Die 44. Ausgabe der Kultveranstaltung geht vom 2. bis 5. März 2017 über die Bühne und umfasst damit wieder vier Tage Spike-Racing der Extraklasse. Im Mittelpunkt stehen natürlich die GP 7 und 8 zur Eisspeedway-Einzelweltmeisterschaft 2017, die am Samstag und Sonntag des ersten März-Wochenendes, also am 4. und 5. März, im Horst-Dohm-Eisstadion Berlin-Wilmersdorf ausgetragen werden.
Los geht es, wie es inzwischen ebenfalls zu einer schönen Tradition geworden ist, am Donnerstag (2. März) mit der Deutschen Meisterschaft sowie tags darauf mit dem Training der WM-Piloten, für das die Stadiontore gegen einen geringen Obolus ebenfalls geöffnet sein werden.
Da so mancher eingefleischte Fan das Eisspeedway Berlin mit einem Sightseeing-Kurzurlaub verbindet und sich zudem das volle Programm gönnt, hat die veranstaltende Eisspeedwayunion Berlin reagiert und bietet diesmal erstmalig das sogenannte „Berlin-Ticket“ an. Dahinter verbergen sich Eintrittskarten für die Haupttribüne oder die ebenso beliebte „Kurve 1“ für alle vier Tage, mit der sich rund zehn Prozent des kumulierten Einzelpreises sparen lassen. Der Ticketvorverkauf läuft unter https://www.etix.com/ticket/v/10099/horstdohmeisstadion-berlin?cobrand=ice-challenge bereits auf Hochtouren.
Ein weiteres Novum ist, dass der Gastgeber, wohlwissend um die Wichtigkeit von Lokalmatadoren, ab dieser Saison ein eigenes Projekt auf die Beine gestellt hat und mit Max Niedermaier und dem Eisspeedway-Neueinsteiger Tobias Busch das „Team Eisspeedwayunion Berlin“ ins Rennen schickt. Bereits Anfang Dezember reisten der vierfache Deutsche Vizemeister und letztjährige WM-14. sowie der bisher nur „normalem“ Speedway frönende Stralsunder zum Trainingslager nach Russland, wo sie der Russische Meister und WM-Dritte des Jahres 2003 Vladimir Lumpov unter seine Fittiche nahm. Danach erklärte Tobias Busch folgendes:
Tobias (Busch), wie ist es zu deinen begleitenden Eisspeedway-Aktivitäten gekommen?
Wir, das heißt mein Tuner Steffen Höppner, der Rennleiter Bernd Sagert und ich, haben beim Eisspeedway-Grand Prix im März 2016 in Berlin nur mal kurz über die Möglichkeit gesprochen und danach eigentlich nicht mehr. Im November klingelte dann mein Telefon, und es hieß, wir fahren nach Russland zum Eisspeedway-Training.
Wie hast du dich bei deinen ersten Runden auf Eis angestellt?
Gar nicht so schlecht (lacht). Es hat auf jeden Fall riesen Spaß gemacht und ist eine tolle Abwechslung zum Sommersport. Wir haben dort auch ein Trainingsrennen bestritten, bei dem ich sogar ein paar Russen hinter mir gelassen habe. Es ist eine coole Sache, gefällt mir.
Wie geht es bei dir jetzt weiter?
Ich denke nicht so schlecht. Das muss man jetzt erst einmal sehen. Geplant sind mit der Eisspeedwayunion Berlin zunächst einmal drei Jahre. Da ist zunächst einmal abzuwarten, wohin der Weg führt. Wir müssen diese drei Jahre intensiv daran arbeiten, dann wird man sehen, wo die Reise hingeht.
Was ist für dich in Sachen Eisspeedway das Nahziel?
Ich möchte auf jeden Fall bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin dabei sein und dort unter die ersten acht kommen. Ich weiß, dass ich unter die ersten fünf oder sechs kommen sollte, um in der darauffolgenden Saison einen EM- oder WM-Qualiplatz zu bekommen, aber mein persönliches Ziel ist es, mich im guten Mittelfeld zu platzieren. Das wäre schon ein großer Erfolg für mich. Leider werde ich demnächst nicht mehr allzu viel Training haben, weil ich schon vor längerer Zeit, noch bevor das mit dem Eisspeedway konkret wurde, für ein Hallen-Speedway-Rennen zugesagt habe. Berlin wird somit wohl erst das nächste Mal auf Eis bei mir sein, aber das wird schon, da mache ich mir keine Sorgen. Ich kann ja als Neueinsteiger nur gewinnen, verlieren kann ich ja eigentlich nicht. Ich weiß natürlich, dass dort viele Augen auf mich gerichtet sein werden, weil mit Sicherheit auch viele Fans vom normalen Speedway da sein werden, aber es läuft wie es läuft. Alles was besser ist als der letzte Platz, ist eigentlich schon ein Erfolg.
