Kollision mit Ansage
Vor dem Rennwochenende in Budapest spricht noch alles über die erste Runde von Silverstone. Für ServusTV-Experte Christian Klien war die heißdiskutierte Szene im Copse Corner ein Unfall mit Ansage: „Es hat sich aufgekocht. Keiner wollte nachgeben. Jetzt kann man der Meinung sein, dass Lewis Hamilton zu aggressiv in die Kurve gefahren oder Max Verstappen zu aggressiv auf seiner Linie geblieben ist. Und dann rumpelt’s halt.“
Hamilton zeigt Flagge
Psychologisch sei es für den Engländer jedenfalls wichtig gewesen, beim Heimrennen Flagge zu zeigen, denn in Imola und Barcelona habe der Weltmeister noch zurückgesteckt. „Solche Manöver bleiben im Gedächtnis. Für Lewis wäre es nicht gut, wenn er in Max das Alphatier weckt.“ Betrachte man den Crash unabhängig von der Größe der Rennserie, den Namen der Beteiligten und dem knappen WM-Stand, sei die Kollision als reiner Rennunfall zu bewerten, so Klien: „In der Formel 1 sind viel mehr Augen drauf, medial wird es ausgeschlachtet.“
Zusatzausgaben schmerzen
Dennoch stuft der Hohenemser die Zehnsekunden-Strafe für den Mercedes-Piloten als zu mild ein. „Weil er einerseits das Rennen von Verstappen zerstört hat. Und zum anderen entstehen in Anbetracht der Budgetobergrenze nicht einkalkulierte Kosten.“ Rund 1,5 Millionen Euro soll Red Bull für die Reparatur des Boliden ausgegeben haben.
Nerven liegen blank
Wie Mercedes und Red Bull Racing während des Rennens versuchten, die Stewards zu beeinflussen, gefiel Klien nicht. „Da gibt es zu viel Kommunikation. Erstaunlich, dass Rennleiter Michael Masi dabei so kühl bleibt.“ Die Reaktionen würden aber zeigen, wie hart der Titelkampf sei und dass die Nervosität in beiden Lagern steige. Generell betrachtet der 38-Jährige das geladene Klima aber als positiv für die WM. „Jeder redet darüber und hat eine Meinung zum Unfall – auch wenn er die Formel 1 sonst nicht verfolgt. Und jetzt herrscht wieder Spannung pur, die Fahrer sind fast gleichauf.“
Hamilton-Rekord in Ungarn
Beim letzten WM-Stopp in Budapest vor der vierwöchigen Sommerpause sieht Klien den Niederländer im Vorteil. „Der Hungaroring ist langsam, technisch, mechanisch, was Red Bull Racing eher entgegenkommt.“ Allerdings sei der amtierende Titelträger in Ungarn mit acht Grand-Prix-Siegen eine Macht. Nur Michael Schumacher konnte auf einer Strecke ebenso viele Erfolge feiern, der Deutsche jubelte in Magny-Cours achtmal. „Hamilton fühlt sich in Budapest extrem wohl, hat hier schon Rennen aus fast unmöglichen Positionen gewonnen.“
Qualifying und Strategien im Fokus
Überholmanöver am Hungaroring sind laut Klien praktisch nur auf der Start-Ziel-Geraden möglich, deshalb werde nicht nur das Qualifying entscheidend sein, sondern auch die Rennstrategien und die damit verbundenen Erkenntnisse vom Freitag, wie sich die Reifen verhalten. An eine härtere Gangart infolge der Silverstone-Nachwehen glaubt der 49-fache Grand-Prix-Starter indes nicht. „Als Rennfahrer musst du das abhaken.“
Jo Leberer im Exklusiv-Interview
Rund um die Rennaction bittet ServusTV Jo Leberer zum One-on-One. Dabei spricht der erfolgreichste österreichische Physiotherapeut in der Formel 1 über die Gedanken eines um die WM kämpfenden Piloten. Dazu wird selbstverständlich das Titelduell 2021 von allen Blickwinkeln beleuchtet. Andrea Schlager und Christian Klien melden sich direkt aus der Boxengasse des Hungarorings. Durch die Sendung führt Andreas Gröbl, unterstützt von seinen Experten Nico Hülkenberg, Mathias Lauda und Philipp Eng.
Formula 1 Magyar Nagydíj vom 30. Juli bis 1. August LIVE bei ServusTV:
Freitag (30. Juli):
11:25 Uhr: 1. freies Training LIVE
14:55 Uhr: 2. freies Training LIVE
Samstag (31. Juli):
11:55 Uhr: 3. freies Training LIVE
14:30 Uhr: Qualifying LIVE
16:00 Uhr: Qualifying Analyse
Sonntag (1. August):
13:30 Uhr. Vorbericht Rennen
15:00 Uhr: Rennen LIVE
16:40 Uhr: Rennen Analyse