Weg vom klassischen Enduro, hin zu härterer Kost. Das hat Österreichs fünffacher Enduro-Staatsmeister Bernhard Schöpf im Frühjahr als seine neue sportliche Linie definiert. Ab kommendem Dienstag hakt der 30jährige Tiroler einen großen Punkt auf seiner neuen enduristischen To-Do-Liste ab: da nimmt Bernhard Schöpf das erste Mal in seiner Karriere von 27. bis 31. Juli die “Red Bull Romaniacs” in Angriff.
“Ich bin wirklich sehr gespannt”, sagt Bernhard Schöpf. “Ich war ja noch nie dort, weil mein Rennkalender das bisher nie zugelassen hat. Ich habe also keine Vorstellung, was mich erwartet.” Und mit einem Lachen fügt er hinzu: “Ich hoffe, dass mich die ‘Romaniacs’ halbwegs am Leben lässt.”
Fünf Österreicher stehen auf der hochkarätigen Gold-Starterliste der 18. Auflage der “Red Bull Romaniacs”. Bernhard Schöpf hat mit der Startnummer 37 noch einen Spezialauftrag. Denn der langjährige KTM-Test- und Entwicklungsfahrer soll unter den denkbar härtesten Bedingungen einige Modifikationen für künftige KTM-Jahrgänge testen. Details gibt er naturgemäß nicht preis – nur so viel: “Es geht zu einem großen Teil um Material-Haltbarkeit.”
Schon seit Monaten bereitet sich Bernhard Schöpf auf seiner KTM 300 EXC TPI auf extremes Gelände vor. Der ursprünglich geplante Start beim “Red Bull ErzbergRodeo” ist wegen der neuerlichen Absage zwar ins Wasser gefallen, der Trainingsumfang ist dadurch eher noch größer geworden. Im Grunde trainiert Schöpf in dieser Saison all das, was man sich als Freizeit-Endurist ganz gerne ersparen würde: “Extrem steile Auffahrten natürlich. Spitzkehren und vor allem Sachen, bei denen man kaum oder keinen Platz zum Anfahren hat.”
Ein konkretes Ziel hat sich Bernhard Schöpf nicht gesetzt, durchkommen will er aber jedenfalls: “Wenn ich das, was ich trainiert habe, unter Wettkampfbedingungen abrufen und leisten kann, dann bin ich schon sehr zuversichtlich. Wie weit das auf der Ergebnisliste reicht, das kann ich nicht einschätzen. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ich endlich bei diesem legendären Rennen dabei sein kann.”
Text&Foto: Bernhard Schöpf