Berühmt wegen der Strecke in natürlicher Hanglage und einzigartiger Naturkulisse mit Blick auf den Bodensee. Berüchtigt ob der Schlechtwetterfront, die meist genau zum Renntermin über den Ort des Geschehens hereinbricht.
So auch leider dieses Mal - genau auf das Rennwochenende hin war Regenwetter angesagt, was aber rund 400 Fahrer nicht davon abhielt die Reise nach Möggers anzutreten.
Da fragt man sich, was wäre wohl bei guter Prognose los gewesen? Erst einmal begann das Wochenende aber mit fulminantem Wetter und sommerlichen Temperaturen, zudem einer bis ins letzte Detail bearbeiteten und vorbereiteten Strecke durch die Mannen des MCC Möggers rund um Obmann Gregor Wucher.
Fahrerlager, Festzelt, VIP-Bereich, Strecke, Wetter, alles war bereit für ein grandioses Wochenende. Die Fahrer bedankten sich und feuerten bereits beim freien Training aus der Hüfte, um im anschließenden Zeittraining noch eines draufzulegen.
Breites Grinsen quer durch alle Fahrer nach dem Trainingsblock von freiem und gezeitetem Training. Vorläufig streckentechnisch und wettermäßig noch alles auf der Butterseite, aber nach der Mittagspause verfinsterte sich langsam das Bild...
Dem Regen auf und davon
. 50ccm und 65ccm im ersten Lauf noch verschont von etwaigen Regengüssen, braust Sebastian Meckl bei den Kleinsten vor Valentin Kees und Maxi Gschwentner über die Ziellinie. Die 50ccm haben selbst bei trockener Piste genug zu kämpfen, warten ob der steilen Hanglage genügend unüberwindbar scheinende Auf- und Abfahrten auf die tapferen Racingkids.
Aber die zehn 50ccm-Piloten drehen unerschrocken am Gas und bezwingen bereits meisterhaft den Kurs.
Dies gilt auch für die 65ccm-Klasse, bei der sich Paul Bloy an die Spitze des 16köpfigen Fahrerfeldes setzte.
Dahinter stellen sich Patrick Rückenbach und Manolo Bucher ebenfalls aufs Treppchen und langsam aber sicher nehmen die Dinge ihren Lauf....
Einen Lauf hatten auch drei Altmeister in der MasterPro - Stefan Dirnhofer, Norbert Lantschner und Dietmar Thöny. Alle drei mit jeder Menge Titel im Schrank, haben die Gashand noch nicht abgegeben und vor allem der 53jährige Lantschner scheint seit seinem Race in Penzberg wieder Lust auf den Alpencup bekommen zu haben.
On Top in Möggers aber Mr. Multitasker Stefan Dirnhofer, der in Lantschner einen hartnäckigen Gegner gefunden hatte.
Hinter den Beiden Localhero Dietmar Thöny ebenfalls noch am Podest.
Ein weiterer Beweis für never ending Racing lieferte MCC-Obmann Gregor Wucher himself ab, der sich trotz allem organisatorischem Stress das Rennen der MasterPro nicht entgehen ließ und nach saumäßigem Start noch Platz 20 einfuhr.
Überhaupt war neben Gregor mit Manuel und Elias fast die gesamte Familie im Renneinsatz....
Im Fahrerfeld der ProSenior stach dann sogleich ein schwarzgelockter Hüne mit Nummernschild und hell erleuchtetem Lamperl aus der Menge - Yes, Rudi Pöschl kanns nicht lassen und braust mal wieder mit Rucksack und Nummerntaferl mitten ins MX-Geschehen. Erst einmal hängt der lange Tiroler aber im Startgatter fest und verschwindet als Letzter der 32 ProSenior-Rider aus dem Sichtfeld der Startzone, nur um in Runde 1 bereits wieder auf Positon 8 aufzutauchen.
Der Rest, wie meist bei Pöschl, volle Gas durch und über Alles und Jeden und am Ende mit dem größten Pokal bewaffnet wieder Richtung Heimat.
Dahinter hauten sich Ronne Kerst und MCC-Kassier Enrico Fröhle die Runden um die Ohren mit dem besseren Ende für Kerst.
