Vor zehn Jahren fuhr mit Michael Ranseder letztmals ein österreichischer Motorradrennsportler letztmals eine vollständige Saison in der Motorradweltmeisterschaft. Die lange Wartezeit hat für die starke, rot-weiß-rote Fanbasis nun ein Ende, denn der aus Attnang-Puchheim stammende Maximilian Kofler wird 2020 fix in der Moto3-Weltmeisterschaft an den Start gehen.
Der Oberösterreicher unterschrieb einen Vertrag beim französischen Team CIP-GREENPOWER für das kommende Jahr. Vor drei Jahren wechselte Kofler vom Supermoto-Sport auf die Straße, fuhr im Northern European Cup, der Italienischen Moto3-Meisterschaft und von 2018 bis jetzt in der Junioren-Weltmeisterschaft. Vier WM-Starts absolvierte er als Wildcard-Pilot bisher. Nun warten ab dem Saisonauftakt in Katar im März 2020 20 Rennen auf den 19-Jährigen.
"Ich bin mega happy, dass es jetzt geklappt hat. Mit der Unterstützung von KTM, meiner Eltern und meiner Sponsoren ist es nun zur Entscheidung gekommen, dass wir 2020 das Projekt Weltmeisterschaft angehen werden", berichtete Kofler, der in den letzten drei Jahren die rot-weiß-roten Farben bei vier Wildcardeinsätzen, drei in Spielberg und einen in Silverstone vertrat.
"Ich freue mich riesig auf die Rennen, die nun auf mich zukommen und auf alles, was die WM so bietet", blickte er voraus. Für den Schüler der HAK1 in Wels wartet ein anstrengendes Jahr, auch neben dem Sport, geht es für ihn auch in Richtung Matura: "Das alles unter dem Hut zu bringen wird eine Herausforderung, aber eine, auf die ich sehr brenne." Über seinen Vater Klaus kam er zum Sport. Dieser absolvierte selbst Motocross, Supermoto und auch Straßenrennen. Somit wuchs Maximilian und auch dessen jüngerer Bruder Andreas, der ebenfalls mit seinen 15 Jahren schon Rennen bestreitet, in der Boxengasse auf.
Sein neues Team CIP-GREENPOWER (Centre International de Pilotage) stammt aus dem Süden Frankreichs und fährt seit 2006 in der Weltmeisterschaft. 2010 gewann der Japaner Shoya Tomizawa das erste Rennen für die Equipe von Alain Bronec, der selbst mehrere Jahre in der WM fuhr. Seitdem standen die Fahrer der Mannschaft mehrere Male am Podium, zuletzt gelang dies dem Südafrikaner Darryn Binder in Argentinien in der aktuellen Rennsaison der Moto3.
Mit dem Italiener Maurizio Cambarau erhält Kofler einen erfahrenen Crew Chief, der auf viele Jahre in der WM zurückblicken kann. Als Riders Coach fungiert bei der französischen Equipe ein ehemaliger Konkurrent seines Vaters Klaus. Max Sabbatani wurde 1998 Europameister, fuhr danach bis 2004 in der Weltmeisterschaft und kümmert sich nun um die Fahrer des Teams. Beheimatet ist das Team in Alés in Okzitanien, nördlich von Montpellier.
"Wir freuen uns, dass wir Maximilian in unserem Team für 2020 willkommen heißen dürfen. Wir wollen unsere jungen Fahrer zu ihren Höchstleistungen führen und wir hoffen, dass er sich in unserem Team weiterentwickelt. Er wird sicher nicht nur von unserer technischen Erfahrung und der von KTM profitieren, sondern auch von Darryn Binder, der ihm als Teamkollege zur Seite steht", erklärte Alain Bronec, Teamchef des CIP-GREENPOWER Rennstalls.
Publikation: Motorsport Kofler/Peter Maurer