Marcel Teucher #25 - Racebericht King of the Hill Arad / Rumänien

Im letzten Jahr mussten sich alle mit Dauerregen herumschlagen.
Durch die trockenen Bedingungen gestaltete sich das Rennen auch sehr einfach. Nur wenige Hard Enduro Abschnitte forderten uns Fahrer. Sonst ging es meist im 5. oder 6. Gang Anschlag durch die Wälder rum um die 160.000 Einwohner zählenden Stadt am Westrand Rumäniens.


Besonders publikumsnah wurde diesmal der Prolog direkt in der City von Arad ausgetragen. Viele Hindernisse mit dem Highlight eines künstlichen Doublesprungs mussten bewältigt werden. Leider vermasselte ich direkt den Finaleinzug. Ein dummer Sturz direkt am ersten Hindernis kostete viele Plätze. Zwar konnte ich noch Benjamin Diesel und Dirk Grocholski überholen, für den Finaleinzug fehlten aber dennoch rund 5 Sekunden.

Somit ging ich von Platz 24 in den ersten langen Fahrtag über 90 km. Am Start ahnte keiner, was so passieren sollte an diesem Tag. Trotz aller Genehmigungen waren die Jäger nicht wirklich auf der Seite der Veranstalter und änderten kurzerhand die Markierungen der PRO Klasse. Ich informierte Lucian Corsarca von der Organisation darüber, dass sie nach dem Track schauen müssen, dass wenigstens der Hobby Track korrekt neu abgebändert werden konnte. Wir suchten noch ca. 30min nach dem Weg - no chance. Deshalb beschlossen wir das Rennen abzubrechen.

Endurofuchs Erich Brandauer hatte Handyempfang und schaute nach dem
passenden Track zur Hauptstraße und führte die große Gruppe Fahrer wieder zurück nach Ghioroc ins Paddock. Im Großen und Ganzen ein schöner Tag mit vielen schönen Abschnitten... der Track war nicht nur manipuliert, sondern teilweise auch sehr schlecht abgebändert. Ich verfuhr mich vor den Checkpoint 9, wo alles aus dem Ruder lief, schon mehrfach und verpatzte somit jedes Mal meinen Vorsprung. Am Ende stand ein 16. Platz in den Ergebnislisten der PRO Klasse dieses Tages.




Offroad Tag Zwei startete etwas früher. 10 Uhr ging der erste nach Prologergebnis auf die ca. 70km Schleife. So waren meine aufgeholten Plätze wieder verloren. Doch die Strecke war sehr schnell ohne große Schwierigkeiten. Es gab eigentlich nur 3 kniffelige Passagen, gleich nach dem Start ein ausgefahrenes felsiges Bachbett und zwei Felsanstiege. Ich konnte alles super fahren. Im Großen und Ganzen war es eher leicht mit viel flow und super schnell. Das ist nichts für mich, die engen technischen Trails liegen mir deutlich besser als 1,5h Endurotest zu fahren... dafür war der Track diesmal super ausgebändert, ich habe mich nur einmal ganz kurz verfahren.

Im Ziel war ich schon nach 1:38 Stunden was Platz 11 an Tag 2 bedeutete. Das verdeutlicht ganz klar den Speed auf den 70km... im Wald! Die Pros haben da noch ganz anders am Kabel gezogen, Wade Young und Paul Bolten prügelten ihre KTM in 1:22 und 1:23 durch den Wald! Das Trio komplettierte Marcus Kehr.

Der Trip nach Rumänien ist immer wieder super aufregend und spannend... Schade war nur die manipulierte Strecke am ersten Offroad Tag. Ich kann von mir behaupten gut zurecht gekommen zu sein... nachdem ich wieder Vertrauen in meine Hinterradbremse gefunden hatte... kam auch der Speed zurück, gerade auf den schnellen Waldwegen und Downhills. Ich als "Semi"-Pro kann damit zufrieden sein. Es ist ärgerlich die Top10 verpasst zu haben, meiner Meinung nach hätte man den ersten Tag nicht werten dürfen...

Manche hatten Glück und haben sich weniger verfahren als andere... aber das ist ja nicht Sinn und Zweck. Unterm Strich zählt jedoch der Spaß am Endurofahren in solch einer genialen Landschaft. Dazu zählt auch, dass man all die bekannten Gesichter wieder trifft. We are one big familiy. Das ist eben das, was Extrem Enduro von den anderen Rennen unterscheidet.

 

PR: Marcel Teucher