Donnerstag passierte sehr wenig, neben der Prologbesichtigung, die wegen des extremen Staubes nicht wirklich was brachte, fand der alljährliche Rocket Ride statt.
Freitagfrüh war es schließlich soweit. Mein erster Renneinsatz am Berg aus Eisen stand am Programm. Mit der Startnummer 22 hatte ich sehr gute Voraussetzungen um eine möglichst schnelle Zeit in den Berg zu brennen. Dies gelang mir im Großen und Ganzen auch sehr gut. Ich hatte zwar den ein oder anderen Patzer, der zum Glück aber nur wenig Zeit gekostet hat. Am Abend hatte ich dann auch die Gewissheit dass ich ziemlich gut unterwegs war, denn es stand die Nummer 23 am Papier.
Da ich mit dieser Ausgangsituation mehr als zufrieden war, entschloss ich mich, den zweiten Prologlauf am Samstag nicht zu fahren, sondern mich und mein Bike möglichst gut für das Hauptrennen am Sonntag, das Red Bull Harescramble vorzubereiten. Ein Fahrer der am Freitag noch vor mir war, fiel am Samstag aus der Wertung, da er sich nur für den Prolog angemeldet hatte. So kam es dass ich auch beim Harescramble mit der Startnummer 22 an den Start ging.
An den beiden Prologtagen meinte es der Wettergott etwas zu gut mit den Fahrern. Die Sicht war sehr schlecht und die Hitze nahezu unerträglich. Auch am Sonntag sollte es nicht besser werden. Kaum Wolken am Himmel nur der große gelbe Ball, der für ausreichende Schweißproduktion sorgte. Pünktlich um 12:00 Uhr war es dann so weit. Karl Katoch hievte die Startflagge und das Rennen war eröffnet. Den Start erwischte ich nicht optimal, aber mein Ziel war es auch nicht den Start zu gewinnen, sondern möglichst sauber und ohne Sturz wegzukommen. Dies gelang mir auf den ersten Metern auch sehr gut, nur leider crashte ich bei der zweiten großen Abfahrt aufgrund der geringen Sicht und ich musste erst mein Bike wieder suchen.
Nach dem ich wieder am Bike war versuchte ich Druck zu machen und all meine Pläne mit Kraft einteilen und ruhig bleiben waren dahin. Von nun an war Angriff angesagt, aber nur bis zum 6. oder 7. Steilhang, denn der hatte es in sich. Einige Fahrer blockierten bereits die besten Spuren und ein Raufkommen schien fast unmöglich. Dank einiger Helfer war ich nach gefühlten 10 Minuten auch oben und nun war ich im Kopf soweit dass ich wieder an meinen eigentlichen Plan festhielt - Kraft einteilen. Die nächsten Checkpoints liefen alle sehr gut und umso schwieriger das Gelände wurde desto wohler fühlte ich mich. Erst als ich zum berühmten „Carls Dinner“ kam, merkte ich, dass ich doch schon ziemlich mitgenommen war.
Aufgeben war allerdings keine Option. Im „Dinner“ konnte ich einige Plätze gutmachen, aber es war unglaublich anstrengend. Bei der Ausfahrt vom „Dinner“ kämpfte ich schwer mit dem Gedanken aufzugeben, aber nach einer etwas längeren Pause biss ich nochmal die Zähne zusammen und holte mir auch noch den nächsten Checkpoint „Double Foult“. Da ich immer noch 35 Minuten der Rennzeit hatte, entschloss ich mich auch den unteren Teil von „Carls Dinner“ zu fahren.
Leider war dort nicht gleich der nächste Checkpoint so wie ich mir das erhofft hatte, also ging es weiter bis zur Auffahrt „Jurassic Park“. Am Fuße der Auffahrt angekommen, sagten mir die Fans, dass ich noch 7 Minuten hätte bevor die Zeit abgelaufen ist. Ich versuchte nochmal alles zu geben und es gelang mir letztendlich auch. Laut den Zuschauern gerade noch in der Zeit und auch der Streckenposten meinte es wäre noch in der Zeit gewesen. Leider wurde er auf der Ergebnisliste nicht mehr gezählt.
Trotzdem bin ich mit meiner Leistung, dem 17. Platz und damit bester Österreicher mehr als zufrieden. Das hätte ich mir nie erträumen lassen. Klar wäre eine Zielankunft mein Persönlicher Wunsch gewesen, aber nach all den Ankündigungen vom Organisator, das Rennen noch härter als letztes Jahr zu machen, dachte ich mir schon dass es wahrscheinlich nicht möglich sein wird die Schwarz-Weiße Flagge zu sehen.
Ein riesen Dankeschön an meine Sponsoren, meine Familie und meine Freunde! Ohne eure Hilfe hätte ich das nie geschafft.
Danke: KTM, KTM-St.Pölten, KINI, XAJO, YOURDRINK, MOTOPIKAN, MOTORRADREPORTER!