Mit den Rennen nahm auch das Wetter immer mehr seinen Verlauf und öffnete langsam seine Schleusen.
Die MX2 mit 121 Startern besetzt, wurde auf 3 Gruppen aufgeteilt und ab Start von MX2-Hobby A war es endgültig vorbei mit Schönwetterracing.
Ziemlich unbeeindruckt von Regen, schmieriger Piste und den sonstigen Widrigkeiten hämmerte MX2-Staatsmeister Lukas Neurauter um den Kurs und sicherte sich das oberste Treppchen.
Dahinter versuchte Martin Bechter auf seiner Hausstrecke alles um die Trophäe im Heimatschrank zu belassen.
Ein heftiger Rutscher in Runde 2 direkt auf der Ziellinie kostete ihm aber einige Plätze und so musste sich der Kawahändler aus Egg hinter Neurauter und Armin Rothhaupt schlussendlich auf Platz 3 einreihen.
MX2 Hobby A und B bereits mit mehr Schwierigkeiten unterwegs, wobei Felix Kranz vor Stefan Müller und Michael Geiger bei Gruppe A erfolgreich war und Benno Kalb vor Roger Scheiwiller und Armin Frener als Sieger in Gruppe B auf den Plan trat.
Damit auch der erste Rennblock abgeschlossen und pünktlich zur Pause öffnete der Himmel vollends seine Schleusen und verwandelte die Strecke binnen Minuten in eine einzige Rutschbahn.
Die Entscheidung der Organisation ist mit kurzem Rundumblick schnell getroffen und Tag 1 war somit leider gelaufen.
Richtige Entscheidung und wohl kaum einer, der nach den Sturzfluten noch freiwillig auf die Strecke wollte, wo doch schon der Weg vom Fahrerlager zur Siegerehrung einer Strapaze glich - vielleicht blieben deshalb dem Hörensagen nach nicht wenige im besagtem Zelte länger hängen.
Aber alles natürlich nur vom Hörensagen, Gerüchteküche und viel blablabla....
Sonntag - Tag 2 alles im Butter oder was....?? Wenig blablabla und viel mehr Tacheles wurde dann ab Sonntag morgen wieder gesprochen, als es hieß im Zeittraining der Super/Inter/Hobby eine schnelle Runde hinzulegen.
Das Wetter hatte sich vorerst einigermaßen beruhigt und so standen rund 160 Rennwillige für die Super/Inter/Hobby vor dem Anmeldeschalter.
Die ersten Zeittrainingsgruppen waren diesmal sicherlich im Vorteil, da langsam bereits wieder Regen einsetzte und speziell bei den schnellsten Fahrern die Piste tief und rutschig wurde.
Die gefahrenen Zeiten sprechen gegenüber dem Vortag ebenfalls Bände, mit Maximilian von Heuß vor Manuel und Elias Wucher als Anführer der gezeiteten Trainings.
160 Fahrer bedeutet gleichzeitig Einteilung in 4 Renngruppen zu 40 Startern, absteigend nach gefahrenen Zeiten. Einige der "Spitzenfahrer" bekamen nach Auswertung dann auch große Augen, als sie sich nicht im gewohnten Spitzenfeld wiederfanden und dies auch sogleich kundtaten.
But, thats racing - der Schnelle muss überall schnell sein, egal unter welchen Bedingungen und einmal hat jene Gruppe die besseren Bedingungen, dann wieder mal eine andere.
However, die Zeiten waren gemeißelt und vorerst war Mittagspause angesagt um danach mit den 85ccm den Renntag erst richtig zu starten.
Dies nahm sich auch Local Rene Ratz zu herzen und fuhr auf seiner Hausstrecke einen ungefährdeten Sieg nach Hause.
Dahinter holte sich Hannes Hotter Platz 2 und nicht einmal eine Sekunde trennte Marcel Stauffer von Christian Löffler, der sich den letzten Podestplatz sicherte.
Nach den aufstrebenden 85ern betreten die "Großen" die Bühne des Geschehens. Mittlerweile wieder einsetzender Regen und tiefer werdende Strecke fordert bereits in der Einführungsrunde die ersten Opfer.
