Beim vorletzten Lauf der Saison war wiederum volles Haus angesagt und neben dem strahlenden Herbstwetter standen mehr als 350 Racer bereit, um die MX-Strecke am Weinberg in Kundl/Tirol unter die Räder zu nehmen. Der MC Kundl leistete perfekte Arbeit, lieferte eine bestens präparierte Piste in großartigem Umfeld und wurde mit spannenden Rennen vor massivem Zuschauerfeld belohnt.
Ohne Jetlag aus Bologna…
Die Eröffnung des Wochenendes gehörte wie immer der 50ccm-Klasse. Bei den Kleinsten standen 9 Racer am Start und wieder einmal war der aus der Gegend von Bologna anreisende Italiener Paolo Martorano eine Klasse für sich, holt sich souverän beide Läufe und nimmt die Maximalpunktzahl mit nach Hause. Dahinter ein spannender Fight zwischen Elias Kowald, Jakob Neuner und Korbinian Kees, die auf der für die 50ccm-Klasse adaptierte Strecke um die weiteren Plätze kämpften.
Slowenien – Land der Racer…
Dass es in Slowenien schnelle Fahrer gibt, ist spätestens nach den WM-Titeln von Tim Gajser bekannt und auch heute mischte sich mit Jaka Peklaj ein slowenischer Racer unter die 19 Starter der 65ccm-Klasse. Peklaj kein Unbekannter hier in Kundl und so verwunderte es nicht, dass er in beiden Läufen nicht zu biegen war und am Tagesende das oberste Treppchen vor Maximilian Ernecker und Fabio Payer bestieg. In die Top5 schafft es Kilian Soder mit Paul Bichler und runden das Bild der 65er ab, die bereits auf der gesamten Strecke unterwegs waren.
Deutsche Gründlichkeit räumt die 85ccm ab…
Das Starterfeld der 85ccm lässt mit 24 Fahrern bestückt schon papiermäßig auf spannende Rennläufe schließen und auch in Echtzeit wurde dann niemand enttäuscht. Luca Harms und Valentin Kees lieferten eine gewaltige Performance und vor allem im zweiten Lauf waren die beiden Burschen das gesamte Rennen über praktisch Rad an Rad und Harms konnte mit starken Nerven mit Nasenlänge Vorsprung den Lauf und Tagessieg für sich entscheiden. Dahinter füllte Marvin Pfeffer den letzten Podestplatz mit konstanten Leistungen und Johannes Wibmer mit Maximilian Wohlfarter stellen sich punktgleich in die Top5.
MX2 Jugend – Vaja lässt nicht locker….
In der MX2 Jugend bleibt alles beim Alten, aber trotzdem war es ein wenig anders. In Lauf 1 der gewohnte Blitzstart von Überflieger Felix Vaja, der in Kurve 1 jedoch eine unsanfte Unterbrechung samt Bodenkontakt findet. Vaja dadurch am Ende des Feldes und mit Superpursuit Mode wieder dem Feld hinterher. Kurz danach ein heftiger Sturz eines Fahrers in der Waldsektion und das Rennen muss abgebrochen werden. Beim Neustart hat Vaja dieses Mal die erste Kurve im Griff und setzt sich an die Spitze des Feldes. Der Südtiroler lässt in dieser Saison nichts anbrennen, holt sich souverän Lauf 1 und auch in Lauf 2 bietet sich dasselbe Bild. Vaja weiterhin mit lupenreiner Statistik und auf dem Weg zur Perfect Season. Dahinter geben sich Thomas Neid, Max Ratschiller, Georg Stolzlechner und Manuel Hechenberger ebenfalls keine Blöße und belegen in dieser Reihenfolge in beiden Läufen die Platzierungen hinter Vaja. Damit die Top5 der MX2 Jugend Sport für Kundl in Stein gemeißelt.
Mit insgesamt 46 Anmeldungen musste die heuer neu geschaffene Klasse MX2 Jugend, wie schon die gesamte Saison über, wiederum auf 2 Gruppen aufgeteilt werden und so gingen auch die MX2 Jugend Hobby Piloten in ihre beiden Läufe, die in Marvin Pfeffer ihren Meister fanden. Dahinter stellen sich Manuel Hilpold und Paul Rainer mit aufs Podest. Das Projekt mit einer neuen Klasse bis zu einem Alter von 19 Jahren hat also voll eingeschlagen und wird sich sicher im nächsten Jahr fortsetzen.
