Pressechef, Martin Kettner, nimmt Stellung gegenüber den Fragen und Meinungen in sozialen Medien, über den Rennverlauf und die Disqualifikation von Graham Jarvis.
Martin Kettner:
Die Strecke wurde durch unseren Streckenbau/Einsatzleitung vor dem Start freigegeben… das betreffende Absperrband wurde danach umgehängt, von wem lässt sich leider nicht lückenlos klären (Streckenposten, Besucher, Zuseher)… ein „Schaden“ für das Rennen entstand aber nicht, da die komplette erste Startreihe eine "Ehrenrunde“ an dieser Stelle machte… und sich somit nichts am Ergebnis bzw. Rennverlauf änderte.
Dazu gilt zuerst zu sagen, dass unser Streckenbau nicht wochenlang an der Vorbereitung der Sonntagsstrecke bauen kann - da wir uns in einem aktiven Bergbaugebiet befinden, das ausschließlich während des Red Bull Erzbergrodeo Pause macht! Wir haben exakt 5 Tage (!) Zeit, um alle Rennstrecken in den Berg zu bauen (Rocket Ride, Iron Road Prolog, Red Bull Erzbergrodeo). Deshalb wird an der finalen Sonntagsstrecke bis kurz vor dem Start gebaut.
Zweitens kommt es immer wieder zu Eingriffen von Teilnehmern in den Streckenverlauf - auf Deutsch: die Jungs bauen sich manche Streckenteile bei ihren Besichtigungsrunden einfach um! Heuer geschah am Samstag ein derart massiver Umbau eines Streckenteils bzw. Eingriff in die Strecke, dass sogar ein Hubschrauber- und Polizeieinsatz mit darauf folgender polizeilicher Anzeige nötig wurde. Genau deshalb werden Streckenteile erst von Samstag Nacht bis Sonntag Mittag finalisiert und in die Endversion gebracht. Die Entscheidung über eine Ver- bzw. Entschärfung der Rennstrecke hat bis zum Rennstart alleine der Streckenbau in Rücksprache mit Veranstalter Karl Katoch. Dieser Zustand herrscht seit über 20 Jahren am Red Bull Erzbergrodeo, ist also überhaupt nichts Neues…
Es gilt nicht wirklich „Lehren“ zu zielen… wichtig ist, den Status als eines der sichersten Rennen der Extreme Enduro Szene zu sichern (Erreichbarkeit und Erstversorgung eines Verletzten am kompletten Erzberg Areal in unter 4 Minuten!). Wir sind sehr glücklich mit der Neuerung, dass der komplette Verlauf der Rennstrecke eine NO-HELP Zone ist. Gleiche Chancen für ALLE Teilnehmer, keine Bevorzugung von professionellen Werksteams gegenüber Privatfahrern mehr. Wenn ein Betreuer/Freund/Besucher in einer Besucherzone (z.B. Carls Dinner) außerhalb der abgesperrten Strecke neben „seinem“ Fahrer mitläuft und ihm verbale Tipps gibt - dann widerspricht das nicht dem Reglement, sondern wirft leider ein „eher ungünstiges Bild“ auf den Athleten. Entscheidend ist, dass wir keine „Minder“ mehr in der Rennstrecke erlauben… wir sind Extreme Enduro und kein Trial-Event!
Über die regelkonforme Disqualifikation von Graham Jarvis haben wir bereits ausführlich gesprochen… sowohl Graham als auch sein Mechaniker wurden im Startbereich von unserer Organisation mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass es zur Disqualifikation kommt wenn der Mechaniker Grahams Motorrad berührt. Graham hat dann schlußendlich seine Entscheidung getroffen - die ihn dann endgültig zum absoluten Publikumsliebling und Superstar unserer Szene machte! Chapeau…!!!
(Anm. Im Video von ServusTV sieht man nur Husqvarna Rider, Daryoosh Ghorbani der an Graham´s Enduro hantiert, dieser hat aber das Motorrad nicht flott bekommen, Jarvis Mechaniker übernahm dann - das sieht man nicht am Video)