mit Souvenirs geht es weiter nach Quito, in die Hauptstadt Ecuadors. Crew-Mitglied Tom hat noch einen Termin: Beim Tätowierer lässt er sich ein Souvenir für die Ewigkeit stechen.

Willkommen in Peru.

Immer weiter geht es für die Abenteurer gen Süden, auf engen Straßen und Schotterpisten durch die Städte Baños, Cuenca, Vilcabamba und Macará. Vor den kargen Felsen sind Lamas und Alpacas auf Futtersuche. An der Grenze zu Peru findet die Bilderbuchreise ein jähes Ende.

Die Zollbeamten sehen keinen Grund, die GS-Fahrer passieren zu lassen. Ein telefonischer Behördenmarathon beginnt, bis schließlich 24 Stunden später die endgültige Erlaubnis zur Weiterfahrt des Auswärtigen Amts vorliegt.

Das drittgrößte Land Südamerikas empfängt die GS-Fahrer in all seiner Pracht. Peru ist so vielseitig, wie ein Land nur sein kann. Drei Klimazonen sorgen für unterschiedlichste Ansprüche an Kleidung und Ausrüstung der Fahrer. Die Costa (Küste) ist Wüstengebiet, karg und staubig. Dahinter geht es hinauf in die Sierra, die raue Bergwelt der Anden. Östlich davon beginnt die Selva, der Regenwald. Bei tropischen Temperaturen findet man Bananenstauden und einfach alles, was man sich vom Dschungel erwartet.  

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Ende in der Entenschlucht.

Wer schon durch Peru gereist ist, weiß um die Schotterpisten, die in den Augen der Peruaner als völlig normale Landstraßen durchgehen. Nach starken Regengüssen, die um diese Jahreszeit in den Anden normal sind, verwandeln sich die „Landstraßen“ in einen fiesen Schlamm-Gestein-Mix.

Und auch von oben kann durchaus mal eine Ladung Geröll entgegenkommen. So geschieht es im Cañón del Pato, der Entenschlucht. Die GS World Tour-Teilnehmer fahren gerade den einspurigen Pfad entlang, als ein Erdrutsch ihnen den Weg versperrt. Wer sein Rad liebt, der trägt es. Reimt sich zwar nicht, aber stimmt trotzdem. Die Fahrer nehmen ihre ganze Kraft zusammen und hieven die über 200 Kilo schweren Motorräder über die Gesteinsbrocken.

Atemberaubende Cordillera Blanca.

 Wohin, wenn die Geschwindigkeit zu hoch und der Weg versperrt ist: Schlucht oder Berg? Robert entscheidet sich für den Berg und demoliert dabei Motorrad und Helm. Kein Grund aufzugeben. Den restlichen Weg durch die Entenschlucht durchqueren die Fahrer mehr oder weniger unbeschadet.

Jetzt führt sie die Route hinauf auf die Cordillera Blanca, mit 50 Gipfeln weit über der 5.000-Meter-Marke die höchste Gebirgskette Amerikas. Die Fahrt in der Höhe ist im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Die Luft ist dünn und jede Anstrengung eine zuviel. Und doch macht der Blick über die Gipfel jede Schweißperle wett.

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Keine Fata Morgana.

 Jetzt geht es 120 Kilometer steil bergab zurück an die Küste. Mitten in der kargen Landschaft entlang des Südpazifik tut sich plötzlich eine andere Welt auf. Keine Fata Morgana, sondern die Oase Huacachina.

In den Dünen, die sie umgibt, kommen Sandboarder auf ihre Kosten. Ausgerüstet mit schlichten Holzbrettern und darauf montierten Gummilaschen gleiten sie die Sandhänge hinunter. Freilich ist die Geschwindigkeit nicht jene, die versierte Wintersportler gewohnt sind. Doch der Spaß des ungewöhnlichen Sports in einer einzigartigen Umgebung ist garantiert. Wer nicht sandboardet, lässt sich in Buggys durch die Dünenlandschaft chauffieren. Die Peruaner lassen nichts anbrennen und heizen mit Vollgas über die Hügel.

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 Sagenumwobener Machu Picchu.

Wer nach Peru fährt, darf dessen Wahrzeichen nicht auslassen: Machu Picchu, eines der „neuen sieben Weltwunder“.

