Das Maximum von 37 Punkten nimmt Jorge Martín aus Le Mans mit, sein Vorsprung im Gesamtklassement beträgt inzwischen 38 Zähler. ServusTV-Experte Gustl Auinger: „Wenn man allein den WM-Stand betrachtet, ist Jorge der logische Titelfavorit. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass er sich schon 2023 nur um Haaresbreite geschlagen geben musste. Andererseits wurden in den vergangenen Jahren auch oft sehr viele Punkte hergeschenkt.“
Aktuell schätzt Auinger den Pramac-Piloten jedoch als stabil ein. „Jorge macht einen bärenstarken Eindruck. Er kann sehr gut mit Kompromissen umgehen und den Stand X des Motorrades ins Rennen mitnehmen.“ Das Dauerthema um eine allfällige Aufnahme ins Ducati-Werksteam vermag der Spanier ebenfalls zu überspielen. „Er ist heuer schon viele Poles gefahren, den Sprint beherrscht er sowieso und auch über die Langdistanz ist er beständig.“
Mann des Wochenendes war in Frankreich aber Marc Márquez, der zweimal von Startplatz 13 auf den zweiten Rang vorschoss. „Ihn zeichnet dieses Weitwinkelobjektiv aus, in den ersten drei Kurven, wo gar nichts kalkulierbar ist, blitzartig umdisponieren zu können.“ Darf man den Gresini-Star also schon zu den Anwärtern auf die WM-Krone zählen? „Wenn Marc die Ducati im Griff hat, ist er eine Macht. Bei ihm geht es nur darum, dieses unverrückbare Limit zu akzeptieren. Wenn er das schafft, muss man natürlich mit ihm rechnen.“
Vor allem bei den anstehenden vier WM-Stationen will der ServusTV-Experte den achtfachen Champion genau im Blick behalten. „Er kommt mit Abstand am besten mit der 2023er-Ducati zurecht. Und wir wissen um die Stärke des Vorjahrsmodells bis zur Sommerpause. In der zweiten Saisonhälfte sind die Entwicklungsschritte in der Regel aber nicht mehr im gleichen Maße gegeben.“
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Trotz enormer Dichte gab es bei bisher zehn Punktevergaben kurioserweise nur drei Siegfahrer. Auingers Erklärung: „Martín und Bagnaia haben das beste Material. Es ist nicht immer um Meilen überlegen, aber doch fantastisch. Und Aprilia hat sich als absoluter Herausforderer herauskristallisiert. Das Motorrad ist ausbalanciert und unterliegt nicht mehr großen Schwankungen.“ Zudem zeige sich Maverick Viñales, der zwei Sprints und ein Rennen in diesem Jahr für sich entscheiden konnte, mental gefestigter.
Selbst Insider wurden von der Schlagkraft des Rennstalls aus Noale überrascht, eher hatte man mit KTM als ersten Ducati-Verfolger gerechnet. „Was Pedro Acosta einerseits leistet, ist grandios“, schwärmt der ServusTV-Experte vom GasGas-Rookie. „Er ist ein Naturtalent, das ein unglaubliches Verständnis für das Motorrad aufweist. Jetzt allerdings zu behaupten, dass Binder vielleicht doch nicht so gut ist oder Miller nur eine große Klappe hat, wäre falsch. Sie haben ja nichts verlernt. Aber natürlich beschäftigen sie sich mit Pedro.“
Gleichzeitig spricht Auinger eine Warnung an die Mattighofner aus: „Auch die Honda wurde einst immer mehr nach den Wünschen von Marc Márquez gebaut. Jetzt hast du mit KTM und Acosta wieder ein Paket, das sensationell funktioniert. Wenn du aber das Motorrad zu sehr auf ihn zuschneidest, kann am Ende nur er damit fahren. So weit sind wir noch nicht, aber man kommt schon langsam in die kritische Zone.“
Vor den Toren Barcelonas stehen gleich zehn Spanier am Start, fünf stammen gar aus der Region. „Ein Heimrennen kann belastend sein, in den meisten Fällen beflügelt es aber, weil du die Schreie der Zuschauer tatsächlich spürst“, weiß Auinger. „Auf diesem Niveau sollte der Faktor jedoch nicht tragend sein.“ Seriendominator Ducati hat mit WM-Leader Martín und den Hermanos Márquez drei Katalanen in seinen Reihen, konnte aber fünfmal in Folge nicht in Montmeló gewinnen. Für Auinger Zufall, denn: „Hat das Motorrad überhaupt eine Schwachstelle?“
Zwei weitere Lokalmatadore sind wiederum für Aprilia im Einsatz. „Aleix Espargaró ist in dieser Saison vielleicht ein bisschen im Schatten von Maverick Viñales gestanden. Er gilt aber eigentlich als Vater dieses Motorrades und ist jederzeit in der Lage, wieder zuzuschlagen“, erinnert der ServusTV-Experte an das letztjährige Katalonien-Double des Routiniers, sein Stallgefährte belegte damals die Ränge drei und zwei. „Für Ducati wird es nicht leicht, das Duo auf dieser Strecke zu sprengen.“
Rund um die Rennaction beschäftigt sich auch ServusTV mit Aprilia: Moderatorin Alina Marzi erhält nicht nur exklusive Einblicke in die Teambox, sondern packt sogar aktiv mit an. Ein weiterer Beitrag geht der Frage nach, ob Marc Márquez die Ducati nun zu 100 Prozent verstanden hat und analysiert dessen Safe-Künste. Auch Francesco Bagnaias Montmeló-Schreckmoment 2023 wird nochmals aufgerollt, zudem gibt’s einen Blick auf den Transfermarkt. Und Johann Zarco stellt sich einem One-on-One. Alina Marzi und Gustl Auinger melden sich direkt vom Circuit de Catalunya, den Kommentar liefern Christian Brugger und Alex Hofmann.
Samstag (25. Mai):
10:40 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
11:35 Uhr: Analyse Qualifying
12:40 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
13:45 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
14:30 Uhr: Sprint MotoGP LIVE
15:25 Uhr: Analyse Sprint
Sonntag (26. Mai):
10:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:15 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
13:15 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
14:45 Uhr: Analyse MotoGP
MR/Redaktion