Ducati wildert in fremden Revieren
Nach Le Mans reist Pecco Bagnaia erstmals als WM-Leader an, zuletzt feierte Ducati auf der klassischen Yamaha-Strecke von Jerez sogar einen Doppelsieg. Ob 2021 das große Jahr der Italiener werden könnte? „Hmm, ja“, denkt ServusTV-Experte Alex Hofmann kurz nach. „Ich bin aber ein bisschen vorsichtig, weil ich selber Ducati gefahren bin und weiß, wie speziell das Bike ist – immer gebunden an Ausnahmetalente oder Fahrstile, wie jenen von Casey Stoner, der das Motorrad 2007 perfekt beherrscht hat.“
Team breit und gut aufgestellt
Bagnaia-Stallgefährte Jack Miller tritt mit dem Selbstvertrauen des Spanien-Triumphes in Frankreich an, auch Pramac-Pilot Johann Zarco hat die WM bereits angeführt. „Ducati war noch nie so breit, so gut, so früh in der Saison aufgestellt“, sagt Hofmann. „Wir haben mittlerweile einen guten Durchschnitt an WM-Stationen erlebt: Die Powerstrecke von Katar, die Achterbahn in Portimão und der Fahrerkurs von Jerez. Und überall war Ducati vorne dabei.“
Gute Erinnerungen an 2020
Am Circuit Bugatti, auf dem die Motorleistung eine an sich untergeordnete Rolle spielt, jubelte Ducati schon 2020, hinter Sieger Danilo Petrucci brachte man damals zwei weitere Fahrer in die Top 5. Doch dürfte sich diesmal vor allem Yamaha gegen die Italiener stellen, immerhin ist die abwechslungsreiche Strecke mit den kurzen Geraden, vielen Schräglagen und niedrigen Geschwindigkeiten wie für die Japaner geschaffen.
Topkombination Quartararo-Yamaha
Am Fitnesszustand von Lokalmatador Fabio Quartararo nach seinem Unterarm-Eingriff zweifelt Alex Hofmann jedenfalls nicht: „Der Schmerz von Jerez sitzt sicher tiefer, wo er locker den Sieg eingefahren hätte.“ Und am Beispiel Miller habe der Franzose gesehen, dass man auch unmittelbar nach einer Operation gewinnen kann. „Er ist mindestens genauso gut wie die Ducati. Fabio und Yamaha halte ich derzeit für das stabilste Paket in der MotoGP.“
Ablenkungen bringen Viñales aus der Balance
Unrund läuft es hingegen für Teamkollege und Auftaktsieger Maverick Viñales. „Ich glaube, er wird gerade selbst nicht ganz aus sich schlau. Kleinigkeiten bringen ihn völlig aus dem Konzept. Und du hast nunmal jedes Wochenende irgendeinen Faktor, der Unruhe verursacht. Wer diese Dinge am besten ausblenden kann, gewinnt am Ende die WM.“ Überzeugt habe dafür Kundenteam-Fahrer Franco Morbidelli. „Auf ihn vergisst man immer ein bisschen. Er holt aber aus jedem Wochenende das Maximum heraus.“
Mir und Suzuki wiederholen Titelkonzept
Ähnliches gelte im Übrigen für Weltmeister Joan Mir, der wieder still und heimlich an jedem Rennsonntag wichtige Punkte einfährt, beobachtet Hofmann: „Das Konzept ging ja schon einmal auf, und offensichtlich funktioniert die Suzuki noch.“ Das Team habe noch kein Highlight gesetzt, verfüge dennoch über den nötigen Grundspeed. „Ich bin gespannt, wie sich Mir entwickelt. Álex Rins ist zwar meistens schneller, liegt aber auch öfter auf der Nase.“
Márquez dürfte bald Schalter umlegen
Auch Marc Márquez schreibt der ServusTV-Experte im Titelrennen keineswegs ab. „In Portimão ist er noch nicht allzu viel Risiko eingegangen und hat sich herangetastet, in Jerez kam dann schon der erste Sturz. Ich denke, dass er noch nicht dass optimale Gefühl hat und auch noch nicht topfit ist. Den Schalter wird aber sehr bald und sehr schnell umlegen.“
KTM hofft auf positive Erfahrungen
Ganz andere Sorgen hat indes KTM. In vier Rennen lieferten die vier Motorräder erst zwei einstellige Ergebnisse. „Sie haben sich den Saisonstart natürlich anders vorgestellt, es ist aber noch nicht die Zeit, um nervös zu werden. Sie müssen effizienter arbeiten, auch die Fahrer holen nicht alles heraus. Aber sie werden schon nachziehen, in Le Mans hat es ja immer gut geklappt.“
Jack Miller im Exklusiv-Interview
Rund um die Rennaction stellt sich Jerez-Triumphator Jack Miller einem exklusiven One-on-One. Weiters beleuchtet ServusTV den sogenannten Armpump, jene Verletzung, die weite Teile des Fahrerfeldes irgendwann trifft und zuletzt Fabio Quartararo den Sieg raubte. In der Moto2 wird Fabio Di Giannantonio näher vorgestellt, der in Spanien seine Premiere am obersten Podest feierte. Und in der Moto3 steht einmal mehr Wunderknabe Pedro Acosta im Mittelpunkt. Andrea Schlager und Stefan Bradl melden sich direkt aus der Boxengasse in Le Mans, die Kommentatoren heißen wie gewohnt Christian Brugger und Alex Hofmann.
Shark Grand Prix de France am 15. und 16. Mai LIVE bei ServusTV:
Samstag (15. Mai):
12:25 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
13:30 Uhr: 4. freies Training LIVE
14:10 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
15:10 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
Sonntag (16. Mai):
10:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:20 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
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