Und so wurde der sogenannte TT-Blues doch ein wenig besser abgefangen als sonst, da ich bereits am letzten Tag der Tourist Trophy den Deal für die Classic TT besiegelte.
D. h. ich starte in knapp 2 Wochen wieder für das für mich mittlerweile sehr bekannte Team TC Racing von der Isle Of Man.
Das Bike ist wie im letzten Jahr eine Kawasaki ZXR 750k Bj. 1991, vielleicht liegt mir das Bike ja deshalb so gut, da ja auch ich 91er Baujahr bin. Das Bike kenne ich ja schon aus dem letzten Jahr bzw. von heuer als ich mit dem Bike erstmalig auf dem Billown Straßenkurs gefahren bin, also müsste der Start in das Abenteuer Classic TT etwas einfacher als letztes Jahr fallen.
Die ersten Meter auf Rundstrecken sind nach der TT immer sehr, sehr lustlos und leider auch sehr langweilig. Vermutlich liegt das daran, dass man während der TT sich für 2 Wochen damit auseinander setzen muss, bei kleinsten Fehlern bei weit über 200kmh/h gegen Mauern oder Bäume zu krachen.
Das klingt zwar sehr makaber, aber so fühlt es sich zumindest für mich an.
Zurück auf den Rennstrecken mit so viel Auslaufzonen und den verhältnismäßig niedrigen Geschwindigkeiten lässt das dann den Adrenalinspiegel nicht wirklich anheben, was es für mich wirklich schwierig macht mich zu motivieren und ich bin wirklich sehr leidenschaftlich für das Motorradfahren, also soll das was heißen!
Aber nach einigen Trainingstagen kommt die Freude eh wieder zurück.
Ich sehe das Training auf der Renntrecke nach wie vor als beste Methode um für die Road Races „bikefit“ zu bleiben, somit verschlug es uns nach der TT zum Trainieren unter anderem nach Ungarn, Slowakei und auch an den Red Bull Ring, hier hatten wir leider einen kapitalen Motorschaden zu verzeichnen (wäre ja zu schön, wenn das Material mal eine Saison halten würde…). Aber das hält uns nicht ab und wir machen topmotiviert weiter, schon dieses Wochenende geht es wieder für das letzte Training vor der Classic TT zum Slovakiaring für 2 Tage.
Abgesehen vom Training auf dem Bike dient vor allem das Rennrad für mich als Hauptmittel um fit zu bleiben, momentan fahre ich rund 400km in der Woche um für die Classic TT absolut topfit zu sein, auch wird zumindest einmal die Woche das Gym für das Krafttraining aufgesucht.
Ich nehme mein Training in den letzten Wochen besonders wichtig, da ich bei der Classic TT nun dem fast schon elitären Kreis der Top 20 angehöre.
Die Top 20 Fahrer sind gesetzt, das heißt ich starte mit der Startnummer 20 unabhängig von meiner Qualifyingzeit als 20ter in das Classic Superbike Rennen.
Außerdem ergibt sich mir durch die niedrige Startnummer (Startnummern werden sowohl bei der TT, als auch bei der Classic TT nach persönlichem Speed vergeben) die Möglichkeit, in allen Trainingssessions mit den schnellsten Fahrern zu starten, da auch die Trainings in Gruppen, die nach Geschwindigkeit gruppiert sind, gestartet werden. Somit hoffe ich, dass ich dieses Jahr das Eine oder Andere von den ganz schnellen Jungs lernen kann.
Was uns auch einen weiteren Schritt in Richtung Top 10 bringen kann, ist ein neuer Motor der gerade vom Team aufgebaut wird, der mir dieses Jahr dieselbe Leistung, wie von den anderen Top-Teams bringen soll, letztes Jahr startete ich ja auf einem Serienmotor…
Somit kann die diesjährige Classic TT für mich und auch das Team eine wirklich ernsthafte Möglichkeit sein, ein bisschen weiter vorne zu stehen. Aber an das denken wir jetzt noch nicht, auf der Insel kann so viel passieren, somit konzentrieren wir uns einfach darauf unsere Arbeit zu machen, nicht zu viel Risiko gehen zu müssen und hoffentlich am Ende mit einem guten Ergebnis dazustehen. Und Spaß soll das Ganze ja auch noch machen.
Also drückt mir die Daumen, ich halte euch wie immer auf meiner Facebook-Seite https://www.facebook.com/Julian-Trummer-Racing-91-280494172308322/ am Laufenden.
Publikation: Julian Trummer
