Die Etappe mit einer Gesamtlänge von 685 km führte von Bisha nach Wadi Ad-Dawasir und beinhaltete eine lange Zeitfahrprüfung von 457 km. Das erste Drittel der Prüfung bestand aus weichen Sanddünen, danach ging es auf schnelleren, sandigen Pisten weiter, die sich durch eine Reihe von Canyons schlängelten. Genaue Navigation war wieder einmal der Schlüssel zu einer guten Zeit.
Sam Sunderland von Red Bull KTM Factory Racing, der als Vierter in die heutige Etappe ging, zeigte zu Beginn der Prüfung eine großartige Leistung in den Sanddünen, die seinem Fahrstil entgegenkommen. Bis zum letzten Viertel der Prüfung verteidigte der Brite eine Top-10-Position, doch dann unterlief ihm, wie vielen anderen auch, ein kleiner Fehler, der ihn einige Zeit kostete. Trotz des Rückschlags konnte sich Sunderland wieder aufrappeln und überquerte die Ziellinie als vorläufiger 17. mit 23 Minuten Rückstand auf den späteren Etappensieger.
Sam Sunderland: "Mit den ersten beiden Etappen haben sie uns wirklich ins kalte Wasser geworfen, aber das ist die Dakar - es sollte hart werden. Wenn es gestern wegen der Navigation schwierig war, war es heute aus etwas anderen Gründen hart. Insgesamt war die Etappe viel schneller, aber am Anfang sind wir über einige wirklich weiche Dünen gefahren, und da konnte man leicht Zeit verlieren, vor allem vorne. Ich bin zufrieden mit meiner Fahrweise und die Position heute ist nicht allzu schlecht - ich denke, im weiteren Verlauf des Rennens werden wir jeden Tag diese Veränderungen an der Spitze sehen, je nachdem, wer die Etappe eröffnet. Aber es ist noch ein langer Weg, also werde ich morgen wieder Gas geben."
Der Sieger der ersten Etappe, Toby Price, hatte die wenig beneidenswerte Aufgabe, die heutige Prüfung zu eröffnen. Mit einer Kombination aus schwierig zu fahrenden Dünen und navigationsintensiven Wegen und Tälern hatte der zweimalige Dakar-Sieger eine große Herausforderung vor sich. Mit einer ausgereiften Fahrt konnte Price trotz der Schwierigkeiten das Ende der Prüfung sicher und ohne größere Probleme erreichen. Obwohl er am Ende Zeit auf die neue Rallye-Führung verlor, ist Toby Price zuversichtlich und weiß, dass das Ergebnis auf der morgigen dritten Etappe wieder zu seinen Gunsten ausfallen kann.
Toby Price: "Insgesamt bin ich zufrieden damit, wie mein Tag verlaufen ist. Es war immer schwierig, vorne mitzufahren, aber ich denke, das wird in diesem Jahr jeden Tag so sein. Die ersten 100 Kilometer liefen gut, dann holte Kevin (Benavides) auf und ich fuhr etwa 150 Kilometer hinter ihm, bis er einen Fehler machte und ich wieder die Führung übernahm. Im späteren Teil der Wertungsprüfung hatte ich ein kleines Problem mit der Betankung des Motorrads, was bedeutete, dass ich ein wenig nachlassen musste, aber zum Glück habe ich nicht mehr viel Zeit verloren. Wir wurden heute von den Jungs hinter uns eingeholt, aber das war ja zu erwarten. Hoffentlich kann ich morgen in den Dünen wieder etwas davon zurückholen."
Daniel Sanders von KTM Factory Racing, der erst seine zweite Dakar-Etappe überhaupt bestreitet, konnte von Anfang an hart pushen. Als Zweitschnellster zum ersten Checkpoint bei Kilometer 46, nutzte der ehemalige International Six Days Enduro Champion sein fahrerisches Können, um durch die erste Hälfte der Etappe zu stürmen und erreichte den Checkpoint bei Kilometer 351 immer noch innerhalb der Top 2. Ein kleiner Fehler im letzten Teil der Etappe kostete den Australier wertvolle Minuten, aber er konnte seine KTM 450 RALLY dennoch auf einem äußerst respektablen neunten Platz ins Ziel bringen.
Daniel Sanders: "Es war eine schnelle Etappe und schwierig, Zeit auf die Jungs vor mir aufzuholen, aber ich war gut unterwegs und fühlte mich wohl genug, um zu pushen. Leider habe ich gegen Ende der Etappe einen Vermerk im Roadbook übersehen und habe dadurch über 10 Minuten verloren. Das ist frustrierend, aber das gehört zum Lernprozess. Ich habe eine gute Startposition für morgen, also werde ich wieder mein Bestes geben und versuchen, zu den Führenden aufzuschließen."
Als dritter Fahrer in die heutige Prüfung gestartet, machte sich Matthias Walkner sofort an die Verfolgung von Teamkollege Price. Leider hatte der Österreicher kurz vor dem Checkpoint bei Kilometer 46 ein technisches Problem an seiner KTM 450 RALLY. Durch den Reparaturstopp verlor Matthias etwas mehr als zwei Stunden auf die Führenden, konnte aber glücklicherweise weiterfahren.
Die 629 km lange dritte Etappe der Rallye Dakar 2021, die eine Schleife um das Biwak im Wadi Ad-Dawasir bildet, besteht hauptsächlich aus Wüstendünen und fordert die Fahrer erneut mit einer technisch anspruchsvollen Navigation durch die 403 km lange Wertungsprüfung heraus.
Provisional Results Stage Two – 2021 Dakar Rally
1. Joan Barreda (ESP), Honda, 4:17:56
2. Ricky Brabec (USA), Honda, 4:21:51 +3:55
3. Pablo Quintanilla (CHL), Husqvarna, 4:23:58 +6:02
4. Ross Branch (BWA), Yamaha, 4:29:50 +11:54
5. Jose Ignacio Cornejo (CHL), Honda, 4:30:02 +12:06
Other KTM
9. Daniel Sanders (AUS), KTM, 4:34:27 +16:31
17. Sam Sunderland (GBR), KTM, 4:40:56 +23:00
28. Toby Price (AUS), KTM, 4:49:56 +32:00
68. Matthias Walkner (AUT), KTM, 6:44:39 +2:26:43
Provisional Standings (after stage two) – 2021 Dakar Rally
1. Joan Barreda (ESP), Honda, 8:15:38
2. Ricky Brabec (USA), Honda, 8:22:01 +6:23
3. Ross Branch (BWA), Yamaha, 8:22:15 +6:37
4. Pablo Quintanilla (CHL), Husqvarna, 8:22:54 +7:16
5. Xavier de Soultrait (FRA), Husqvarna, 8:24:03 +8:25
Other KTM
12. Sam Sunderland (GBR), KTM, 8:28:28 +12:50
16. Toby Price (AUS), KTM, 8:33:17 +17:39
18. Daniel Sanders (AUS), KTM, 8:36:49 +21:11
46. Matthias Walkner (AUT), KTM, 10:29:15 +2:13:37