Deshalb hat Regina Stiller als passionierte Bikerin mit einem Team von Helfern, u. a. mit Unterstützung durch Kommerzialrat Ferdinand O. Fischer, die Motorradkundgebung "Biker gegen Ausgrenzung und Willkür" initiiert, um auf die sich zuspitzende Lage für Zweiräder aufmerksam zu machen.
Motorradkundgebung mit prominenten Rednern
5400 Biker fuhren am Sonntag von Kika Nord über die Reichsbrücke zur Praterstraße, dann über den Ring zum Kahlenberg und wieder zurück zu KIKA Nord, um dort die Abschlusskundgebung abzuhalten. Redner auf der Kundgebung waren u. a. Claudia Hungerlänger, Dr. Andrea Kdolsky (ehem. Gesundheitsministerin), Gerhard Spitzer (i. V. für Herrn Bürgermeister Ludwig), Vizebürgermeister Dominik Nepp, der Schauspieler und Kabarettist Christoph Fälbl, Kai Bürskens (Präsident der IG moto), die Motorjournalisten-Legende Zonko, der Zauberkünstler Tony Rei, Regina Stiller und Kommerzialrat Ferdinand O. Fischer, Vertreter der österreichischen Zweiradhändler.
Ein großer Erfolg der Initiative passierte bereits im Vorfeld: Alle Verkehrssprecher der im Parlament vertretenen Parteien haben ein Statement ihrer Partei zum Thema 2Rad-Fahrverbote abgegeben und damit anerkannt, dass sie die Themen der Initiative ernst nehmen und an Lösungen interessiert sind. Andreas Ottenschläger (ÖVP), Dr. Hermann Weratschnig (Die Grünen), Alois Stöger (SPÖ), Christian Hafenecker (FPÖ) und Dr. Johannes Margreiter (Neos) äußerten sich in ihren Stellungnahmen positiv gegenüber der Anliegen der Plattform: Keine Fahrverbote, aber Maßnahmen zur Eindämmung übertriebenen Lärms.
Regina Stiller zieht Bilanz: „Nie und nimmer hätten wir gedacht, dass so viele Biker kommen würden. Wir hatten mit rund 1000 gerechnet, 5400 sind es schlussendlich geworden. Alle waren extrem diszipliniert und haben unseren neu entwickelten Slogan „Du hast es in der (Gas)Hand“ perfekt umgesetzt. Unser Dank gilt vor allem auch der Polizei für die vorbildliche Begleitung und der Geschäftsführung von Kika/Leiner. Es war ein Tag des aufeinander Zugehens und das wird es auch in der nahen Zukunft brauchen, um das Thema Lärm zur Zufriedenheit aller, wo wir natürlich primär die Rechte der Biker im Fokus haben, zu lösen. Motorradfahrverbote sind keine Lösung, das können wir nicht akzeptieren! Wir sind aber bereit, unseren Beitrag zur Lärmreduzierung zu leisten und in diesbezügliche Gespräche einzutreten. Wenn die Politik weiter mit Straßensperren agiert, wird das nicht die letzte Kundgebung gewesen sein, dann würden wir auch noch in die Bundesländer gehen.“
Biker strecken die Hand aus
„Wir können nicht Lärm mit Lärm bekämpfen!“, betonte KR Ferdinand O. Fischer als Vertreter der österreichischen Zweiradhändler. „Auch die Motoradfahrer werden einen Beitrag leisten müssen, um das Thema Lärm zu begrenzen und der Gesellschaft und damit in Folge auch der Politik, die auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert, entgegenzukommen", so Fischer weiter. Das war auch eine der zentralen Botschaften der Kundgebung. Ausdruck dieser Haltung ist u. a. der Aufkleber „Du hast es in der (Gas)Hand“, der an die Teilnehmer der Kundgebung verteilt wurde.
Zudem hat die ARGE 2Rad (Interessenvertretung der österreichischen Motorradindustrie) die Kampagne „Fahr ruhig weiter“ ins Leben gerufen, die auf eine freiwillige Reduzierung der Lautstärke beim Motorradfahren setzt. „Diese Kampagne begrüßen wir sehr, zeigt sie doch, dass das Bewusstsein der Industrie vorhanden ist, dass sie und die Motorradcommunity einen Beitrag zur Reduzierung des Lärms leisten müssen, um Streckensperrungen rückgängig gemacht zu bekommen und um weitere Entwicklungen in diese Richtung zu verhindern. Aber eines steht fest: Gegen Verbote werden wir weiterhin entschieden auftreten“, so Fischer.
Wirtschaftliche und politische Bedeutung der 2"Radwirtschaft in Österreich
„Diese Fahrverbote sind politische Entscheidungen und wurden willkürlich getroffen. Das Gespräch mit Vertretern der Motorradcommunity wurde hierbei zu wenig gesucht. Außerdem ist der Zweiradhandel durch Corona besonders hart getroffen worden und was wir jetzt von der Politik bräuchten wäre Hilfe, eine stützende Hand, nicht Ungleichbehandlung und Verbote. Andernfalls steht ein bedeutender Wirtschaftszweig Österreichs bald vor extremen Schwierigkeiten. Deshalb machen wir auf unsere Gesprächsbereitschaft und Verantwortung für das Thema aufmerksam“, so Ferdinand O. Fischer.
Der Bestand an motorisierten 2Rädern in Österreich beträgt 850.000, 41.000 Menschen finden durch und mit dem Zweirad Arbeit in Österreich. Der Jahresumsatz der Zweirad-Wirtschaft inklusive der Wertschöpfungskette beträgt mit 2,9 Mrd. immerhin 0,89 % des BIPs.