Rennbericht KTM RC4R Austrian Junior Cup Salzburgring 11.-13. Juni 2021

By Karl Katoch, 13 June, 2021

Salzburgring Austrian Junior Cup Runde 2: Highspeed-Schule

KTM RC4R Austrian Junior Cup Siegerehrung — KTM RC4R Austrian Junior Cup Rennen 2 Salzburgring

Kontrastprogramm für den Austrian Junior Cup beim zweiten Event seines Bestehens: Nach der winkeligen Strecke in der Speedarena Rechnitz zum Auftakt ging es für die Burschen und Mädchen auf die Hochgeschwindigkeits-Strecke in Salzburg.

-   Talentprobe am schnellen Salzburgring geglückt
-   Doppelsieg für Wildcard-Starter Rosenthaler
-   Rammerstorfer baut Gesamtführung aus

Als Tabellenführer im Austrian Junior Cup kam Leo Rammerstorfer (KTM Braumandl) an den Rennplatz. Der Oberösterreicher konnte beim Auftakt beide Rennen gewinnen. Mit Red-Bull-Rookies-Cup-Starter Jakob Rosenthaler und Northern-Talent-Cup-Teilnehmer Korbinian Brandl hatte sich für Rammerstorfer & Co. allerdings starke Konkurrenz am Salzburgring eingefunden.

Rennen 1

Schnell zeigte sich, dass die Youngsters bei ihrem ersten Auftritt am Salzburgring auch diese Talentprobe bestehen würden. Zwischenzeitlich kämpften sechs Piloten um die Führung, in einem von Duellen in jeder Kurve und Windschattenkämpfen auf jeder Geraden geprägten Rennen. Die Entscheidung fiel erst in der zwölften und letzten Runde, als hinter Rosenthaler ein motivierter Kilian Holzer (Zweirad Zauner) versuchte, Niklas Kitzbichler (Red Bull Erzbergrodeo) und Leo Rammerstorfer in der überhöhten Nockstein-Kehre zu überholen. Das klappte nicht, verschaffte Rosenthaler aber vorne Luft und die entscheidenden Meter Vorsprung im Endspurt. In einem Fotofinish um Platz 2 setzte sich dann Rammerstorfer vor Kitzbichler und Holzer durch. Letzterer verlor zwischenzeitlich nach einem Ausrutscher in der ersten Schikane schon den Anschluss an die Gruppe, konnte aber mit der schnellsten Rennrunde im Windschatten wieder andocken, verpasste das Podium dann aber um schlanke fünf Tausendstelsekunden!
Hinter der Spitzengruppe fuhr Xaver Moser (KTM St. Pölten) mit Rang 6 sein bestes Saisonergebnis ein, auch er setzte sich nur hauchdünn gegen Phil Urlaß (Zweirad Wimmer), Korbinian Brandl und Julius Coenen (Zweirad Wimmer) im Zielsprint durch. Rang 10 für Lokalmatador Sebastian Schmiderer (2 Rad Unterberger) aus Abtenau.

Rennen 2

Leo Rammerstorfer setzte am Sonntag seine Qualifying-Serie fort und markierte zum vierten Mal im vierten Zeittraining der Saison die Bestzeit. Erneut kam Rammerstorfer dann am Start aber nicht am besten weg, und so übernahm zunächst wieder Jakob Rosenthaler die Führung. Doch wie schon gestern war ihm keine Flucht möglich – Rammerstorfer, Kitzbichler und in der Anfangsphase auch Kilian Holzer checkten hinter Rosenthaler ein. Auch am Sonntag wechselte nahezu jede Runde die Führung, bis es sich in der letzten Runde zuspitzte. Rammerstorfer holte Rosenthaler auf der Gegengeraden ein, und kam mit ordentlich Überschuss und sideways in die Fahrerlagerkurve. Rosenthaler nützte Leos Rutscher und zog zunächst außen vorbei und dann scharf nach innen, während Kitzbichler sein Glück außen versuchte. Rookies-Cup-Starter Rosenthaler setzte sich mit diesem Manöver durch und gewann somit auch das zweite Rennen des AJCs am Salzburgring. Rammerstorfer baute mit Rang 2 seine Gesamtführung in der Meisterschaft aus, Niklas Kitzbichler festigte seine Position als schärfster Verfolger.

