Österreich folgt EU-Norm ohne Notwendigkeit. Chaos für Lenker geht weiter.
Die unsägliche Lichter-Diskussion – und kein Ende: Nachdem die Schweiz angekündigt hatte, der neuen EU-Norm für so genannte Tagfahrlichter zu folgen, gibt auch Österreich grünes Licht für die – nicht zwingende – Richtlinie aus Brüssel!
Was bedeutet das für die Lenker? „Alle neuen Pkw-Modelle müssen bis Februar 2011 mit Tagfahrlichtern ausgestattet sein, ab 2012 kommen dann auch Lkw hinzu“, erklärt Anna Reich, Sprecherin von Verkehrsministerin Doris Bures.
„Wir haben die Norm für gut empfunden!“
Dass Autofahrer auch ihren alten Wagen umrüsten müssen, stehe aber derzeit nicht zur Debatte – so die Behörde. Laut ÖAMTC würde ein solcher Umbau immerhin zwischen 150 und 300 Euro kosten.
Autolenker können den erneuten Richtungswechsel nicht nachvollziehen. Kein Wunder: Am 15. November 2005 wurde „Licht am Tag“ gesetzlich eingeführt, am 1. Jänner 2008 wieder abgeschafft. Und jetzt? In Wien verteidigt man den Zickzack-Kurs der vergangenen Jahre: „Wir haben das neue System für gut empfunden. Die Lichter blenden nun nicht mehr und sind viel energiesparender“, berichtet Reich.
Das Ministerium betont auch, dass das alte „Licht am Tag“ und das neue „Licht bei Tag“ nicht verwechselt werden dürften: „Das ,Tagfahrlicht‘ schaltet sich automatisch ein. Früher musste das Abblendlicht ja extra angestellt werden.“
Und warum will Österreich die umstrittene EU-Norm unbedingt übernehmen – vor allem in Zeiten von „Licht aus“? „Nach unseren Informationen müssen wir ja. Eine Verordnung aus Brüssel wird für Österreich als EU-Mitglied direkt gültig!“, erklärte Sprecherin Anna Reich auf Nachfrage von „Heute“.
Thomas Staisch
TXT Heute.at