Jan Mohr #5 IDM Superbike (BCC Racing) Saisonrückblick

„Markenwechsel, Verletzung und bestes Ergebnis“ beschreibt meine Saison 2019

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Jan Mohr blickt auf eine bewegte, aber positive Bilanz zurück

Phu, 2019 war eine wirklich schwierige Saison für mich. Bereits im November stand fest, dass ich zum Team BCC Racing aus Heilbronn wechseln werde und dort eine Suzuki GSX R 1000R pilotieren werde. Doch im Dezember entschieden wir uns mit dem Team gemeinsam, von Suzuki auf BMW zu wechseln.

Davon versprachen wir uns viel, doch es wurde schwieriger, als gedacht. Wir hatten im Frühjahr zwei gute Tests, doch der Saisonauftakt auf dem Lausitzring gestaltete sich zunehmend schwierig. Ich fühlte mich nie wirklich wohl auf dem Bike und kam mit Rang 9 in Lauf 2 gerade einmal ganz knapp in die Top 10.

Ich musste meinen Fahrstil von Yamaha (2018) auf BMW komplett umstellen. Die Yamaha ist wendig und man kann einen hohen Kurvenspeed fahren, die BMW S1000RR hingegen kennt so etwas nicht. Sie ist unheimlich stabil auf der Bremse und am Kurvenausgang, aber um diese Stärke zu nutzen, muss der Fahrstil und das Fahrwerk perfekt sein. Das ganze Team arbeitete hart und wir konnten uns steigern.

Rang 8 in Oschersleben, wo wir den Rückstand auf den Sieger fast halbiert hatten. In Zolder kam dann der erste Durchbruch. Rang 7 im Qualifying mit nur 0,3 Sekunden Rückstand auf den Drittplatzierten. Im Rennen hatten wir leider Probleme mit Chattering und somit kam ich nicht über Rang 8 hinaus. Drei Wochen später am Nürburgring sollte es dann klappen. Ich kämpfte das ganze Rennen um das Podium und fuhr knapp 10 Runden auf Rang 3. Leider fehlte am Ende ein Quäntchen und ich kam auf Position 5 ins Ziel. Damit fuhr ich mein mit Abstand bestes IDM Superbike Ergebnis ein und war in der Kampfgruppe ums Podium voll angekommen.

Eine Woche später in Schleiz setzten wir den Aufwärtstrend fort. In den Trainings waren wir stets unter den ersten Sieben und in Schlagdistanz zum Podium. Doch dann kam die große Ernüchterung. Im Rennen wurde ich von der Strecke gedrängt, musste abspringen und zog mir dabei eine Bänderzerrung an der Rechten Schulter zu. Daraufhin verpasste ich leider die nächsten drei Läufe. Ich trainierte hart, um schnellst möglich wieder fit zu werden und mein Comeback zu geben.

In Assen war es dann soweit. Ich fühlte mich gut und war top motiviert. Doch die Bedingungen waren schwierig. In FP1 war die Strecke halb nass, halb trocken. Ich hatte einen guten Rhythmus, doch dann rutschte ich auf einem nassen Fleck weg und stürzte erneut. Dadurch verpasste ich das zweite freie Training. In den Qualifyings war es erneut halb nass, halb trocken, genauso im Warm Up. Im Rennen fuhr ich dann meine ERSTE! Runde unter trockenen Bedingungen. Ich kam dennoch gut zurecht und fuhr vor bis auf Rang 7. Doch da wir keine Möglichkeit hatten, ein Set-Up zu erarbeiten, bauten die Reifen nach 6,7 Runden so stark ab, dass ich keine Chance mehr hatte und bis auf Rang 13 zurückfiel. In Lauf zwei schaffte ich es auf Position 11, doch die Thematik war dieselbe.

Beim Saisonfinale in Hockenheim hatte ich einen super Speed! Trotz starker Gaststarter (Marvin Fritz, Dominic Schmitter und Bastien Mackels) qualifizierte ich mich auf Rang 8 (0,8 Sekunden hinter dem Schnellsten) Trotzdem musste ich das erste Rennen, aufgrund einer Strafe von ganz hinten (Rang 24) starten. Ich konnte noch zwei Punkte mit Rang 14 ins Ziel retten. In Lauf Zwei war es zu Beginn noch leicht feucht und ich fuhr sehr, sehr vorsichtig auf Rang 15. Als die Bedingungen dann eindeutig waren begann ich zu pushen und kämpfte mich vor auf Position 10. Gerade die nächsten zwei Gegner ins Visier genommen explodierte mein Motor und ich musste das Rennen aufgeben.

Tja, nicht die Saison, die wir uns vorgestellt hatten. Es ging einiges schief und lief nicht nach Plan, dennoch war der Aufwärtstrend vorhanden und ich habe extrem viel daraus gelernt. Nun heißt es, sich für 2020 bestmöglich vorbereiten und dann richtig attackieren!

2020 ist das Ziel, mich unter den Top Fahrern der IDM Superbike zu etablieren.

Das heißt konstant unter die ersten 5 fahren und es auf das Podest schaffen. Denn mein großes Ziel ist nach wie vor, es in die Superbike Weltmeisterschaft zu schaffen.

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Fotos: Damon Teerink Photography, IDM (Dino Eisedle), Nico Schneider, Snapshot