Königsetappe beim Africa Race



Mit 441 Kilometern die längste Wertungsprüfung des diesjährigen Africa Race war heute der Tag der Vorentscheidung. Wer am Montag ins Etappenziel kam, hat gute Chancen in zwei Tagen am Lac Rose die Finisher-Lorbeeren abzustauben. Das KINI KTM Rally Racing Team hat seine Chancen gewahrt und belegt nach 5.000 gefahrenen Kilometern die Ränge 7, 8, 12 und 13.

 

 

Der eine, Tobias Moretti, hat bei der Zielankunft ein breites Lachen im Gesicht. Der andere, sein Bruder Gregor Bloéb, schafft es kaum noch vom Motorrad zu steigen - das Africa Race ist eine der härtesten Rallyes der Welt und das zeigt sich jeden Tag aufs Neue. Ein guter Tag folgt einem schlechten und umgekehrt. Der Körper ist zum jetzigen Zeitpunkt schon ordentlich geschunden, die Muskeln schmerzen und jedes Aufklauben der 180kg schweren KTM fordert ein übergroßes Maß an Energie und Kraft.

 

Wie unterschiedlich 441 Kilometer aufgeteilt in ein Drittel Dünen, weiche Sandpiste und Navigation wahrgenommen werden können, illustrieren die Tagesbilanzen der Brüder:

 

Tobias Moretti: „Die letzten drei Tage waren die schwersten überhaupt. Man wusste nie wie sind die Dünen, was macht die Kraft. In der ganzen Ökonomie, die man einzuteilen hat, denn wenn man blau wird, dann ist es vorbei. Und vor heute haben wir am meisten Schiss und Spundus gehabt, weil 120 Kilometer nur Dünen. Das ging fantastisch und dementsprechend war ich enthusiasmiert und in Euphorie und dann sind wir volle Kanne gefahren. Jetzt können wir uns eigentlich nur noch freuen. Die Tücke ist, dass man am Schluss dieses Wahnsinns Motorrad fahren kann.“

 

Gregor Bloéb: „Heute war ich total fertig. Nachdem ich die ersten 120 Kilometer gefahren bin wie ein junger Spund, ist mir irgendwann die Kraft ausgegangen. Die letzten 240 Kilometer waren für mich Qual, ich war einfach nur froh, ins Ziel zu kommen und nicht zu viele Plätze verloren zu haben. Ich denke, ich hab zu wenig Energie zu mir genommen und es war auch ein paar Mal so richtig heiß heute. Beim zweiten Checkpoint habe ich vier Flaschen Wasser in einem Zug ausgetrunken. Jetzt ist es beinahe vorbei. Morgen nur noch 200km Speziale und dann 400km Verbindung, dass ist ja fast wie eine Kaffeefahrt.“

 

196 Kilometer gezeitete Wertung warten am 08. Jänner 2013 auf die Teilnehmer des fünften Africa Race auf der Originalroute nach Dakar bei der vorletzten Prüfung ins senegalesische Koba.

 

Publikation: Katrin Strobl
Foto: Skarwan