Josef Freiler - ein Bürgermeister steht zum Motorsport!

Nach einer – sagen wir „kritischen“ – Berichterstattung in verschiedenen Tageszeitungen hat der Motorradreporter die Pflicht, der Wahrheit auf den Grund zu gehen und eine Berichterstattung aus einem anderen Blickwinkel zu machen.

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Gas geben erlaubt!

Vorab: ein VP-Bürgermeister, der Motorsport möglich macht, hat mit Sicherheit tiefen Dank aus der Motorsportszene verdient. Daher ist es auch wichtig zu erfahren, wie die Wahrheit aus seiner Wahrnehmung aussieht – denn kein anderer als Josef Freiler kennt seinen Ort besser.

Wir durften Herrn Freiler Fragen zum Thema Motorsport stellen:
 

MR: Wie lange gibt es schon Motorsport in Kirchschlag? 

JF: Seit dem Jahre 1985 gibt es den Motorsportclub Kirchschlag in Vereinsform. Doch schon früher haben sich die Menschen für Motorsport interessiert. Ein Beispiel ist der Speedwayfahrer Rinzner Alfred – eine prägende Persönlichkeit aus Kirchschlag.  

 

MR: Wie ist die Stimmung in der Gemeinde zu den Motorsport-Veranstaltungen? 

JF: Wie in den Beiträgen und den Medienberichten in den letzten Jahren gibt es nicht immer nur positive Meinungen zu der Rennen. Trotzdem gibt es eine Mehrheit, die sich über Motorrad- und Autorennen freut. Wesentlich trägt dazu bei, dass die Notwendigkeit sich selbst zu motorisieren, da wir nicht wirklich mit öffentlichem Verkehr versorgt sind. Und seien wir uns ehrlich - jeder spürt gerne die Geschwindigkeit und den Nervenkitzel, wenn es so richtig zur Sache geht. Das klappt sehr gut mit den eingehaltenen Sicherheitsvorschriften und Regeln!

 

MR: Wie reagieren die Bürger auf Motorsport? 

JF: Es freuen sich viele darüber! Natürlich ist der MSC Kirchschlag mit mehr als 100 Mitgliedern ein wahrer Pool an Motorsportbegeisterten. Sie begeistern auch die Freunde und Verwandten und das ist das Schöne – für die Veranstalter und die Rennfahrer ist es sehr motivierend auch weiterhin Veranstaltungen trotz Mühen abzuhalten.
 

 

MR: Wie sehen Sie Endurosport in Bezug auf Wald und Natur? 

JF: Grundsätzlich sollen sich die Endurofahrer auf den markierten Routen bewegen. Hierfür sind diese auch gemacht. So sind die Fahrer und auch die Bevölkerung auf der sicheren Seite. Wenn sich ein Verein schon so viel Arbeit macht, muss dies auch weiterhin möglich sein, dass Rennen wie „Stang the Race“ veranstaltet werden.  

 
 

MR: Naturschutz in Kirchschlag – was wird hier alles gemacht? 

JF: Wir sind eine Vorzeigestadt im Bereich des Klimaschutzes. Als waldreiche Gemeinde haben wir nun seit ca. 17 Jahren ein Fernheizwerk, welches aus Hackschnitzel Wärme erzeugt. Vor 4 Jahren wurde eine weitere Anlage errichtet, welche für 75% der Bewohner Strom erzeugt. Weiters verwenden wir die Abwärme aus der KWK-Anlage, um rund 300 Objekte zu den bestehenden 280 Objekten mit Wärme zu versorgen. Die meisten landwirtschaftlichen Betriebe heizen ohnedies mit Holz.  

Im Bereich des Stromes haben wir durch 10 öffentliche Anlagen bereits rund 200KWp installiert, weitere Projekte folgen. Im privaten Sektor sind es ebenfalls sehr viele Anlagen, genaue Daten dazu kann ich nicht sagen. Es wären schon mehr Anlagen, doch leider ist das Stromnetz nicht stark genug, um diesen Strom abzuleiten. Für die E-Fahrzeuge gibt es bereits 4 öffentliche Stromtankstellen. Es gibt inzwischen auch viele E Fahrzeuge.  

 

MR: Wie benehmen sich die Rennteilnehmer? 

 JF: Hier kann ich den Teilnehmern nur ein Kompliment machen. Es waren alle sehr freundlich und haben sich mit den Zuschauern unterhalten. Die Begeisterung der Teilnehmer darüber, dass es so eine Veranstaltung noch gibt, ist der Beweis, dass es für alle etwas Besonderes ist. Danke dass ihr so seid, und wir freuen uns, wenn ihr wieder kommt!


MR: Wie würden Sie „Stang the Race“ beschreiben? 

JF: Ein gut organisiertes Endurorennen, welches ohne Stress für Fahrer und Zuschauer abläuft. Es geht durch die wunderschöne Bucklige Welt, über sanfte Hügel mit steilen Auf- und Abfahrten. Dabei kommt der Spaß nicht zu kurz.  

 

MR: Was entgegnen Sie den Kritikern und erbosten Bürgern? 

JF: Ich freue mich, dass wir schon so viel für die Natur tun konnten. Auch in der Zukunft werden wir hier weitere Schritte in die Energieautarkie unternehmen. So sorgen wir mit ehrlichen und bewussten Schritten für eine bessere Umwelt. Gerade deswegen ist diese Veranstaltung auch ein Schritt in die richtige Richtung. Hier wird es organisiert, dass es nur im Bereich der Strecke zu Einschränkungen kommt. Ansonst würden die Teilnehmer in verschiedensten Regionen Österreichs mit den Motorrädern, welche alle zum Verkehr zugelassen sind, weit mehr Kilometer fahren. Somit ist durch die bewusste Benutzung des Motorrades auf der gekennzeichneten Strecke eine Entlastung der Natur: es kommt kein „Wildfahren“ vor und die Natur kann sich zwischendurch erholen. Wie man auch an anderen Veranstaltungen sieht, wird sehr bewusst mit der Umwelt umgegangen und sehr viel Aufwand damit gemacht wird – das muss auch erwähnt werden! In Italien ist in vielen Regionen das verantwortungsvolle Endurofahren gestattet und hier funktioniert das Zusammenspiel wirklich perfekt.

 

MR: Was würden Sie gerne unseren Lesern mitteilen? 

JF: Wir dürfen den Menschen nicht alles verbieten. Vor allem nicht das, was ihnen Spaß macht. Gerade eine solche Veranstaltung bringt die Menschen in die freie Natur, in einen schönen Winkel unseres Landes. Genießen wir das Leben, ob in unserem Gastronomiebetrieben, beim Wandern oder eben auch beim Endurosport. Es freut uns sehr, wenn alle Leserinnen und Leser unsere schöne Stadt, Kirchschlag in der Buckligen Welt besuchen würden. 

 

MR: Das machen wir mit Sicherheit und rufen auch sehr gerne dazu auf. Vielen Dank für das Interview!

Kirchschlag ist unbedingt eine Reise wert: https://www.kirchschlag-bw.gv.at/

Danke an den Verein MSC Kirchschlag für das großartige Rennen: http://www.msckirchschlag.at/joomla/ und auf Facebook unter https://www.facebook.com/MSCKirchschlag

Actionfoto: https://www.facebook.com/chrisiundsoweiter

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Danke Josef Freiler