Damit gingen die drei Podiumsplätze in der Gesamtwertung EnduroGP allesamt an britische Fahrer.
Im Konzert der Großen fiedelten auch einige Piloten der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft mit, von denen Dennis Schröter als Gesamt-19. der Beste war. Damit hatte der Südbrandenburger gleichzeitig die parallel ausgetragene DM-Wertung vor dem Erzgebirger Andreas Beier und dem Norddeutschen Davide von Zitzewitz gewonnen.
Rund 7.500 Fans säumten bei herrlichem Frühjahrswetter die Enduro-Strecken in der Dahlener Heide und sahen einen bestens aufgelegten amtierenden E3- und EnduroGP-Weltmeister Steve Holcombe. Die erste Bestzeit des Tages markierte zwar Brad Freeman, doch da Steve Holcombe beim Prolog am Vorabend besser abgeschnitten hatte, übernahm er mit Platz drei die Führung im Gesamtklassement. Mit sechs Prüfungsbestzeiten am Stück baute der 24-Jährige aus dem Süden Englands diese sukzessive aus.
Im Ziel betrug sein Vorsprung über eine Minute, wobei er es später am Tag etwas ruhiger angehen ließ. „Auf den ersten Tests war es schwierig für mich, weil ich der Erste auf der Strecke war und den Spurengeber für die anderen gespielt habe. Dennoch habe ich von Anfang an Druck gemacht und mit starken Zeiten mir ein Polster verschafft“, meinte der Star der Szene nach dem kräftezehrenden Rennen. Und weiter:“ Natürlich bin ich sehr zufrieden, mit einem Tagessieg in die Saison gestartet zu sein. So kann es gern weitergehen.
Der Boden hier in Dahlen kam mir entgegen, denn ich mag solche Strecken. Die Veranstaltung ist wirklich gut und die Unterstützung der deutschen Fans unglaublich. Die Organisatoren haben eine tolle Strecke hergerichtet und machen insgesamt einen großartigen Job.“ Natürlich hatte Steve Holcombe neben der Mix-Wertung EnduroGP auch seine Klasse E3 gewonnen. In dieser, wie auch im „Overall“ wurde Daniel McCanney Zweiter.
Der amtierende E1-Weltmeister Brad Freeman gewann ebenfalls seine Klasse und durfte als Gesamtdritter aufs Tagespodest. Als GP-Fünfter hinter seinem Landsmann Christophe Nambotin gewann der Franzose Loic Larrieu die „Mittelklasse“ E2.
Eine ebenso klare Angelegenheit wie bei den „Big Boys“ war der Sieg des Italieners Andrea Verona in der Junior-Kategorie sowie der des Neuseeländers Hamish Macdonald in der Enduro-Youth-Klasse der maximal 21-Jährigen.
Da ein Teil der DEM-Piloten im WM-Feld fuhren, mussten verschiedene Ergebnislisten hinsichtlich der Sieger und Platzierten studiert werden. Am Ende hatte Dennis Schröter aus Crinitz die Nase ziemlich deutlich vor Andreas Beier aus Krumhermersdorf. Dies waren schließlich auch die Klassensieger in der deutschen E3 bzw. E1.
Davide von Zitzewitz aus Karlshof startete weiter hinten im DEM-Block und wurde als E2-Sieger im DEM-Championat Dritter vor seinem Klassenkameraden Eddi Hübner aus Penig.
Wenngleich Dennis Schröters Vorsprung auf seine Verfolger erst im letzten Renndrittel einigermaßen beruhigende Formen annahm, betrug er am Ende ebenfalls rund eine Minute auf Andi Beier. Dazu sagte der deutsche Multi-Champion: „Ich wollte vor allem Spaß haben, aber der ist dann irgendwie auf der Strecke geblieben, weil die Zeiten so eng beieinander lagen. Insgesamt war es aber doch ein sehr guter Tag. Irgendwie brauche ich aber immer auf den ersten Tests des Tages zu lange, um richtig in Fahrt zu kommen. Das war heute schon besser, denn ich wollte mir nicht wieder so eine Kelle einfangen, wie zuletzt beim DEM-Auftakt in Uelsen.“
Alles andere Als problemlos lief der Tag für Andreas Beier. „Erst hat sich Absperrband in meinem Hinterrad und in der Bremse verfangen, später bin ich bei einem Sturz auf einen Baumstumpf gefallen und habe mir die Hüfte stark geprellt. Später hatte ich dann noch einen lockeren Bremsbolzen, von daher ist der Klassensieg und Platz zwei mehr als in Ordnung“, beschrieb der Sachse später seinen Tag.
Beim von Dennis Schröter beschriebenen DEM-Saisonauftakt hatte der Enduro-Neueinsteiger Angus Heidecke den Platzhirsch am zweiten der beiden Fahrtage bezwingen können und war mit ähnlichen Ambitionen in Dahlen angereist. Am ersten Tag musste er sich jedoch mit winzigen 0,16 Sekunden Rückstand auf Eddi Hübner mit dem fünften DEM-Rang begnügen, was er anschließend so erklärte: „Ich bin heute leider ein paar Mal gestürzt, dabei zwei Mal echt hart zu Boden gegangen. Danach bin ich das Rennen einfach nur noch fertig gefahren. Ich musste mein Training von Motocross auf Enduro komplett umstellen, aber es wird.“
Am Sonntag steht für alle Probanden noch einmal das gleiche Programm auf dem Spielplan, der den ersten Termin mit dem Start 9:00 Uhr auf dem Dahlener Markt ausweist.
Weitere Infos gibt es unter www.msc-dahlen.de.
Thorsten Horn