Da es im letzten Jahr ein paar kleinere Probleme beim Motorradtransport gab, hatten wir uns entschlossen den Transport diesmal selbst zu organisieren. Doch bereiteten uns die Zollbestimmungen viel Arbeit, sodass es am Ende vor Beginn der Reise für uns sehr stressig wurde, trotz der frühzeitigen Vorbereitungen. Dank der IHK Chemnitz, welche für die Carnet Ausstellung zuständig ist, funktionierte alles problemlos. So konnten wir uns schon in der Woche vorm Rennen etwas mit dem Boden in Kemer anfreunden.
Nun war es endlich soweit, der erste Renntag begann mit einem Beach Race Quali. Doch die Erwartungen an die drei Renntage wurden schnell von einer schrecklichen Nachricht überschattet. Ich war schockiert, als ich vom Unfall meines Teamkollegen Maik Thumser hörte. Er stürzte beim Sprung über die Chickenline so heftig, dass er sofort ins Krankenhaus gebracht werden musste. Das beschäftigte mich arg, aber die beiden gezeiteten Qualiläufe liefen ganz gut. Und so konnte ich mit Platz 14 ins Beach Race gehen. Doch eine schlechte Nachricht am Tag reichte nicht. In der Pause zwischen dem Quali- und dem Beachrace stürzte meine Freundin mit dem Scooter auf dem Weg vom Beach Race ins Hotel und wurde ebenfalls direkt ins Krankenhaus gebracht - der zweite Riesenschock für mich. So hatte ich so gut wie keine Erholung zwischen Training, Quali und Rennen. Ich stand unter Strom und war nur am Organisieren. Ausweiß, Krankenkarte und und und… Zum Glück hat sich mein Onkel vor Ort im Krankenhaus super um Maik und Marianne gekümmert, so dass ich pünktlich zum Start des Beach Race wieder angezogen auf dem Mopped saß.
So startete ich Samstag im Forest Race vom Platz 19 auf die 40km lange Schleife durch die Wälder von Kemer. Die Strecke wurde im Rundenverlauf immer schwieriger. Es wechselten Abschnitte mit viel Flow mit harten Trailpassagen ab. Das Ziel befand sich direkt im Mittelmeer. Der Kemer Enduro Club hatte dort einen schwimmenden Steg gebaut. Es lief ganz OK und ich wurde 18., was für mich die zweite Startreihe für das Hauptrennen bedeutete. Ich war zufrieden.
Der Rennsonntag war dann das Highlight am Wochenende. Vom Strand ging es direkt auf den 2365m hohen Olympus Mountain. Im letzten Jahr war dies mein erster Extremenduroauftritt. Diesen konnte ich gleich mit einer Goldmedaille am Ziel beenden.
Allerdings waren dieses Jahr viel stärkere Fahrer am Start und es gab ein paar neue Streckenabschnitte. Einer davon hatte es in sich, der Dark Canyon verschaffte uns schon beim Ablaufen schlaflose Nächte. Doch als ich nach über drei Stunden Fahrzeit dort ankam, waren fast alle Spuren zerfahren, ach quatsch, zerrammelt trifft es besser. Teilweise unfahrbar ausgefahren. Mit letzter Kraft habe ich mit Hilfe von vielen Freunden und Helfern den Dark Canyon gemeistert. Ein großes Dankeschön noch mal an Mette, Knut, Denis und Tina, die im Dark Canyon mit vollem Körpereinsatz so einige Fahrer hochgezogen haben.
Von dort war es nicht mehr weit bis ins Ziel. Der letzte Abschnitt war einfacher als im Vorjahr aber dafür viel weiter zu fahren. So erreichte ich nach 5:29h auch das Ziel. Ich war überglücklich den letzten Abschnitt komplett ohne Hilfe gemeistert zu haben. Letztes Jahr noch wurde ich quasi die letzten Meter ins Ziel gezogen. Doch ich habe dieses Jahr viel gelernt, was mir an vielen Stellen arg weitergeholfen hat. Extreme Enduro ist etwas ganz Anderes als der klassische Endurosport.
Zum Schluss möchte ich mich bei allen Gönnern, Sponsoren und Unterstützern bedanken, die mir es ermöglichen, an Rennen soweit von Daheim entfernt teilzunehmen. Ein großes Dankeschön geht auch an das komplette Sea to Sky Team für den tollen Support beim Rennen und die Unterstützung im Krankenhaus, bei der Polizei und und und…. Den Durchhaltebonus und eine Auszeichnung für große Verdienste geht ganz klar an 2x Denis und Knut, welche unsere Moppeds ins 3000km entfernte Kemer transportiert haben und wieder zurück! Respekt!
Presseservice Marcel Teucher #25
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