Mit dem Sieg des russischen Trios Dmitri Koltakov, Daniil Ivanov und Dmitri Khomitsevich endete die diesjährige Eisspeedway-Team-Weltmeisterschaft. Der Heimvorteil der „Sbornaja“ im russischen Shadrinsk war dabei sicherlich nicht entscheidend, denn es war bereits der 36. Triumph eines russischen bzw. sowjetischen Teams von 40 möglichen. Die deutschen Spike-Ritter Hans Weber, Günther Bauer und Max Niedermaier konnten den Erfolg aus dem letzten Jahr, als man in Inzell die Bronzemedaille gewann, nicht wiederholen und landeten auf dem vierten Platz.
Schon am ersten von zwei Tagen gaben sich die Russen keine Blöße und fuhren Punktemaximum 25. Damit übernachteten sie gewissermaßen auf der Siegerstraße vor den starken Schweden Niclas Svensson, Ove Ledström und Martin Haarahiltunen, die fünf Punkte weniger auf dem Zettel hatten. Auf Platz drei lagen die Österreicher Franz Zorn und Charly Ebner, die nach dem verletzungsbedingten Startverzicht ihres Landsmannes Harald Simon zu zweit auskommen mussten und es auf 16 Punkte brachten. Das deutsche Team konnte nur elf Punkte einfahren, so dass der ausgelobte dritte Rang bereits in weite Ferne gerückt war.
Der zweite Tag brachte keine neuen Erkenntnisse oder gar Überraschungen. Dmitri Koltakov, Daniil Ivanov und Dmitri Khomitsevich gaben erneut keinen einzigen Punkt ab und machten den neuerlichen russischen Triumph perfekt. Auch die Schweden holten die gleiche Punktzahl wie am Vortag und zementierten damit ihren zweiten Platz. Die Österreicher holten zwar zwei Zähler weniger, was aber reichte, um sich den dritten Rang zu sichern.
Das deutsche Team holte am Sonntag zwar einen Punkt mehr als am Samstag, doch das änderte nichts an Rang vier vor den Teams aus Tschechien und Finnland. Anschließend meinte der neue Mannschaftskapitän Hans Weber: „Leider hat es diesmal nicht fürs Treppchen gereicht, denn meiner Meinung nachwar die Teamleistung so lala. Wir müssen den Teamspirit noch mehr leben und sollten das Paarfahren mehr trainieren. Wir fahren noch zu sehr auf Einzelergebnisse, denn es ist egal, wer die Punkte schreibt, Hauptsache das Team holt aus jedem Lauf das Maximum heraus. Bei mir war vom ersten Lauf an irgendwie der Wurm drin. Wir hatten ausgemacht, dass ich die Außenbahn nehme, doch war diese dann krass versperrt, so dass ich gestürzt bin. Dennoch hoffe ich, dass wir in Zukunft noch bessere Leistungen als Team bringen können. Ich bin mir sicher, dass das möglich ist, es muss nur die Konstellation passen.“
Dazu ergänzte der beste Deutsche der letzten fast schon 20 Jahre, Günther Bauer: „Das Ergebnis ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben, aber für meinen Teil bin ich, speziell heute, recht zufrieden. Gestern war es eher durchwachsen und schwierig, aber der heutige Tag hat mich positiv gestimmt. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Wenn ich an letzte Woche zurückdenke, war es schon 100 Prozent besser. Wenn wir nochmal 100 Prozent draufpacken können, dann sind wir eigentlich wieder da wo wir hingehören. Jetzt geht es zum nächsten Grand Prix nach Togliatti und in Berlin geben wir dann Volllgas.“
„Der erste Tag war etwas daneben. Am zweiten war es zwar deutlich besser, aber wir hatten trotzdem noch deutlich Luft nach oben“, lautete Max Niedermaiers Einschätzung. Und weiter: „Ich werde die nächsten Tage noch ein, zwei Rennen fahren und hoffe dann, in Berlin meinen DM-Titel verteidigen zu können – egal wer mit mir am Band steht.“
Am nächsten Wochenende stehen in Togliatti die Grand Prix drei und vier der Einzel-Weltmeisterschaft an und danach inWjatskije Poljany, ebenfalls in Russland, die Europameisterschaft. Danach kommt der Tross nach Zentraleuropa, wo vom 1. bis 4. März das große Eisspeedway-Festival in Berlin gefeiert wird. Dieses beginnt an jenem Donnerstag mit dem Training der DM-Piloten ab 13.30 Uhr, an welches sich 17.00 Uhr der nationale Titelkampf mit internationaler Beteiligung anschließt. Am Freitagnachmittag gehen die WM-Piloten zu ihren Trainingsläufen aufs Eis, um am Samstag ab 17.00 Uhr und am Sonntag ab 14.00 Uhr ihre Grand Prix vier und fünf von insgesamt zehn auszufahren. Weitere Informationen unterwww.eisspeedwayberlin.de.