Eben noch mit gebrochenen Brust und Halswirbeln im Spital, schafft es der Tiroler Tobias Ebster der diesjährige Rallye Champion zu werden.
Tobias Ebster:
„Eigentlich stand der Europameistertitel dieses Jahr noch gar nicht auf dem Plan. Ich hatte mir vor der Saison gute Rennen herausgesucht, bei denen ich lernen und meine Rallyeskills verbessern wollte. Um dann im nächsten Jahr gute Ergebnisse bei angesehenen Rallyes einzufahren und mir so einen Namen zu machen und bestenfalls ein Ticket für den Start bei der Dakar-Rallye zu ergattern, denn das ist mein großes Ziel. Dass es dieses Jahr schon zum FIM Rallye-Europameistertitel reicht ist natürlich sehr erfreulich.
Dabei hat mir in die Karten gespielt, dass es dieses Jahr mit der Hellas Rallye in Griechenland und der Dinaric Rallye in Kroatien nur zwei EM-Läufe gab und ich an beiden teilgenommen habe. Bei der Hellas Rallye liefen die ersten Tage gut und ich konnte insgesamt drei Etappensiege einfahren. Am sechsten und letzten Tag bin ich 11 Kilometer vor dem Ziel gestürzt und habe mir einen Hals- und Brustwirbel gebrochen, konnte die Etappe unter Schmerzen aber glücklicherweise noch beenden. Aufgrund meiner Verletzung war acht Wochen lang kein Training möglich und ich durfte erst drei Wochen vor dem Start der Dinaric Rallye wieder aufs Bike steigen. In Kroatien hat mich ein technischer Defekt am vierten Tag sehr viel Zeit gekostet, wodurch ich den Gesamtsiegt leider verpasst habe. Ich konnte aber fünf von insgesamt sechs Tagesetappen gewinnen und mir somit den fünften Platz in der Gesamtwertung sichern.
Dadurch, dass es bei der Europameisterschaft aber auf die Tagesergebnisse und nicht auf die Gesamtsiege ankommt, konnte ich mir den Titel sichern.“