Volles Eisen dem Alter entgegen…
Generationswechsel zu den MasterPro Ridern, die mit 24 Mann hoch am Startgatter stehen. Die „alten Herren“ rauschen ziemlich homogen durch die beiden Rennläufe, mit Stefan Dirnhofer als Anführer und
Erich Schiefer, Harald Eisenmann, Robert Binder und Martin Niedermair als Top5 dieser Klasse. Bei den ProSenior sollte es heute hingegen durch das Fehlen von Martin Bechter auf jeden Fall einen neuen Sieger geben und Franz Heißerer ließ sich hier nicht lange bitten. In beiden Läufen on Top verweist er Markus Fischer, Konrad Pichler, Mario Arzberger und Michael Kohler auf die Plätze.
MX2 – parla italiano….
Genügend Andrang für eine zweite Gruppe gab es auch in der „normalen“ MX2 mit 53 Startern und bei den „Großen“ fragten sich bereits nach dem Zeittraining einige, wer denn dieser Italiener in Form von Nicola Bertuzzi sei. Italiener klingen ja generell schon beim Lesen schnell und so war es dann auch wirklich in diesem Falle. Bertuzzi legt los und liefert ein gewaltiges Rennen ab. Überschattet wird die Action allerdings vom schweren Abgang von Manuel Perkhofer in Lauf 1, der sich bis zum Crash einen scharfen Fight mit Bertuzzi lieferte. In der drittletzten Runde zieht es Perkhofer am großen Table vom Bike und er landet hart im Gegenhang. Rennabbruch und sofortige Versorgung des Verletzten als oberste Priorität. Mittlerweile leichte Entwarnung aus dem Umfeld von Perkhofer und alles Gute für die weitere Zeit. Leider, leider gehören solche Situationen zum MX-Sport und wir wünschen nur das Beste auf diesem Weg - gilt in diesem Namen an Alle, die sich in Kundl "was eingefangen" haben.
Back to Action - hinter Bertuzzi beenden Luca Borz, Tobias Ebster und Florian Hellrigl nach ebenfalls sehenswerten Fahrten den Tag punktgleich. Borz behält dabei die Oberhand in der genannten Reihenfolge und wird wohl auch in dieser Saison am Ende den größten Pokal mit nach Hause nehmen. Local Hero und Obmann des MC Kundl Armin Rothhaupt haut sich trotz Organisationsstress ebenfalls in die beiden Rennläufe und beschließt die Top5 der MX2 Sport.
Gruppe MX2 Hobby mit keinem Funken weniger Enthusiasmus bei der Sache, holt sich hier Benno Schneider vor Andre Scheider und Christof Leitner den Tagessieg in Kundl.
Spaghetti Carbonara oder alles Sahne in der SuperClass…
Bleibt noch der Renner des Wochenendes – am Sonntag, Tag 2 steigert sich Lauf um Lauf das Tempo, um in der SuperClass endgültig zu gipfeln. In der schnellsten Klasse alles vertreten was Rang und Namen im KTM KINI Alpencup hat, inklusive des einen oder anderen „Gaststarters“, die dann meist umso prominentere Namen tragen. In diesem Falle Premium Hardendurist Andreas Lettenbichler, der gewissermaßen nur einen Steinwurf weit entfernt über der Grenze wohnt und das Rennen noch schnell als Vorbereitung für das anstehende See to Sky nützt, um seine MX-Skills auf Vordermann zu bringen. Daneben der schon angesprochene Nicola Bertuzzi, der heuer für das italienische MXoN-Team im Gespräch stand und eben der Rest der wirklich schnellen Truppe aus den vorderen AlpCup-Rängen mit
Luca Borz, Florian Hellrigl, Benjamin Moll, Nicola Borz, Richard Kreidl, Felix Vaja sowie Tobias Ebster, Thomas Neid und Hannes Hotter aus der KINI Junior Truppe, usw. Daneben lockte das Motorgeheul und wohl auch das herrliche Wetter eine gewaltige Zuschauermenge auf das Weinberggelände, die dann auch jede Menge geboten bekamen.
