Bevor die Königsklässler ihren langen Europa-Block eröffnen, geht am Persischen Golf das einzige Flutlichtspektakel der Saison in Szene. Am Motorsport-Superwochenende mit Formel 1 und Superbike übertragen ServusTV und ServusTV On auch die MotoGP vom Lusail International Circuit live.
Mister Second Place ist die Nummer eins
Auch nach dem Grand Prix von Amerika führt Márquez vor Márquez die WM an, allerdings Álex vor Marc. Der jüngere der beiden Brüder fuhr bei der sechsten Punktevergabe dieser Saison zum sechsten Mal auf Rang zwei und liegt nun einen Zähler vor dem achtfachen Champion, dessen Siegesserie mit einem Sturz in Texas endete. ServusTV-Experte Stefan Bradl: "Die Führung mag überraschend sein, aber verdient, weil Álex unglaublich konstant fährt. Er ist bisher fehlerfrei und hat keine Ausreißer nach unten."
Zudem bilde der Gresini-Pilot mit dem Ducati-Werksfahrer ein schlagkräftiges Duo, was Taktik und Absprachen anbelangt. "Sie können die Eindrücke an den Rennwochenenden austauschen. Und Álex findet sich mit der Rangordnung innerhalb der Familie ab. Marc bringt ihm seinerseits viel Respekt entgegen, weil er weiß, wie schwer diese Rolle ist. Ich finde es schon erstaunlich, dass sie auf diesem hohen sportlichen Niveau so eine super Beziehung zueinander haben."
Grenzgänger Marc sucht das Spektakel
Für Francesco Bagnaia kam der unerwartete Triumph in Austin wiederum zur richtigen Zeit. "Pecco sieht ein Licht am Ende des Tunnels", so Bradl. "Dass er in der WM drangeblieben ist, bringt ihm ein bisschen Vertrauen. Daran kann er sich festknabbern." Zwar wisse der Italiener sehr wohl um den überlegenen Grundspeed des spanischen Stallgefährten, doch wie der Erfolg zustandekam, sei letztlich irrelevant. "Hauptsache er hat gewonnen und gesehen, dass der große Marc Márquez auch einmal einen Fehler macht. Und zwar unbedrängt."
Über die gesamte Saison betrachtet sollte der Titelfavorit allerdings wenig zu befürchten haben. "Wie man sieht, können 25 Punkte aber auch schnell weg sein. Der Dämpfer kam vielleicht zur richtigen Zeit und wird Marc eine Lehre sein", glaubt der 131-fache MotoGP-Starter, der auch eine deutliche Reduktion an brenzligen Situationen beim älteren Márquez vernommen hat. "Marc ist aber einfach ein Grenzgänger. Er braucht dieses Limit."
Deshalb liege dem Katalanen die Dominanz vom Start weg gar nicht, weiß der ServusTV-Experte. "Marc ist ein Typ mit Ecken und Kanten, der den Zweikampf sucht und die Unterhaltung im Rennen braucht. Im Gegensatz zu Pecco oder Jorge Lorenzo, die ihr Programm abspulen, will Marc fighten und mit dem Gegner spielen, um dann eins draufzusetzen und zu zeigen, ich gewinne in einer spektakulären Art und Weise."
Konkurrenz wittert in Katar ihre Chance
Doch wo bleibt der Rest? Von den übrigen Mitgliedern der Staffel aus Borgo Panigale fielen bisher lediglich Franco Morbidelli und Fabio Di Giannantonio sporadisch auf, die anderen Hersteller hinken ohnehin hinterher. "Mit einer Ducati musst du nicht einmal so viel richtig machen und kannst dir trotzdem deinen Top-10-Platz reservieren", sagt der Moto2-Weltmeister von 2011. "Bei Überseerennen gibt’s aber noch ein Durchmischen. Wenn wir in Europa ankommen, wird sich das Feld etwas sortieren."
Davor treffen sich die Könige der Schräglage noch am Lusail International Circuit. "Es gibt ein paar Strecken, auf denen Marc seine Stärken nicht ganz ausspielen kann. Katar ist so eine. Wie er damit umgeht, wenn er nur Zweiter oder Dritter in den Trainings oder im Rennverlauf ist, wird sicher interessant." Bradls Einschätzung: "Vielleicht kann Pecco nochmal zuschlagen. Aber auch Álex räume ich Chancen ein. Und selbst Diggia darf man eine Überraschung zutrauen. Er hat ja vor zwei Jahren den Grand Prix gewonnen."
Rund um die Rennaction widmet sich ServusTV dem Comeback von Weltmeister Jorge Martín, geht auf den neuen Gesamtführenden Álex Márquez ein, analysiert den Premierensieg von Francesco Bagnaia in dieser Saison und schaut nochmals genau auf den ersten Crash des Jahres von Marc Márquez. Alina Marzi und Sandro Cortese melden sich direkt von Lusail International Circuit, den Kommentar liefern Christian Brugger und Alex Hofmann.
Qatar Airways Grand Prix of Qatar LIVE bei ServusTV:
Samstag (12. April):
14:35 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
15:20 Uhr: Analyse Qualifying
16:45 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
19:00 Uhr: Sprint MotoGP LIVE
Sonntag (13. April):
18:55 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
19:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
19:45 Uhr: Analyse MotoGP
23:00 Uhr: Rennen Moto2 Re-Live
23:55 Uhr: Rennen Moto3 Re-Live
Quelle: ServusTV
