Die zweite Etappe der Rallye Andalusien bestand aus zwei gezeiteten Sonderprüfungen. Die erste forderte die Fahrer mit schmalen Strecken welche sich ihren Weg durch Olivenbaumplantagen bahnten. Bei der zweiten Sonderprüfung wurde ein Teil der Strecke der Eröffnungsprüfung vom Mittwoch wiederholt, dort erwarteten die Fahrer nördlich der Biwakstadt Villamartin Strecken welche etwas mehr speed forderten.
Da Toby Price aufgrund seines 17. Platzes auf der ersten Etappe weiter hinten im Fahrerfeld startete, musste er durch den Staub der vor ihm fahrenden Konkurrenten fahren, um Zeit gutzumachen. Trotz des Nachteils konnte sich der Australier zur Halbzeit der Etappe auf den dritten Platz vorkämpfen. Ein kleiner Fehler kostete Price im zweiten Teil der Wertungsprüfung etwas Zeit, doch der ehemalige Dakar-Sieger konnte sich im Ziel als Fünfter behaupten.
Toby Price: "Tag zwei ist etwas besser gelaufen, aber die Rallye erweist sich sicherlich als eine ziemliche Herausforderung. Viele Leute hatten heute einige Stürze, darunter auch Sam und Matthias, deshalb ist das Hauptziel wie immer, unversehrt und auf zwei Rädern ins Ziel zu kommen. Ich bin mit meiner Fahrweise zufrieden, es war nicht einfach von so weit hinten zu starten und mit dem Staub zu kämpfen, aber das Ergebnis ist in Ordnung. Jetzt sind es noch zwei Tage, wir werden sehen was morgen passiert.
Daniel Sanders von KTM Factory Racing lernt und lernt weiter an Bord seiner KTM 450 RALLY. Mit einer exzellenten Leistung auf seiner erst zweiten Rallye-Etappe in der Geschichte des Wettbewerbs belegte Sanders trotz einiger Stürze auf dem Weg dorthin den 15 Platz. Jetzt, da die Rallye die Hälfte der Etappe hinter sich gebracht hat, beginnt Daniel sich in das Rennen einzugewöhnen und freut sich auf solidere Ergebnisse auf den verbleibenden zwei Etappen.
Daniel Sanders: "Heute war ein guter Tag, es war einfacher für mich von hinten anzufangen und den Spuren zu folgen so viel es mir leichter zu navigieren. Ich bin sehr gut gestartet, habe aber schon früh einen Fehler gemacht - das Band war ausgefallen und das Layout passte nicht zu dem was ich im Roadbook hatte - ich glaube da haben sich ein paar Leute verfahren. Ich hatte zwar ein paar Stürze, aber im Allgemeinen bin ich heute in einen guten Rhythmus gekommen. Wir haben auch einen Teil der gestrigen Etappe wiederholt, daher konnten wir dort ein wenig Druck aufbauen. Ich fühle mich gut und das Motorrad war großartig - ich freue mich auf morgen.
Matthias Walkner ertrug in Andalusien eine gemischte zweite Etappe. Der Österreicher fühlte sich gut und konnte in der technisch gezeiteten Wertungsprüfung Zeit auf seine Rivalen aufholen. Ein Sturz in einer der schnelleren Kurven verursachte glücklicherweise keine Verletzung, führte aber zu einigen verlorenen Minuten. Von da an brauchte Walkner etwas Zeit um wieder in seinen Rhythmus zu finden, aber mit seiner Erfahrung und der Möglichkeit sich wieder zu konzentrieren gelang es ihm das Ziel auf einem lobenswerten 15 Platz zu erreichen.
Matthias Walkner: "Es war wieder ein harter Tag für mich hier in Spanien. Ich fühlte mich gut und versuchte von Anfang an zu pushen. Bei etwa Kilometer 40 hatte ich einen schweren Sturz. Zum Glück konnte ich, trotz Schmerzen, weiterfahren. In der zweiten Hälfte der Sonderprüfung machte ich einen weiteren Navigationsfehler der mich noch mehr Zeit kostete, aber danach konnte ich einen Rhythmus finden und das Ende der Etappe genießen. Das Ergebnis sieht nicht so gut aus, aber das Motorrad funktioniert gut und ich bin mit meiner Fahrweise zufrieden - das ist schon einmal positiv. Bleibt zu hoffen das der morgige Tag besser wird".
Der schnellste der Red Bull KTM-Fahrer auf der ersten Etappe war Sam Sunderland der dann als Fünfter in die zweite Etappe am Donnerstag startete. Leider führte ein böser Sturz bei Kilometer 10 dazu, dass sich der Brite von der Etappe und der Veranstaltung zurückziehen musste. Mit Schmerzen im Arm wurde Sunderland zum Röntgen ins Krankenhaus gebracht. Glücklicherweise wurden keine Knochenbrüche festgestellt. Sam wird nicht mehr an der Rallye Andalusien 2020 teilnehmen.
Jordi Viladoms - KTM Rallye Team Manager: "Es war eine weitere knifflige Etappe für alle. Toby ist sehr gut gefahren, er kam von hinten durch den ganzen Staub und konnte ein gutes Ergebnis erzielen. Matthias, Sam und Daniel hatten heute leider alle Stürze. Sam war sehr früh in der Etappe gestürzt und für ihn war es leider unmöglich weiterzufahren. Zum Glück ist nichts gebrochen, und so können wir uns gemeinsam weiter auf die Dakar vorbereiten. Matthias und Daniel haben einen wirklich guten Speed, aber wir sehen, die Rallye ist eine größere Herausforderung als wir dachten - vielen kaputten Strecken und viel Staub. Wir werden weiterhin unser Bestes geben und hoffen auf ein starkes Ergebnis im Ziel.
Bei der dritten Etappe der Andalusien-Rallye 2020, der vorletzten der Veranstaltung, werden die Teilnehmer am Freitag insgesamt 434 Kilometer zurücklegen. Eine Einzelzeit-Sonderprüfung über 300 Kilometer wird erneut die Geschicklichkeit und das Urteilsvermögen der Fahrer testen.
Provisional Results Stage Two – 2020 Andalucia Rally
1. Ross Branch (BWA), Yamaha, 2:53:38
2. Kevin Benavides (ARG), Honda, 2:54:20 +0.42
3. Lorenzo Santolino (ESP), Sherco, 2:55:54 +2:16
4. Adrien Van Beveren (FRA), Yamaha, 2:56:14 +2:36
5. Toby Price (AUS), KTM, 2:56:43 +3:05
Other KTM
11. Daniel Sanders (AUS), KTM, 3:00:12 +6:34
15. Matthias Walkner (AUT), KTM, 3:02:29 +08:51
Provisional Standings (after stage two) – 2020 Andalucia Rally
1. Kevin Benavides (ARG), Honda, 6:22:20
2. Lorenzo Santolino (ESP), Sherco, 6:27:12 +4:52
3. Adrien Van Beveren (FRA), Yamaha, 6:29:50 +7:30
4. Joan Barreda (ESP), Honda, 6:30:28 +8:08
5. Ross Branch (BWA), Yamaha, 6:33:05 +10.45
Other KTM
10. Matthias Walkner (AUT), KTM, 6:41:07 +18:47
11. Toby Price (AUS), KTM, 6:41:12 +18:52
16. Daniel Sanders (AUS), KTM, 6:49:10 +26:50