Marc Marquez (Repsol Honda Team) hat sich durch einen Sieg im HJC Hemlets Grand Prix von Frankreich in Le Mans einen Platz in den Geschichtsbüchern abgesichert. Der WM-Führende stellte die Marke von Casey Stoner mit 38 Erfolgen in der Königsklasse ein. Danilo Petrucci (Alma Pramac Racing) feierte auf Platz zwei seinen ersten Podestrang des Jahres vor Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP), der als Dritter endlich wieder auf das Treppchen steigen durfte.
Für Johann Zarco (Monster Tech 3 Yamaha) wurde das französische Märchen beim Heimspiel nicht wahr. Der Lokalheld stürzte nach achte Runden in Kurve 8, nachdem er sich zuvor den zweiten Platz von Marc Marquez zurück erobert hatte. Andrea Iannone (Team Suzuki Ecstar) war nach einem guten Start bereits in der ersten Runde in La Chapelle aus der Entscheidung gefallen. Wenig später machte an gleicher Stelle Andrea Dovizioso (Duvcati Team) einen seiner seltenen Fehler. Die Startnummer 04 hatte gerade Teamkollege Jorge Lorenzo überholt. Der Spanier hatte nach einem erneut starken Start in Führung gelegen. Dovizioso schied aus und verlässt Le Mans ohne Punkte - zwei Nullnummern in Folge. Alle Fahrer blieben unverletzt. Das Rennen war für den Meisterschaftsstand jedoch von großer Bedeutung.
Lorenzo hielt zunächst die Spitze, Marquez verfolgte gemeinsam mit Petrucci, Rossi und Jack Miller (Alma Pramac Racing). In Runde zehn machte Marquez seinen Angriff auf Lorenzo, auch Petrucci konnte an dem Spanier auf der Ducati vorbeigehen. Rossi und Miller arbeiteten sich wenig später vorbei und Dabi Pedrosa (Repsol Honda Team) blieb dahinter in Lauerstellung.
Der Abstand zwischen Marquez, Petrucci, Rossi und Miller blieb konstant, die schnellsten Rennrunden wurden immer wieder unterboten. Der entscheidende Schlag erfolgte in Runde 16, als sich Marquez mit einer Fabelrunde von den Verfolgern absetzen konnte. Plötzlich hatte der Spanier an der Spitze eine Sekunde Luft. Anschließend baute Marquez den Abstand immer weiter aus. Petrucci wehrte sich erfolgreich gegen die Angriffe des neunmaligen Champions.
Nach einem schlechten Start arbeitete sich Vorjahressieger Maverick Vinales (Movistar Yamaha MotoGP) unterdessen wieder auf Platz sieben nach vorn. Zuvor hatte er lange Zeit sogar außerhalb der Top 10 gelegen. Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini) schloss einen erfolgreichen Tag auf Rang neun ab - sein bestes Saisonergebnis bislang. In der letzten Runde war er noch vom verletzten Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) verdrängt worden, der sich von Startplatz 13 nach vorn gebissen hatte.
Ein ruhiges, aber wichtiges Rennen zeigte Alex Rins (Team Suzuki Ecstar), der nach drei Pleiten endlich wieder das Ziel erreichte. Der Spanier kämpfte über weite Strecken mit Vinales und Espargaro, holte sich letztlich den letzten Rang in den Top 10. Pol Espargaro (Red Bull KTM Factory Racing) erreichte mit Platz7 elf ein solides Ergebnis, Hafizh Syahrin (Monster Yamaha Tech 3) schloss den lauf als bester Rookie knapp vor Franco Morbidelli (EG 0,0 Marc VDS) ab.
Alvaro Bautista (Angel Nieto Team) und Tito Rabat (Reale Avintia Racing) stürzten früh im Rennen, auch Scott Redding (Aprilia Racing Team Gresini) legte sich in den Kies - alle Fahrer okay.
Am Ende konnte niemand Marc Marquez auf seinem Weg zum dritten Sieg in Folge stoppen - und das auf einer Strecke, auf der er seit 2014 nicht mehr gewonnen hatte. Der Spanier hat seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf 36 Punkte ausgebaut. Das nächste Rennen findet in Mugello statt. Die Italiener werden dort versuchen, die spanische Armada um Marquez zu stoppen - aber ist er überhaupt zu stoppen?