Höhere Ansprüche hat natürlich Max Niedermaier, der ebenfalls Einiges zu erzählen hatte.
Max, obwohl du schon lange dabei bist, fährst du nun erstmals in einem Team. Wie ist es bei dir dazu gekommen?
Jo mei, da es zur Zeit relativ wenige Eisspeedway-Fahrer in Deutschland gibt, hatten Bernd Sagert und Steffen Höppner die Idee, etwas für den Nachwuchs zu tun und haben mich gefragt, ob ich da mitmachen würde. Wir haben dann an Tobias Busch gedacht, der den Sport ja prinzipiell kennt. Zwar ist Speedway und Eisspeedway nicht das Gleiche, aber er weiß schon mal, dass man linksrum fährt, wann das Band hoch geht und so weiter.
Was hast du für einen Bezug zum Outdoor-Speedway?
Ich verfolge das eigentlich nur im Internet und gehe manchmal zu einer Veranstaltung bei uns in Bayern, aber nur zum Zuschauen.
Du warst in Russland zum Training sicherlich nicht nur Lehrmeister. Wie ist es für dich persönlich gelaufen?
Wir hatten acht Tage Training und dazu ein Trainingsrennen, welches ich gewinnen konnte. Das war eine super Sache. Ich fühle mich echt gut. Mal sehen, was jetzt kommt. Das allererste ist diesmal die direkte Qualifikation für die GP´s. 2012 war ich schon einmal direkt drin, doch in den letzten Jahren war ich immer einer der ersten Nachrücker. Diesmal will ich mich am 7. Januar 2017 in Finnland direkt qualifizieren und von Beginn an dabei sein. Dazu muss ich unter die ersten sechs kommen.
Wie hat sich dein Lehrling Tobias Busch angestellt?
Ich habe bisher vielleicht fünf Leute das erste Mal auf einem Eisspeedway-Motorrad fahren sehen, aber er war absolut der Beste. Man sah schon, als er das erste Mal rausgefahren ist, dass er es kann. Er braucht natürlich seine Zeit. Andere können auch mit einem Motorrad umgehen, aber bei ihm hat es gleich professionell ausgesehen – super.
Wie ist die Stimmung im Team und die Zusammenarbeit mit dem „Preiß“?
Die ist gut. Der Bayer und der Preiß, das passt. Wir kommen super miteinander aus. Natürlich kann ich ihm mehr beibringen als umgekehrt, aber das muss auch so sein, da bin ich schon ein Teamplayer. Außerdem bin ich der Eisspeedwayunion Berlin sehr dankbar, dass sie das alles, wie jetzt zum Beispiel mit dem Trainingslager, für mich möglich machen. Das ist auch für mich eine große Chance und tolle Entlastung.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite http://www.eisspeedwayberlin.de.
Ablauf und Ticketpreise 44. Eisspeedway Berlin
Donnerstag, 2. März 2017, Training & Rennen Eisspeedway-DM
Einlass: 10:00 Uhr 12,00 €
Beginn Training: 10:00 Uhr
Beginn Rennen: 17.00 Uhr
Ende: ca. 20:00 Uhr
Freitag, 3. März 2017, Training Eisspeedway-WM
Einlass: 12:00 Uhr 10,00 €
Beginn Training: 13:00 Uhr
Ende: ca. 15:00 Uhr
Samstag, 4. März 2017, Rennen Eisspeedway-WM (GP7 2017)
Einlass: 14:00 Uhr 19,00 € – 38,00 €
Eröffnung: 16:40 Uhr
Beginn: 17.00 Uhr
Ende: ca. 20:00 Uhr
Sonntag, 5. März 2017, Rennen Eisspeedway-WM (GP8 2017)
Einlass: 11:00 Uhr 19,00 € – 38,00 €
Eröffnung: 13:40 Uhr
Beginn: 14.00 Uhr
Ende: ca. 17:00 Uhr
„Berlin-Ticket“, Donnerstag bis Sonntag, 2. – 5. März 2017