Quo vadis Lausitzring?

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Stamm-Mannschaft

Nach den Rennen zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft 2018 am vergangenen Wochenende auf dem Lausitzring stellt sich die Frage, wie es weitergeht? Nach der Übernahme der Anlage durch den Stuttgarter Prüfdienst DEKRA wurde es in diesem Jahr in Sachen Motorsport etwas ruhiger, doch mit einem Lauf zur Deutschen Meisterschaft im Rallye-Cross im April, zur DTM im Mai sowie nun zur IDM machte die nach wie vor multifunktional nutzbare Anlage im Süden Brandenburgs zumindest drei Mal motorsportlich von sich reden.

Da die DEKRA ein Wirtschaftsunternehmen ist, kann man ihr nichts vorwerfen, doch wenn eine von nur vier richtigen Rennstrecken in Deutschland als eben solche nicht mehr genutzt würde, wäre das ein herber Verlust für den deutschen Motorsport insgesamt.

 Das sieht auch Horst Seidel, der Abteilungsleiter der Sportabteilung des ADAC Berlin-Brandenburg e. V. und damit der Hauptmieter des Lausitzrings in der Vergangenheit, mit Sorge, denn diese Befürchtung steht latent im Raum. „Es ist schon so, dass die DEKRA die Anlage primär für ihr Kerngeschäft nutzen möchte, was ja nachvollziehbar und verständlich ist. Durch einige Gespräche weiß ich, dass man Motorsportveranstaltungen nicht generell ablehnt, was ja dieses Jahr gezeigt hat. Allerdings wird man nicht als Veranstalter und damit Risikoträger auftreten, sondern lediglich als Vermieter. Nun ist die aktuelle Mietpreisliste nicht für jedes Veranstaltungsbudget passend, sodass es potenzielle Veranstalter schwer haben dürften, ein kostendeckendes Event auf die Beine zu stellen“, so der 58-jährige Berliner.

Zwei jahrelange und verdiente Mitstreiter aus Horst Seidels Stamm-Mannschaft, die am vergangenen Wochenende ebenfalls mit einer „Träne im Knopfloch“ Dienst schoben, sind der Motorrad-Rennleiter Olaf Noack und der Obmann der Startaufstellungen Frank-Michael Schmidt. „2000 war ich als Motorradreferent des ADAC Berlin-Brandenburg hier schon mit dabei, habe mich später zum Rennleiter weitergebildet und die entsprechende Lizenz erworben. Ich bin bei bisher allen IDM-Rennen dabei gewesen und hätte bei der Eröffnung nie gedacht, dass ich den Motorsport am Lausitzring überleben würde – eher umgekehrt. Trotz dass der Lausitzring teilweise umstritten war, hat er die deutsche Motorsport-Landschaft bereichert. Deshalb fände ich es sehr schade, wenn es hier nicht in einer ähnlichen Form wie bisher weitergehen würde“, meint Olaf Noack.

Ähnliche Gedanken hat auch Frank-Michael Schmidt, der am Donnerstag vor dem diesjährigen IDM-Event seinen 60. Geburtstag lediglich beging, jedoch nicht groß feierte. „Dazu ist später noch Zeit. Wir haben nur im kleinen Kreis ein bisschen gefeiert, denn auch zu diesem IDM-Rennen wollte auch ich wieder meinen ehrenamtlichen Beitrag leisten. Es wäre wirklich nicht schön, wenn es hier mit dem Motorsport nicht weiterginge – dieser Meinung sind wir hier alle. Leider haben wir da aber keinen Einfluss drauf“, so der Jubilar, der von den meisten hier nur „Schmidte“ genannt wird.

Bleibt also zu hoffen, dass die IDM, die im Millenniumsjahr 2000 die erste Rennveranstaltung auf dem Lausitzring war, nicht auch die letzte gewesen ist, denn neben der einen oder anderen negativen Begleiterscheinung, die eine Rennstrecke nun einmal mit sich bringt, hat er sich für die Region durchaus belebend ausgewirkt.