Speziell bei Hobby A und B gehen schon einige dabei "verloren".
Wieder andere scheuen überhaupt das Startgatter und so lichten sich die Gruppen bereits im Vorfeld. Dem Racing schadet dies naturgemäß wenig, wenn nicht sogar das Gegenteil.
Regen hin, Schlamm her, von Gruppe zu Gruppe steigt das Tempo um bei der SuperClass die Spitze zu erreichen.
Philip Rüf heißt hier der Mann der Stunde oder besser gesagt der Herr des rutschenden Vorderrades. Rüf brennt um die Strecke, als gäbe es kein Morgen und holt sich in überlegener Manier den Sieg in Möggers ab.
Dahinter beweist Benjamin Moll einmal mehr seine Schlammqualitäten und schleicht sich von Platz 7 im Laufe des Rennens auf das zweithöchste Treppchen.
Dahinter liefert der Jüngste der Wucher-Sprosse Elias auf seiner 2Takt-KTM eine fulminante Leistung ab und holt sich den letzten Podestplatz.
Platz 4 für Martin Bechter, wie immer mit vollem Einsatz dabei, kosten ihm zu viele Fehler eine bessere Platzierung.
Die Gesamtwertung dennoch ausgebaut und damit ein wenig Trost für den umtriebigen Chef von MBmotors.
Mit Wayne Schneider sind die Top5 komplett und der erste Lauf geschafft.
Will man die Schwierigkeit der Läufe beurteilen, genügt ein einfacher Blick auf die Ausfallsliste am Ende der Ergebnisse, in der nicht wenige bekannte Namen angeführt sind....
Ein im Alpencup mittlerweile auch geläufiges Gesicht ziert das oberste Treppchen in der InterClass - Lukas Stucken, einer der oben angesprochenen und ansonsten in der SuperClass zu finden, muss der Strecke ebenfalls seinen Tribut zollen.
In der InterClass aber souverän unterwegs und verweist Florian Wibmer und Max Zündt, die ansonsten ebenfalls eine Stufe höher unterwegs sind, auf die Plätze. In dieser Gruppe mit Michael Auer, Felix Vaja, Manuel Perkhofer und etlichen anderen alles "Opfer der Wetterkapriolen", die sich aber trotz allem der Herausforderung stellten und dafür noch einige Punkte für die Gesamtwertung retten konnten.
Dies gilt vor allem für Stucken, der nach anfänglichem Missmut doch an den Start ging und sich das Maximum in der Inter sicherte und damit auch Platz zwei in der Gesamtwertung behauptete.
Eine Meisterschaft wird eben nicht an einem Tag entschieden
.Game over
.
Wie bereits am Vortag steigerte sich der Regen von Lauf zu Lauf um pünktlich zum Ablauf von Rennblock eins in sintflutartigem Wolkenbruch überzugehen.
Die Notbremse musste gezogen werden und Tag 2 damit ebenfalls vorzeitig beendet.
Schade drum - der MCC-Möggers bereitete wirklich alles für ein Rennwochenende der Superlative, kämpfte bis zum Schluss gegen alle Widrigkeiten und Hut ab vor der Leistung jedes Einzelnen, der an diesem Wochenende im Einsatz war.
Es sollte wieder einmal nichts sein, mit einem regenfreiem Wochenende in Möggers und eh klar, hörte der Regen spätestens bei der Preisverteilung auf und der Rest der Woche war wieder Sonnenschein angesagt..... Im KTM KINI Alpencup 2013 geht es bereits dieses Wochenende mit Race #5 in Rietz/Tirol weiter, was gleichbedeutend mit der Einweihung und Premiere inklusive großem Rahmenprogramm auf dem nagelneuen Gelände des MSC-Rietz ist.
Wiederum 2 Wochen später Race #6 am Programm und hier geht es dann um den 3stelligen Preisgeldtopf von Sarnthein, was wohl alles an Rang und Namen ins Südtiroler Sarntal locken wird..... Alle Ergebnisse, Infos, Termine, Anmeldung, Fotos, usw. zum KTM KINI Alpencup 2013 unter:
www.endurocross.at Publikation: Bernhard Walch
Fotos: Roland Mair