Auch wenn tagtäglich Touristenhorden durch die alten Gemäuer der Inkas pilgern, so ist es doch ein Highlight, die mystischen Ruinen im Dunst des Morgennebels liegen zu sehen. Still und verlassen. Eine Geisterstadt in 2.360 Metern Höhe. Den besten Blick hat man bei Sonnenaufgang vom Sonnentor, in der Sprache Quechua der Ureinwohner „Intipunku“ genannt. Der einstündige Anstieg lohnt sich – auch wenn man mit dem Motorrad an diesem Ort tatsächlich einmal nichts ausrichten kann.

„Manchmal ist der größte Glücksmoment eines GS-Fahrers nicht auf seinem Bike, sondern an einem Ort, an den ihn sein Bike bringt“, sagt Eric, überwältigt von der Wirkung, die die alten Ruinen auf jeden Betrachter ausüben.


  Im bolivianischen Motorrad-Restaurant.

Auf dem Weg zum Machu Picchu stoßen neue Leute zur Gruppe: Titi, Thierry, Raymond, Eric, Patrick und Madelaine sind bereit für eine Reise, die nicht nur geradeaus verläuft, sondern Enttäuschungen, Unerwartetes und Anstrengungen bereithält.

Gemeinsam geht es Richtung Copacabana, Bolivien. Dieses Mal verläuft die Grenzüberschreitung wie am Schnürchen. Der bolivianische Zollbeamte ist müde. Eric solle die Papiere einfach selbst ausfüllen. Doch Erheiterung und Freude währen nicht lang. Am Hotel angekommen, müssen die Fahrer direkt zurück zum Zoll. Endlose Diskussionen mit Polizeibeamten folgen. Die Strapatzen sind vergessen, als die Fahrer im Restaurant KM 0 von Daniel kulinarisch versorgt werden. Jetzt wird ganz deutlich, dass sich die GS-Fahrer im gelobten Land der Offroader befinden: Zwei R 1200 GS dekorieren das Restaurant des motorradverrückten Inhabers.

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Salz, so weit das Auge reicht.

Biken auf der Salzpfanne.

Auf dem Andenplateau geht es in 4.000 Metern Höhe nach Huari. Dann steht ein echtes Highligts bevor: die Fahrt auf dem Salar de Uyuni, mit über 10.000 Quadratkilometern die größte Salzpfanne der Erde.

Bei 100 km/h setzen die Fahrer den Tempomat, stehen auf, öffnen die Arme und lassen sich vom überwältigenden Gefühl der Freiheit dahintragen. Danach stehen zwei Stunden Motorradputz auf dem Programm, um das Salz wieder abzubekommen. Eine andere Motorradgruppe beobachtet Erics Leute neidisch. Mit ihren GS-Leihmotorrädern dürfen sie nicht auf der Salzpfanne und anderen schwierigen Tracks fahren.

„Das ist schade“, sagt Eric. „Das sind die größten Momente auf solch einer Reise.“
„Die Leute sind der Hammer. Positiv, lustig, einer steht für den anderen ein.“

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Ruta 40 – legendär und ein „Must-have“ auf der Enduroreise durch Südamerika. Das kommt nicht von ungefähr.

Denn vielen Abschnitten der immerhin längsten Nationalstraße Argentiniens ist man nur mit offroadgeprüften Fahrzeugen gewachsen. Die GS-Fahrer passieren Cafayate, Belén, Villa Unión. Eine karge Gebirgswelt, die braun in braun unter dem blauen Himmel ruht. In der Ferne die schneebedeckten Gipfel der Sechstausender. Vorbei an Salzseen und hinab in das Tal Mendoza, wo sich die Landschaft erneut komplett wandelt. Weinstöcke säumen die Schotterstraßen. Ein letztes Mal geht es über die Anden nach Santiago de Chile. In Formation fährt die Gruppe, die mittlerweile wie eine Familie zusammengewachsen ist, ihrem Ziel entgegen.

Adiós Sudamérica. Hello Australia.

Exakt 9.480 Kilometer haben die GS World Tour-Teilnehmer zurückgelegt. Südamerika hat das gehalten, was die zahllosen Erzählungen anderer Abenteurer versprechen.

Die GS World Tour nimmt jetzt erst richtig Fahrt auf. In Santiago werden die Motorräder ins Flugzeug verladen und ins australische Brisbane geflogen. Dort wartet bereits das nächste Abenteuer. Die Plätze in Down Under sind restlos belegt. Auf der GS World Tour-Etappe durch Asien sind noch GS-Sitze frei.

 

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