MR: Was macht für Dich einen guten Endurofahrer aus?
Dieter Rudolf: Ein guter Endurofahrer muss viele Bereiche abdecken. Er muss einerseits verdammt schnell sein - zum Beispiel durch Motocross und hier beim Erzbergrodeo muss man für technische Sektionen eindeutig Trialbackground haben.
MR: Also für den Prolog Motocross und für technische Sektionen Trialtraining?
Dieter Rudolf: Ja, eindeutig. Auf dem Prolog mit Topspeed ist eindeutig jeder Motocrosser im Vorteil, spätestens am Sonntag beim Harescramble gehen die Steilhänge noch mit Speed, aber bei Carls Dinner ist ein Weiterkommen ohne Trialtechnik dann fast nicht machbar.
MR: Also wird Linienwahl und Fahrtechnik durch Trial verbessert?
Dieter Rudolf: Ganz genau, speziell das Auge für die Linienwahl wird geschult und mit Trialbackground meistert man Hindernisse einfach besser und mit weniger Kraftaufwand.
MR: Wenn ich mich jetzt für Trialtraining interessiere, gibt es hier eine Empfehlung?
Dieter Rudolf: In Österreich gibt es einige Trialzentren, allen voran empfehle ich das Salzstiegl! Es ist ein super vielseitiges Gelände mitten in den Bergen, man kann sich Bikes ausborgen, es gibt erfahrene Trainer - kurzum für jeden Enduristen ein ideales Training.
MR: Was macht für Dich einen guten Endurofahrer aus?
Philipp Bertl: Früher war Enduro eine eigene Sache für sich, doch inzwischen werden die technischen Hindernisse immer schwerer und das ist ohne Trialtechnik kaum mehr schaffbar. Das Erzbergrodeo ist hier das beste Beispiel - das Erkennen der richtigen Linienwahl und das Meistern von technischen Sektionen ist durch Trialfahren eindeutig besser! Etrials sind zum Üben eine gute Variante, weil man fast überall üben kann und keinen auf den Nerv geht - die Kids haben es heute in der Arena gezeigt, was sie können. Das sind für mich die Erzbergbezwinger von morgen.
MR: Wirkt sich Trialtechnik auch auf die Kondition aus?
Philipp Bertl: Naja - Kondition muss man schon getrennt im richtigen Pulsbereich trainieren. Was schon stimmt ist, dass ich mit Trailtechnik viel weniger Kraftaufwand habe und dadurch auch mehr Konzentration. Wenn die Konzentration nicht mehr da ist, wird es echt gefährlich.
MR: Kann ich also Trialtrechnik auf die Enduro umlegen?
Philipp Bertl: Ja sicher, in technischen Sektionen, wo es langsamer wird. Hier hält ein Trialfahrer kurz an, erkennt die Linie und meistert Hindernisse leichter, wo sich andere Fahrer ohne Trialtechnik plagen.
MR: Wenn ich mich jetzt für Trialtraining interessiere, gibt es hier eine Empfehlung?
Philipp Bertl: In ganz Österreich verteilt gibt es Trailgelände wo man üben kann - je nachdem wo man sich befindet. Persönlich trainiere ich im Salzstiegl, da findet man im Internet unter http://www.salzstiegl.at oder unter http://www.trialpark.at Infos darüber. Auf der offiziellen Seite http://www.trials.at findet man auch sehr viele Informationen.
MR: Was macht für Dich einen guten Endurofahrer aus?
Manuel Lettenbichler: Eine gute Mischung aus Motocross- und Trialfahrer. Die Trailtechnik muss man meiner Meinung nach eindeutig in den Vordergrund stellen. Ich selbst komme aus dem Trialsport und habe hier beim Enduro meinen Sport gefunden, den ich unbedingt machen möchte und merke gegenüber anderen Fahren schon einen Vorteil.
MR: Gerade in technischen Sektionen, oder?
Manuel Lettenbichler: Ja ganz genau, hier auf dem Erzberg ist eine saubere Linie wichtig und Hindernisse wie im Carls Dinner sind ohne Trialkenntnisse nur sehr schwer zu meistern. Das geht dann auch mächtig auf die Kondition!
MR: Ist die richtige Linie also entscheidend?
Manuel Lettenbichler: Sicherlich auch beim Prolog. Und genau hier am Erzberg findet man diese Herausforderungen - deswegen empfehle ich zusätzlich Trailtraining.
MR/DA