Ab dem 1. Januar 2020 müssen alle neuen typgenehmigten Motorräder und Mopeds, die in der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Freihandelszone (EFTA) verkauft werden, den neuen Umweltstandard Euro 5 erfüllen, der die aktuelle Euro-4-Norm ersetzen wird.
Für bestehende Moped- und Motorradmodelle, die vor dem 1. Januar 2020 typgenehmigt wurden, wird Euro 5 ab dem ersten Tag des Jahres 2021 verbindlich. Damit liegen die Schadstoffemissionen von Fahrzeugen der L-Kategorie (d.h. Mopeds, Motorräder, Dreiräder und Vierräder) auf dem Niveau von Euro-6-Autos.
Verbesserung der Umweltleistung durch Fahrzeugtechnik
Technische Innovationen in der Motorradindustrie haben eine Schlüsselrolle bei der schrittweisen Senkung der Fahrzeugemissionen gespielt. Seit der Einführung der Euro-1-Norm für Motorräder und Mopeds im Jahr 1999 konnten die Schadstoffemissionen drastisch reduziert werden. Die kombinierten Emissionen von Kohlenwasserstoffen (HC) und Stickoxiden (NOx) sind um 96,6% gesunken, während die Emissionen von Kohlenmonoxid (CO) um 92,3% reduziert wurden.
Die Umweltnorm Euro 5 im Detail
Nach der neuen Euro-5-Norm dürfen die Auspuffemissionen von Kleinkrafträdern, Motorrädern, Dreirädern und Vierrädern 1.000 mg/km Kohlenmonoxid (CO), 100 mg/km Kohlenwasserstoffe (THC), 68 mg/km Nichtmethankohlenwasserstoffe (NMHC), 60 mg/km Stickstoffoxide (NOx) und 4,5 mg/km Partikel (PM) nicht überschreiten. Diese Schadstoffemissionsgrenzwerte für Auspuffanlagen der Euro 5 entsprechen denen der Euro 6 für Personenkraftwagen.
Die neue Euro-5-Norm, die die bisherige (Euro 4) ersetzen wird, wird ab dem 1. Januar 2020 für alle neuen typgenehmigten Motorräder und Mopeds verbindlich. Einige Nischensegmente (z.B. Enduro- und Versuchsmotorräder, dreirädrige Mopeds für Versorgungszwecke und leichte Quadrimobile) haben zusätzliche Vorlaufzeiten erhalten. Diese Nischenprodukte müssen ab dem 1. Januar 2024 die neuen Abgasgrenzwerte nach Euro 5 erfüllen.
Die Vorschriften für die Langzeitstabilität und die Abgase werden ebenfalls immer strenger. Eine weitere wichtige Innovation ist die schrittweise Einführung einer On-Board-Diagnose der zweiten Stufe (OBD), die eine fortgeschrittene Identifizierung und Kennzeichnung von Fehlfunktionen und Verschlechterungen von Emissionskontrollsystemen ermöglicht.
Publikation: ACEM