Am vergangenen Freitag fanden im kalifornischen Ventura die X Games statt. Die als Olympischen Spiele der Extremsportler bezeichneten Contests im Skateboard, BMX und Freestyle Motocross werden alljährlich in den USA ausgerichtet. Mit dabei war der deutsche FMX Weltmeister und 2021 X Games Goldmedaillengewinner Luc Ackermann aus Niederdorla in Thüringen.
2023 fanden die X Games endlich wieder mit Zuschauer statt, nachdem es zwei Jahre unter Ausschluss der Öffentlichkeit im FMX-Park von Axell Hodges in Ramona/Kalifornien ausgetragen wurde. Der Slayground Compound von Hodges war ein guter Spot für Ackermann, der dort jeweils einmal Gold und Silber im FMX Contest und einmal Bronze im Best Trick gewinnen konnte. In der neuen Location auf dem Ventura Fair Ground gab es allerdings nur den Best Trick Contest. Der Freestyle Motocross Wettbewerb wurde 2023 leider nicht ausgetragen.
Luc Ackermann hatte sich für die X Games besonders vorbereitet und an einem neuen Trick gearbeitet. Er wollte als erster deutscher Sportler den Frontflip mit seiner 450er KTM über die normale Rampe springen. Das beherrschen aktuell nur drei Sportler auf der Welt. Über eine mechanische Absprungrampe springt Luc den Trick bereits seit mehreren Jahren, wie auch viele andere Freestyle Motocross Rider. Der Vorwärtssalto über die reguläre Rampe gilt aktuell als der Königstrick und wurde in den letzten Jahren höher bewertet als der Double Backflip.
Erstmals kam bei den X Games die Next Gen Rampe zum Einsatz, die der neuseeländische Freestyler Levi Sherwood entwickelt hatte. Diese ist steiler und wurde ursprünglich für einen Double Backflip über die lange Distanz gebaut. Der Thüringer nutzte diese Rampe auf seinem Home Compound in Niederdorla um den Frontflip darüber einzustudieren.
Am vergangenen Freitag war es dann soweit. Nach guten Versuchen im Training sprang Luc im Best Trick Contest als erster deutscher FMX Sportler den Frontflip. Damit lag er nach der ersten Runde auf dem dritten Platz, fiel nach der zweiten Runde allerdings auf Rang 5 zurück, was ihm aber egal war.
„Ich bin super happy. Schon seit einiger Zeit habe ich an dem Frontflip trainiert. Mir war es total egal, ob es damit für eine Medaille reicht oder nicht. Ich wollte einfach was neues zeigen und den Trick stehen,“ erklärt Luc unmittelbar nach dem Contest.
Der Thüringer ist damit einer von nur drei Sportlern weltweit, die sowohl den Double Backflip als auch den Frontflip (über die normale Rampe) springen. Zurück in Deutschland geht es für Luc weiter mit den Vorbereitungen auf sein eigenes Event „Go Big Or Go Home“ am 21. Oktober in Erfurt.
Videolink: https://youtu.be/KLkGBEfDv4Q