In Lauf 1 stürmt Florian Hellrigl in Front, gefolgt von Benjamin Moll, Richard Kreidl, Tobias Ebster und Andreas Lettenbichler als Top5 der ersten Runden. Nicola Bertuzzi und vor allem Luca Borz erwischen einen saumäßigen Start und zünden beide sofort den Turbo. Große Aufholjagd in Folge von den beiden Italienern, so stößt Bertuzzi zwischen Runde 5 und 7 auf den 2. Platz vor und liefert sich in Folge ein hartes Match mit Richard Kreidl. Vorneweg weiterhin Hellrigl mit lupenreiner Fahrt, während Moll ab Rennmitte immer weiter zurückfällt. Borz hingegen kämpft sich von ganz hinten bis auf Platz 6 vor und beißt sich an den Top5 die Zähne aus, da die Lücke nicht mehr zu schließen ist. Kreidl und Bertuzzi geben es sich volle Kanne in den letzten beiden Runden, aus denen schlussendlich Bertuzzi als Sieger hervorgeht, alleine
Hellrigl ist nicht mehr zu holen. Ebenfalls sehenswertes Duell zwischen Ebster und Moll, der den Ausferner 3 Runden vor Schluss abfangen kann. D-Zug mäßig kommt auch Lettenbichler unter die Räder, der die jungen Wilden im Genick hat und nach gutem Start immer weiter zurückgereicht wird und Lauf 1 auf Platz 10 beschließt. Als Top10 aus Lauf 1 stehen Hellrigl, Bertuzzi, Kreidl, Ebster, Moll, Borz, Auer, Vaja, Borz Nicola und Lettenbichler.
In Lauf 2 die Karten neu gemischt und dieses Mal stürmt Bertuzzi in Front und liefert eine lupenreine Show ohne Zweifel bis ins Ziel ab. Dahinter Hellrigl, Kreidl, Borz, Ebster, Moll, Vaja Felix und Lettenbichler im Pulk hinterdrein. Borz und Ebster fallen über Kreidl her und der Zillertaler sieht sich in Runde 3 auf Platz 5 zurückgestellt. Borz macht daraufhin sofort Jagd auf Hellrigl, der bis etwa Rennmitte standhalten kann, dann ist der Italiener durch und sichert sich Platz 2 hinter Bertuzzi. Ansonsten beziehen die Kontrahenten ab Rennmitte die Positionen, einzig Vaja kann sich noch Moll schnappen und die Top10 lauten am Ende Bertuzzi, Borz, Hellrigl, Ebster, Kreidl, Vaja, Moll, Auer, Neid und Borz Nicola.
Großartige Show, gewaltiger Speed, jede Menge Racing und am Tagesende steht Nicola Bertuzzi vor Florian Hellrigl, Luca Borz, Tobias Ebster und Richard Kreidl ganz oben am Podest.
Nicht minder spannend geht es in der InterClass zur Sache und hier trumpft Simon Breitfuss ganz groß auf, holt sich beide Laufsiege nach jeweils schlechtem Start und darauffolgender gewaltiger Aufholjagd, holt er sich den Sieg von Roberto Pirpamer, der beide Läufe anführte. Dahinter Sandro Permoser vor Albin Vielhaber und Simon Mühlböck.
In der HobbyClass AA holt sich mit Michael Kirchebner ebenfalls derselbe Racer beide Läufe und besteigt das oberste Treppchen vor Jakob Lichmannegger, Stefan Feuerstein, Simon Thaler und Michael Tirler. In der HobbyClass BB die Ergebnisse dann schon ein wenig gemischter und so bleibt es bis zur Endabrechnung spannend. Schlussendlich behält Alexander Treffer die Oberhand und verweist Martin Greiter, Daniel Kerschbaumer, Simon Schuwerk und Marco Arcado auf die Plätze.
Genannter Arcado hätte sicherlich besser abgeschnitten, war er vorher in der HobbyClass CC unterwegs und dort in Lauf 1 gleich einmal mehr als 10sec. schneller. Klarerweise DQ in dieser Klasse und Aufstieg in die Nächsthöhere. Dort stürmt Arcado an die Spitze und stößt in der Tageswertung noch auf Platz 5 vor – was wäre wenn, stellt sich hier die Frage. Zurück in die Hobby CC und dort steht am Ende Christof Exenberger on Top vor Christian Föger, Beni Welzmüller, Maurizio Lubian und Peter Kerschbaumer.
Alle Ergebnisse unter: http://speedhive.mylaps.com/Events/1333356
Alle Infos zum KTM KINI Alpencup 2016 unter: www.endurocross.at
Damit wieder ein denkwürdiges Wochenende in Kundl für die Annalen des KTM KINI Alpencups und bereits dieses Wochenende, 1./2. Oktober 2016 steigt das große Finale in Lüsen/Südtirol. Wer nur bei einem der Rennen in Lüsen bisher dabei war, weiß eines ganz sicher – die FF Lüsen scheut weder Kosten noch Mühen um ein Feuerwerk abzubrennen und von der Party im Zelt brauchen wir sowieso nicht zu reden. Das Grande Finale schlechthin ist wieder zu erwarten – ohne Worte. Anmeldungen online noch bis Freitag möglich, danach nur noch vor Ort. Wer nicht kommt, ist selber schuld….
See you & keep on riding!