Paulo Goncalves bei Dakar 2020 tödlich verunglückt

Es ist still im Paddock in Wadi Al Dawasir, sehr still.

dakar
Paulo Goncalves ist tot.

Der 40jährige Portugiese ist auf der 7. Etappe fatal gestürzt, alle Wiederbelebungsversuche sind gescheitert. Das Unglück geschah bei Rennkilometer 276, kurz nach 10.00 Uhr Ortszeit. Dem Vernehmen nach war KTM-Pilot Toby Price einer der Ersten am Unfallort, die Rettungskräfte sollen schnell da gewesen sein. Sie konnten nichts mehr tun.

Paulo Goncalves war 2013 unter anderem Cross-Country-Weltmeister, er war einer der Top-Piloten bei der Dakar. Es war seine insgesamt 13. Teilnahme. 2015 fuhr er auf Honda auf den 2. Platz. Im vergangenen Jahr musste er auf der 5. Etappe verletzt aufgeben. In diesem Jahr war er für das indische Hero-Team am Start. Auf der 6. Etappe am Freitag wurde er Achter.

Man weiß noch zu wenig über die genauen Umstände des tödlichen Unfalls. Und doch ist eines evident: die “Dakar 2020” ist in der Motorradklasse unglaublich schnell. Schon während der ersten Rennwoche haben mehrere Spitzenpiloten das sagenhafte Tempo angesprochen. Bei den sechs Etappen in der Vorwoche haben die Veranstalter in ihrer Marschtabelle stets mit einer deutlich niedrigeren Durchschnittsgeschwindigkeit gerechnet, als es dann tatsächlich war. Vergangenen Mittwoch zum Beispiel waren als erwartete Durchschnittsgeschwindigkeit 85km/h ausgewiesen, tatsächlich lag der Rennschnitt dann bei 109km/h.

Der Österreicher Matthias Walkner hat viele Rennkilometer und Erlebnisse mit Paulo Goncalves geteilt. Goncalves war 2016 als Erster zur Stelle, als Walkner mit gebrochenem Oberschenkel liegen geblieben war. Der Dakar-Sieger von 2018 sagt, dass Goncalves nach dieser ersten “Dakar” in Saudi-Arabien eigentlich hätte aufhören wollen: “Das ist so furchtbar. Paulo war ein bisschen der Veteran hier in der Truppe. Er hat mir am Anfang immer wieder Tipps für’s Navigieren gegeben. Wir sind bei den Rennen extrem oft auch gemeinsam gefahren, weil wir vom Tempo relativ ähnlich waren. Speziell in meiner Anfangszeit haben wir super-lässige Zweikämpfe gehabt. Er war wirklich ein ausgesprochen netter Mensch. Es ist so tragisch, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich habe mir schon in den vergangenen Tagen gedacht, dass das Tempo immer schneller und schneller wird. Ich bin heute etwa 125 Schnitt gefahren. 546 Kilometer in nicht einmal viereinhalb Stunden. Davon waren 90 Prozent offpiste, das ist schon extrem grenzwertig. Auch für den Kopf. Denn man weiß, dass der kleinste Fehler wirklich furchtbare Folgen haben kann…”

In Saudi-Arabien werden die nächsten Schritte nun besprochen. 

Publikation: Hartenduro/c. panny, hubert lafer
Foto: A.S.O. Dakar

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