Testpersonen:
Chris Wagner, Wheeliespezialist aus Stadlau
Luke Mac Fernbach, MR
Einleitung:
Sebastian Bichler von DMXBikes stellt das neue Sur Ron für eine Testfahrt zu Verfügung. Auf einem privaten Grundstück beim Anninger in Niederösterreich wurde eine Testrunde eingerichtet.
Die Kompetenz:
Sebastian Bichler´s Background ist der BMX Freestyle Sport. Er gehört zu der erlesenen Sorte von Menschen, die Doppelsaltos mit einem Fahrrad springen können. Als Geschäftsführer der Firma DMXBIKES bringt er nicht nur das technische Knowhow aus dem Extremsport mit, sondern nimmt auch regelmässig selber den Lenker in die Hand und zeigt seinen Kunden, was eigentlich machbar ist, mit den Geräten die er verkauft.
Der erste Blick:
Brachiale Motocross Optik mit Downhill Style. Ist es ein Motocross oder ein Downhiller ? Diese Frage wurde gestellt. Breiter Lenker, keine Pedale sondern Fussraster. Keine Schaltung, keine Kupplung. Kein Sattel, aber Sitzbank und Gasgriff.
Akku:
4800 Watt
1920 Wattstunden
32 Amperestunden
60 Volt
Allerdings sind alle Ebike Angaben immer nur so gut, wie es dann in der Praxis tatsächlich anreisst. Die Sur Ron war Haus aus lange übersetzt und so blieb der erwartete WOW Effekt am Anfang aus. Allerdings, wenn sie mal in flotter Bewegung ist, hämmert sie an, dass es eine Freude ist. Da werden die Synapsen auf Null gestellt.
Reichweite:
Der Hersteller verspricht 70km.
Wir sind 2 Stunden abwechselnd im Kreis gefahren, über Hindernisse, Steilhänge und Abfahrten. Anschließend ist jeder der 3 Kollegen für mindestens 30 Minuten Richtung Anninger Spitze verschwunden. Der Gipfel wurde 3mal erreicht und trotzdem war noch immer genug Akkureserve da, um zurück zum Auto zu kommen. Das ist bemerkenswert, denn vergleichbare Strombikes sind definitiv schneller leer.
Wir waren zumindest von der Fahrdauer schon einmal positiv überrascht.
Darf damit überhaupt im Wald gefahren werden ?
Nein. Mit der Leistung gilt die Sur Ron nicht mehr als Fahrrad. Auf der Straße wird in AT ein rotes Taferl benötigt. Bei unseren Freeride Touren sind wir auf Wanderer gestoßen. Hierbei zeigt sich wie wichtig es ist sich gut zu benehmen und nicht mit 40k/h vorbei zu rauschen. In nötigen Abstand mit wohlwollender Körperhaltung, sympathisch und langsam vorbeirollen.
Leider hatte Sebastian aufgrund eines Navigationsfehler ein anderes Privatgrundstück befahren und das kam dann nicht so gut an.
O-Ton des Besitzers: “Hättest du ein Taferl drauf hätt ich dich angezeigt.”
Ein klassisches Hättiwari, aber unangenehm war es trotzdem.
Wäre diese Situation mit einem Pedelec auch passiert ?
Nein, weil das Sur Ron so schnell bergauf ist, dass eine Entscheidung für die richtige Linienwahl sehr schnell getroffen werden muss. Anders ausgedrückt: Du hast viel mehr Linien zur Auswahl, als mit einem Pedelec , oder einem Enduromotorrad. Da kann es halt schnell passieren, dass man neben Gartenzwergen in einem Vorgarten landet.
Zeitmessung:
Lt. Gro Pro Video Daten wurde von ca. Höhe Gumpoldskirchen Ortstafel auf Anninger Anhöhe 7 Min. gebraucht. Mit einem Top Speed von 41km/h bergauf, war die Sur Ron bis jetzt das stärkste EBike welches den Wienerwald unsicher gemacht hat. Oder ?
Federung:
vorne 200mm, hinten 210mm. Ist das genug ?
Das wurde ausgiebig diskutiert, denn mit der Sur Ron kann schon extrem gefahren werden. Für unsere Testzwecke waren die Federelemente jedoch absolut ausreichend. Sebastian Bichler meinte er könne damit locker eine MX Freestyle Rampe springen, aber in letzter Konsequenz wäre bisschen mehr, doch noch besser auf die 47 Kg Leergewicht.
Fahren
Fahren ist analog zu einem Motorrad. Gas ist rechts. Wer direkt von einem Motocross auf die Sur Ron steigt ist kurzfristig überrascht, weil die Leistung da ist, aber das Gewicht halt nicht. Wenn ein Baumstamm im Weg liegt, kann mit Trialtechnik überwunden werden, oder, wenn der 1. Gasstoss verhunzt wurde, hebt man die Sur Ron ganz einfach rüber. Alles klingt stabil, es scheppert nichts, es wackelt nichts. Spaß haben und sich aufführen ist der richtige und fast einzige Einsatzzweck. In der Stadt müsste es auch Freude machen.
Bremsen:
4 Kolben Bremse. Gleichzusetzen mit einer Shimano Zee. Bleibt stehen. Richtig stehen.
Im Internet
Backflip Videos im Internet gibt es schon.
Wheeliefahren
Wers´ kann, kanns´ auch mit dem.
Wo fahren ?
Sicher nicht im Wienerwald. Auf einer Motocrossstrecke wäre nicht schlecht. Oder wo´s halt erlaubt ist.
Wie schnell ?
Top Speed liegt ca. bei 80km/h. Meint Sebastian. Gefahren sind wir das im Gelände nicht.
Im Vergleich zu einer Enduro ?
Im Vergleich zu einer ausgewachsenen Enduro, ist die Sur Ron ein ernstzunehmendes Spielzeug. Die Sur Ron ist mehr ein Fahrrad als Motorrad.
Kinder ?
Der geübte 8jährige kann locker fahren, aber nicht alleine auf und absteigen. Dazu ist sie zu hoch.
Preis & Kaufen & Testen :
Reizvoll ist auf alle Fälle der Preis. Dieses extreme Sportgerät ist um 3990 EUR mitzunehmen. Eine Probefahrt vereinbart man am besten mit Sebastian Bichler.
Pressetext:
Volle Power mit der reinsten Energie.
Die Firefly, das erste Modell, das SUR-RON 2016 in Serienproduktion brachte, vereint das einfache Handling eines Fahrrades mit der rebellischen Kraft eines Offroad Motorrads. Ökologisch fortbewegen bei vollem Fahrspaß!
Akkuzellen vom Typ 18650, ein leistungsfähiges Batterie Management System mit Akku-Ladezustandsanzeige und 4 Temperatursensoren zur Echtzeit-Überwachung ermöglichen exzellente Energieeffizienz, lange Lebensdauer und hohe Sicherheit.
Link:
https://www.dmxbikes.at/