Was für ein Rennwochenende! Endlich waren die Tribünen wieder uneingeschränkt für Zuschauer offen und das Fahrerlager war so belebt wie noch nie. In meiner Heimatstadt einen IDM Lauf zu fahren, ist für mich immer etwas ganz Besonderes. Das Schleizer Dreieck ist meine absolute Lieblingsstrecke und die Aufregung steigt schon Wochen zuvor. Da die Strecke für mein Team GERT56 Neuland war, hieß es am Freitag in den freien Trainings erst einmal Daten zu sammeln. Wir fanden schnell die richtige Richtung und konnten sehr bald konkurrenzfähige Zeiten fahren!
Am Samstag konnte ich im ersten Qualifying eine super Rundenzeit in den Asphalt brennen und somit vorläufig die fünfte Position einnehmen. Die Konkurrenz ist so stark wie noch nie und die Leistungsdichte der Fahrer in der Superbike Klasse hat ein unglaublich hohes Niveau erreicht. Im zweiten Zeittraining wollte ich zum Schluss noch einmal mit einem neuen Reifensatz auf Zeitenjagt gehen. Leider endete diese mit einem Sturz in der ersten Kurve. Mir ist nichts passiert und meine Mechaniker hatten das Bike wenige Stunden später schon wieder fit. Nach den beiden absolvierten Qualifyings stand ich auf Platz 4, da sich im 2. Zeittraining keine Positionswechsel ergeben haben. Aufgrund einer technischen Beanstandung am Motorrad eines Konkurrenten, wurde ich von der 5. auf die 4. Position versetzt.
Der Rennsonntag sollte zu einem meiner besten der letzten Jahre werden. Schon im Warm-up fühlte ich mich nach meinem Sturz vom Vortag wieder sehr wohl. Im ersten Rennen erwischte ich einen guten Start und kämpfte mit Alessandro Polita und Luca Grünwald um die fünfte Position. Nachdem ich erst lange Zeit auf Platz 7 lag, konnte ich mich in den letzten beiden Runden durchsetzen und auf Platz 5 durchs Ziel fahren. Ein super Ergebnis und durch das "Reverse Grid" bedeutete dies Startplatz 2 im zweiten Rennen für mich.
Der Start ins zweite Rennen verlief noch besser! Ich konnte drei Runden lang das Feld anführen und meine Pace war noch besser als in Rennen 1. Über die 18 Runden Renndistanz konnte ich den direkten Anschluss an die ersten 3 nicht halten. Völlig erschöpft, aber überglücklich kreuzte ich auf Platz 4 die Ziellinie. Ein Wahnsinnsergebnis für mein Team und mich!
In nur drei Rennveranstaltungen konnten wir die BMW M1000RR so stark verbessern, dass wir schon jetzt richtig konkurrenzfähig sind. Wir wissen, an welchen Baustellen wir noch arbeiten müssen! Vielen Dank an mein Team GERT56 für die perfekte Arbeit an diesem Wochenende. Vielen Dank auch an alle Fans und Zuschauer, die das Rennwochenende wieder einmal so außergewöhnlich gemacht haben! Es war überwältigend und ich bin einfach nur überglücklich.