Im Kampf um Rang 5 besiegte Luca Göttlicher (Schruf Motorrad) Gaststarter Brandl, der wiederum Coenen knapp hinter sich ließ. Schmiderer punktete hinter Urlaß mit Rang 9 auch im zweiten Rennen. Manuel Blaßnig (Walzer), der wie schon in Rennen 1 mit Lena Kemmer (Knopper) um eine gute Platzierung im Mittelfeld fightete, wurde Zehnter.

Beim Duell der beiden kam es zu einer leichten Berührung in der berüchtigten Fahrerlagerkurve. Während Blaßnig ungehindert weiterfahren konnte, musste Kemmer mit einem Reifenschaden aufgeben. Weil die Wildcard-Starter nicht punkteberechtigt sind, sicherten sich auch noch Leos jüngerer Bruder Luis (Schruf) und Daniel Krabacher (KINI Bike World) Punkte in Rennen 2.

Die nächste Runde im Austrian Junior Cup folgt in einem Monat am Wachauring in Melk, bevor das Championat im August mit dem Red-Bull-Ring-Doppel im Rahmen von MotoGP und IDM ihren ersten Meister findet.

Doppelsieger Jakob Rosenthaler (15 Jahre, Linz/OÖ), KTM Braumandl:
„Du kannst hier einfach nicht wegfahren – das ist ein Wahnsinn. Durch die vielen Überholmanöver kommen dann auch wieder von hinten einige ran. Klar war mein Ziel, hier zu gewinnen, aber ich wusste auch, dass die Jungs und Mädls hier schon gut Motorradfahren können! Das zweite Rennen war dann schon ziemlich anstrengend, weil wir jede Runde fast eine Sekunde schneller waren als gestern. In der letzten Runde ist Leo auf der Gerade dann vorbeigefahren, ich nutzte dann aber seinen Fehler und konnte mich auch bei den Überrundeten gut durchschlängeln.“

Gesamtführender Leo Rammerstorfer (16 Jahre, Feldkirchen/OÖ), KTM Braumandl:
„Ein geiles Wochenende! Heute (Rennen 2 Sonntag, Anm.) hatte ich ein wenig Pech. In der Nockstein-Kehre habe ich ein Loch zu Jakob gelassen, dass ich auf der Gerade nicht vom Gas gehen muss, und dann ist sich’s genau ausgegangen, dass ich ihn in die Fahrerlager-Kurve rein überholen konnte. Leider habe ich dann ein Welle erwischt, wo sich das Motorrad aufgeschaukelt hat und ich musste leicht vom Gas gehen. Der Jakob hat mich von außen dann eingezwickt. Die Punkte waren aber wichtig und ich bin froh, dabei gewesen zu sein.“

Tabellen-Zweiter Niklas Kitzbichler (14 Jahre, Niederndorf/T), Red Bull Erzbergrodeo:
„Es waren zwei sehr spannende Rennen – viele Überholmanöver, aber auch sehr anstrengend. Alle Fahrer da vorne sind sehr stark. Ich bin echt froh, dass ich die Top-3 geschafft habe. Es war auch für mich sehr spannend! Heute habe ich gehofft, dass mehr geht. Mitte des Rennens habe ich mich einmal verschalten und bin dann abgerissen, aber wieder hingekommen.“

KTM RC4R - Austrian Junior Cup Gesamtwertung

Christian Korntner, Moto3-Verantwortlicher KTM Factory Racing:

„Das Niveau der Führungsgruppe ist überraschend hoch! Beeindruckt haben mich am Salzburgring auch der Speed über die Renndistanz und das Zweikampfverhalten der Youngsters.“

PRESSE AUSTRIAN JUNIOR CUP: Keke Platzer, MA