Marcel Schrötter musste beim sonntägigen Neustart der Meisterschaft in Südspanien alle Hoffnungen auf eine Topplatzierungen im Kiesbett begraben.
Der 27-jährige Motorradrennprofi aus Oberbayern durfte vor dem zweiten Saisonrennen aus berechtigtem Grund mit einem starken Ergebnis spekulieren. An den Trainingstagen war Marcel Schrötter konstant im Spitzenfeld der hartumkämpften Moto2™ Klasse platziert.
Das Warm-Up am frühen Vormittag beendete er mit 0,4 Sekunden hinter der Bestzeit auf Rang acht. Die letzten Vorbereitungen waren also routinemässig erledigt worden. Trotz geänderter Streckenverhältnisse sah es im Rennen anfänglich so aus, als könnte der ehrgeizige Athlet ein ordentliches Ergebnis einfahren. Schrötter kämpfte wacker in der ersten Verfolgergruppe. Doch kurz vor Ende des ersten Renndrittels verlor in Kurve elf die Kontrolle über das Vorderrad.
#23 Marcel SCHRÖTTER (LIQUI MOLY Intact GP, KALEX), NC:
"Die Enttäuschung ist riesengross. Es tut mir schrecklich leid für das gesamte Team, sowie auch für alle Sponsoren. Daher möchte ich mich auch gleich entschuldigen. Alle haben so hart daraufhin gearbeitet und es war auch alles perfekt vorbereitet, dass wir endlich wieder Rennen bestreiten können. Doch das Motorrad am Sonntag wegzuschmeissen, war definitiv ein unschöner Abschluss des Wochenendes. Das hätte nicht passieren dürfen. Natürlich mach ich so etwas nicht mit Absicht, trotzdem ärgert es mich gewaltig. Bis zu diesem Sturz habe ich aber alles gegeben."
"Ich denke, es war aus unserer Sicht trotzdem ein erfreulicher Neustart in die Saison. Ich fühle mich unbeschreiblich wohl auf dem Motorrad. Das haben die Trainingsergebnisse deutlich bestätigt. Ausserdem war ich noch nie so stark hier in Jerez. Auf diesem Niveau müssen wir nun weitermachen. Es hat alles gepasst, ich habe Spass, sowie das Team super gut arbeitet. Leider ist es heute an mir gescheitert, diese Performance in ein gutes Ergebnis umzumünzen."
"Zum Zeitpunkt des Rennens waren allerdings die Verhältnisse ein wenig anders als an den Trainingstagen. Wir gingen vor der MotoGP-Klasse auf die Strecke. Es war also noch kein Gummi von deren Reifen auf dem Asphalt. Daher war das Fahrverhalten des Bikes ein wenig anders. Anfänglich hatte ich zudem arge Schwierigkeiten die Front zu kontrollieren. Ich musste zwei, drei grosse Rutscher über das Vorderrad parieren. Daher war es mühsam die Lücke zu den Vorderleuten zu schliessen. Vom Gefühl her war ich aber drauf und dran, die Jungs einzuholen."
"Vielleicht hätte ich noch ein, zwei Runden etwas zuwarten sollen, um das Motorrad besser zu verstehen. Dann hätte ich mich wahrscheinlich auch wohler gefühlt. Aber aus solchen Situationen lernt man und es ist gut, dass wir nächste Woche gleich noch einmal hier fahren. Bis dahin müssen wir aber versuchen, eine bessere Balance zu finden. Dann wird wieder von Anfang bis zum Ende attackiert, was aber sowieso immer der Fall ist. Sorry Jungs, dass ich euch den Sonntagnachmittag mit viel Arbeit versaut habe. Doch wie gesagt, in ein paar Tagen greifen wir wieder voll an."