Die Wettervorhersage war gut und somit stand einem genialen Saisonauftakt nichts mehr im Weg.
Voll motiviert gingen wir also in das FP1. Wollten wir zumindest. Nach einer Runde stellten wir ein Sensorproblem fest, was uns fast das gesamte Training kostete. Wir wollten neue Felgen ausprobieren, wodurch sich dann leider das Problem mit dem Geschwindigkeitssensor am Vorderrad ergab. Nachdem mein Team den Fehler erkannt hatte und die Felgen getauscht hatte, konnte ich am Ende noch 3,4 Runden drehen. Im zweiten freien Training konnte dann angegriffen werden. Doch ich kam mit dem Bike gar nicht zurecht. Das erarbeitete Set-Up funktionierte bei den aktuellen Temperaturen und dem (sehr welligen) Zustand der Strecke noch nicht. Also mussten wir einiges am Fahrwerk umstellen und in FP3 austesten. Dort ging es dann in die richtige Richtung, die Zeiten waren allerdings noch nicht wirklich gut. Somit beendete ich den ersten Tag auf Position 11.
Nun hieß es am Samstag alles geben und einen Schritt nach vorne zu machen! In Q1 konnte ich mich um eine halbe Sekunde verbessern, aber das Gefühl auf dem Bike war nach wie vor nicht wirklich gut. Mein Team machte einen top Job und ging auf jede meiner Aussagen ein, um das Bike weiterzuentwickeln. In Q2 fand ich nochmals 0,4 Sekunden, jedoch landete ich erneut auf Position 11. Das Bike wurde besser, aber der finale Durchbruch war uns noch nicht gelungen. Das war offen gesagt eine Enttäuschung. 2,1 Sekunden auf die Pole-Zeit und auf P11. Das hatten wir uns nicht erhofft. Dazu kam noch, dass wir es am ganzen Wochenende noch nicht geschafft haben, die massiven Probleme, die ich mit der Kupplung am Start hatte, zu lösen. Mein Team tat alles in deren Möglichkeit, um die Probleme zu lösen, machte die Kupplung auf, tauschte den Seilzug, den Hebel, stellte das Spiel ein, arbeitete an der Elektronik, aber es wurde noch nicht besser. Mit dem aktuellen Ansprechverhalten konnte ich kaum losfahren. Also galt es noch ein paar Probleme zu lösen bis zum morgigen Rennen.
Bei fantastischem Wetter starteten wir am Sonntag in das Warm Up. Leider waren die Startprobleme immer noch vorhanden.
Rennen 1: Aufgrund der Probleme verlor ich am Start extrem viel Zeit und ging als LETZTER! in die erste Kurve. Ich startete die Aufholjagt und war nach 4 Runden wieder auf Position 13 vorgefahren. Doch dann wurde das Rennen abgebrochen, aufgrund eines Sturzes. Den Re-Start musste ich (aus Sicherheitsgründen) vom letzten Startplatz bestreiten. In den verbleibenden neun Runden konnte ich mich noch auf Position 12 kämpfen. Wir waren alle ziemlich unglücklich! Ein verkorksteres Rennwochenende hatte ich bisher selten! Dennoch blieben wir motiviert, nahmen die Probleme in Angriff und versuchten in Lauf zwei besser abzuschneiden.
Rennen 2: Nun hatten wir endlich etwas gefunden, was den Start für uns möglich machte. Es ging alles andere als gut, aber ich konnte wenigstens normal losfahren. Dennoch verlor ich einige Plätze am Start. Anschließend kämpfte ich mich allerdings noch von 17 auf 9 nach vorne und egalisierte mein bisher bestes IDM Superbike Resultat.
Den Umständen entsprechend, war das zweite Rennen wirklich ein Befreiungsschlag. Das Team konnte endlich wieder grinsen. Nun sind wir alle höchst motiviert erneut anzugreifen! Es wurden einige Probleme behoben und die Pace der Top 5 ist nicht so weit weg. Eventuell können wir vor dem nächsten Rennen noch einen Test einschieben, um das Bike noch besser abzustimmen. Ansonsten geht es in gut zwei Wochen in Oschersleben weiter.