Navi am Motorrad



Routentipps via Ohrstöpsel!

Große Landkarten und faltbare Straßenpläne sind für Biker recht unpraktisch. Und die Karte auf dem Tank ist meist zu klein, um die gesamte Route vor sich zu haben.

Die gute Nachricht: Navigationsgeräte gibt es auch für zwei Räder. "Das ist eine große Erleichterung für Biker", sagt ÖAMTC-Motorrad-Chefinstruktor Georg Scheiblauer. "Wichtig ist aber sich schon vor der Urlaubsfahrt mit dem Gerät vertraut zu machen." Der Clubexperte hat Tipps für die Benutzung zusammengefasst:

  • Fest und diebstahlsicher befestigen: Mit jedem Package werden mehrere Befestigungsmöglichkeiten des Navi-Geräts (Spiegel, über dem Lenker, etc.) mitgeliefert. Eine der Möglichkeiten passt auf jeden Fall. Wichtig ist, das Gerät wirklich fest zu montieren. "Man sollte es jedenfalls auch absperren können. Besser ist es aber, das teure Gerät bei Stopps heruntergeben, um Langfingern keine Gelegenheit zu bieten", sagt Scheiblauer.

  • Auf Gehör fahren, sich aber nicht berieseln lassen: Über die drahtlose Funkverbindung mit Bluetooth gelangt die Routenansage via Ohrstöpsel direkt ans Ohr des Bikers. "Das hat den Vorteil, dass man nach der Stimme fährt und nicht mit den Augen vom Straßenverkehr abgelenkt ist", erklärt Scheiblauer.

    Trotzdem wird man sich die Route nur auf Strecken ansagen lassen, die einem unbekannt sind. Sich auf bekannten Routinewegen berieseln zu lassen, hat wenig Sinn. Besser den Ton ausschalten und die Karte ohne Route "im Off" weiterlaufen lassen. "Das hat wiederum den Vorteil, dass am Display Tankstellen, Tempolimits usw. angezeigt werden", erklärt der ÖAMTC-Experte.

  • Telefonate lenken ab: Die Verlockung ist groß, den Bluetooth-Stöpsel auch zum Telefonieren zu verwenden. "Telefonieren ist am Bike tabu", warnt Scheiblauer. "Jedes Handygespräch lenkt den Biker ab. Man muss sich 100-prozentig auf die Straße konzentrieren."

  • Gutes Kartenmaterial einspielen: Nicht nur auf die Qualität des Navi-Geräts kommt es an, auch gutes digitales Kartenmaterial ist wichtig. "Erfahrungsgemäß sind die Daten aus westeuropäischen Ländern tadellos und aktuell. Schlechter schaut es mit dem Kartenmaterial aus den östlichen Nachbarländern aus", weiß der ÖAMTC- Fahrsicherheitsexperte. "Wer z.B. eine Reise nach Kroatien oder Ungarn plant, muss sich wahrscheinlich um zusätzliches digitales Kartenmaterial gegen Aufpreis kümmern."

"Alles in allem sind Bike-Navis ein großes Plus für die Urlaubsfahrt", sagt der ÖAMTC-Experte. "Die meisten, die es einmal ausprobiert haben, wollen nicht mehr darauf verzichten."

Die Vorteile der Bike-Navis liegen auf der Hand: Sie sind wasser- und wetterfest. Die Bedienung des Touchscreens ist auch mit Motorradhandschuhen kein Problem, die Menüführung ist einfach.

Die Nachteile: Das Angebot auf dem Sektor beschränkt sich derzeit auf wenige Modelle. Auch die Kosten der speziellen Zweirad-Navis liegen höher als bei herkömmlichen Geräten.

"Die Investitionskosten rechnen sich aber, weil man das Bike-Navi auch für Autofahrten oder Mountainbike-Touren nutzen kann", sagt der ÖAMTC-Experte. Umgekehrt ist das nicht so einfach: Ein Auto-Navi-Gerät muss man im Inneren des Tankrucksacks verstauen. Somit ist es nicht sofort griffbereit, außerdem fehlt die Akkuversorgung. "Bei kleineren Touren kein Problem, bei Urlaubsreisen geht einem dann schnell der 'Saft' aus", sagt Scheiblauer. "Das Bike-Navi ist hingegen direkt an die Stromversorgung des Motorrads angeschlossen."

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