In einem dramatischen Rennen blieb Lorenzo ruhig und wechselte an einem kritischen Punkt sein Bike, während seine Repsol Honda Rivalen zu Boden gingen. Nach einem sauberen Start aus der dritten Startreihe lag der spanische Pilot innerhalb der Top-3 und konnte schon zu Rennbeginn hart gegen Marc Marquez kämpfen.
Kühlere Temperaturen halfen ihm, die Probleme mit dem Hinterradgrip zu lindern, die beide Movistar Yamaha MotoGP Fahrer am Wochenende beklagten. Dieses vertrauen im Trockenen war jedoch nur von kurzer Dauer, denn sobald leichter Regen einsetzte, ließ Lorenzo abreißen und blieb auf dem dritten Rang.
Lorenzo und die Führenden bleiben länger auf den Slick-Reifen als alle anderen Fahrer und gingen unter nassen Bedingungen hohe Risiken ein. Mit einer Entscheidung in letzter Sekunde fuhr der doppelte MotoGP Weltmeister in die Box und wechselte Bikes - eine entscheidende Wahl, denn Dani Pedrosa und Marquez stürzten nur kurz danach.
Ab da konnte Lorenzo seinen Vorsprung halten und gewann zehn Sekunden vor Aleix Espargaro (NGM Forward Yamaha). Der Triumph war nicht nur Lorenzos erster Sieg 2014, sondern auch der erste für Yamaha auf der Strecke in Aragon.
"Was für ein Rennen, unglaublich! Alles hätte passieren können. Unser Sport ist verrückt und voller Höhen und Tiefen. Heute war sehr positiv und du musst unter diesen Bedingungen stark konzentriert sein. Herauszufinden, wann man am besten wechselt, war sehr schwer und wir hatten auch etwas Glück. Ich habe alles gegeben, um an Marc dranzubleiben. Es ist eine Kombination aus mehreren Dingen. Die niedrigeren Temperaturen halfen uns. Unser zweiter Reifen in Q2 war nicht so gut, also wusste ich, dass wir schneller sind. Ich konnte eine Menge Speed mit in die Kurven nehmen, also ärgerte es mich, als es zu regnen begann, denn ich musste mich zurückfallen lassen und die Hondas pushten weiter nach vorn. Ich hätte mich mit Platz drei oder vier abfinden müssen", sagte er.
Lorenzo fuhr fort: "Ich sah die Zeit auf meinem Board und sah, dass die Zeiten zu stark abfielen. Also entschied ich in letzter Sekunde, in die Box zu fahren und wir hatten etwas Glück. Ich konnte im Nassen gut fahren. Als ich vor dem Rennen mit dem Team sprach, dachten wir, dass wir auf Platz drei ankommen könnten, aber niemals, dass ein Sieg möglich wäre. Aber dann kam der Regen und es gab einige Stürze. Nach all unseren Problemen hatten wir ein bisschen Glück. Das war auch der Movistar GP, also ist es für uns der Sieg auf der besten Strecke!"
Rossi war von seinem sechsten Startplatz gut weggekommen und machte Fortschritte. Im Bergab-Abschnitt ging er allerdings weit, kam von der Strecke ab und kam auf das extrem rutschige Gras, wo er dann heftig zu Fall kam.
Er verlor direkt nach dem Sturz kurz das Bewusstsein, war aber schnell wieder bei Sinnen und wurde gleich für einen Check ins Medical Center gebracht. Obwohl keine Verletzungen festgestellt wurden, wurde der Fahrer zu einer weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
Der ärztliche Leiter der Clinica Mobile, Michele Zasa, erklärte: "Valentino erlitt eine Gehirnerschütterung mit angenommenem Verlust des Bewusstseins. Aus neurologischer Sicht hat er sich sehr gut erholt. Er wurde ins Krankenhaus von Alcañiz gebracht, um einen weiteren Check vorzunehmen, besonders einen Schädel-CT, um Gehirnblutungen auszuschließen. Als Vorsichtsmaßnahme wird er in den kommenden Stunden noch überwacht. Es gibt aber keinen Grund zur Sorge."
Movistar Yamaha MotoGP Team-Direktor Massimo Meregalli sagte: "Vale ist bis zu seinem Sturz sehr gut gefahren. Es ist schade, denn nach seiner Aufwärmrunde sagte er, dass die Änderungen, die wir vorgenommen hatten, perfekt seien und er das Gefühl habe, das Bike funktioniere gut. Den Grund des Sturzes kennen wir bisher nicht, aber er ist deutlich so gefahren, dass er auf dem Podest hätte landen können. Glücklicherweise scheint es ihm gut zu gehen und er wurde nach einem ersten Check im Medical Center vorsorgehalber ins Krankenhaus zum Check gebracht."
Die medizinische Einschätzung Rossis Zustands erfolgte nach einem CT, dem sich der Movistar Yamaha MotoGP Fahrer im Krankenhaus von Alcañiz unterzog. Sein körperlicher Zustand wird von der Clinica Mobile strengstens überwacht.