Nach Wochen des Trainings und der Vorbereitung auf die Eisspeedway-Saison 2019 standen am vergangenen Wochenende im finnischen Kauhajoki bzw. im schwedischen Örnsköldsvik die beiden Quali-Rennen hinsichtlich des Fahrerfeldes für die diesjährige Weltmeisterschaft auf dem Programm.
Erwartungsgemäß belegten die vier russischen Spike-Ritter Dmitry Khomitsevich, Daniil Ivanov, Dinar Valeev und Nikita Toloknov die jeweils ersten zwei Plätze und sicherten sich damit einen fixen Startplatz. Ihnen gleich taten es die ebenfalls vorn platzierten Schweden Martin Haarahiltunen, Niclas Svensson, dessen 60 Jahre alter Vater Stefan Svensson und Ove Ledström sowie der Kasache Andrei Shishegov und der Österreicher Charly Ebner. Aus deutscher Sicht sorgten Max Niedermaier vom Team Eisspeedwayunion Berlin in Finnland und Hans Weber in Schweden für die Highlights, die mit den Quali-Platzierungen vier bzw. sechs ins WM-Feld 2019 einzogen. Dazu resümierte Max Niedermaier: „Die Quali ist gut verlaufen, womit ich natürlich sehr zufrieden bin. Ich habe die Punkte eingefahren, die ich einfahren musste. Das war das Hauptziel. Für die Grand Prix ist es im Moment noch schwer, ein Ziel zu formulieren, denn ich bin mit meiner Leistung noch nicht ganz dort, wo ich in den letzten Jahren schon war. Ein bisschen was geht da bestimmt noch. Ich will mich im Grand Prix so gut es geht verkaufen und freue mich schon drauf. Übernächste Woche brechen wir dann zum ersten Rennen in Richtung Almaty auf.“
Als Einziger für die Grand-Prix-Serie gesetzt ist der jeweils amtierende Weltmeister, was in diesem Jahr wieder auf Dmitry Koltakov, ebenfalls aus dem Land von Väterchen Frost, zutrifft. Zu diesen 13 Piloten gesellen sich zwei Fahrer, die vom Motorrad-Weltverband FIM eine Dauer-Wild-Card erhalten. Diese wurden an die jeweils Siebtplatzierten von Kauhajoki bzw. Örnsköldsvik vergeben, sodass der Ruhpoldinger Stefan Pletschacher und der Österreicher Franz „Franky“ Zorn ebenfalls für die ersten WM-Rennen im Februar im kasachischen Almaty und danach in Shadrinsk in Russland planen können. Am ersten März-Wochenende, konkret am 2. und 3. März, kommt die Eisspeedway-Einzel-Weltmeisterschaft dann erneut nach Berlin ins Horst-Dohm-Eisstadion im Bezirk Wilmersdorf. Dafür kann der Veranstalter einen weiteren Wild-Card-Piloten aufbieten, sodass sogar vier Deutsche die Herzen der Fans erwärmen werden.
Einer der Kandidaten dafür ist Tobias Busch, der ebenfalls für das Team Eisspeedwayunion Berlin antritt und in Kauhajoki als Neunter den Sprung ins permanente WM-Feld verpasste. „Ich hatte nicht viel Möglichkeiten zu trainieren, und dafür lief es eigentlich ganz gut. Zum Schluss hat mir ein bisschen die Kondition gefehlt, daran muss ich für die Zukunft arbeiten“, meinte der Mecklenburger, der seit zwei Jahren zum „normalen“ Speedway zusätzlich im Winterhalbjahr dem Eisspeedway frönt. Dazu ergänzte er: „Jetzt heißt es, noch die DM in Berlin am Donnerstag vor dem Grand Prix zu fahren und mich bis dahin parallel jetzt schon auf die Sommer-Saison vorzubereiten, Termine mit Sponsoren zu machen und Kondition aufzubauen, damit ich so fit wie möglich starten kann. Im Eisspeedway werde ich nächstes Jahr aufs Neue angreifen. Schön ist, dass ich meine Familie und die Eisspeedwayunion Berlin hinter mir habe, die mich so gut wie möglich unterstützen.“