Stefan Pierer ist ein Mann mit viel Persönlichkeit und sehr klaren Vorstellungen. Der CEO der KTM-Gruppe, zu der Husqvarna, GasGas, Rieju und KTM selbst gehören, hat die Marke aus Mattighofen zum europäischen Motorradhersteller Nummer eins gemacht.
KTM stieg von etwa 60.000 verkauften Motorrädern pro Jahr vor weniger als zwei Jahrzehnten auf mehr als 330.000 im vergangenen Jahr 2021.
Pierer ist auch Präsident der European Association of Motorcycle Manufacturers (ACEM) und macht deutlich, dass die Zukunft der Mobilität nicht über Elektrofahrzeuge führt, mit Ausnahmen:
„Als Präsident der ACEM kann ich sagen, dass wir im Gegensatz zur Automobilindustrie eine klare globale Vision davon haben, wie es weitergeht. Wir gehen davon aus, dass es mit der 48-Volt-Elektrik bis zur Klasse A1 – das sind 11 kW oder 15 PS – in den nächsten zehn Jahren, vor allem in Europa, viele Elektromotorräder geben wird“, sagt Pierer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com .
„Das gilt für Roller, Mopeds und Motorräder. Alles, was motorisierte Zweiräder über 48 Volt betrifft, geht in Richtung E-Fuels. Bei den Herstellern gibt es sehr klare Entwicklungspläne.“
Und in der MotoGP?
Dorna kündigte im November die Verwendung von 40 % ökologischem Kraftstoff im Jahr 2024 und 100 % im Jahr 2027 an.
„ So sehen wir das in der MotoGP-Weltmeisterschaft“, ergänzte Pierer. „ In absehbarer Zeit werden wir in der MotoGP mit ökologischen Kraftstoffen antreten. Meine Idee war – und das habe ich 2021 mit den Beteiligten besprochen – zunächst in der Moto3 und Moto2 zu starten, um Erfahrungen zu sammeln."
Pierer sieht derzeit kein Ablaufdatum für Verbrennungsmotoren:
„Wir können Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor noch lange fahren“, sagt der CEO der KTM-Gruppe.
Und er stellt klar: „Zumindest bis 2035 sehe ich bei GP-Rennen keinen Ersatz für Verbrennungsmotoren“, sagt er.
Pierer zeichnet sich seit jeher dadurch aus, dass er ohne Filter sagt, was er denkt:
„Elektromobilität ist insgesamt ein Unsinn, der von Politikern ohne wissenschaftliche Kenntnisse gefördert wird“, sagt der österreichische Manager mit Nachdruck.
„Für ein MotoGP-Bike, das heute mit 20 Litern Sprit die komplette Distanz eines Rennens zurücklegt, wäre ein 500-kg-Akku nötig, um eine vergleichbare Leistung und Reichweite zu erreichen und auch die gleiche Power zu haben. Das ist eine dumme Idee “ , sagt er. Und er fügt hinzu: „Heute haben wir bei jedem MotoGP-Event etwa 100.000 Zuschauer, die dank der Verbrennungsmotoren hinkommen.“
Die MotoE hat zwei Gesichter
Pierer sieht auch bei MotoE-Rennen eine falsche Nachhaltigkeit : "Die Batterien werden im Fahrerlager mit Dieselgeneratoren geladen, deren CO2-Emissionen in die Atmosphäre gehen ... soll das so sein ?", fragt er.
Der Elektromotor ist nicht die Lösung
„Und was wird aus den millionenfach existierenden Verbrennerfahrzeugen?“ , fragt sich Pierer, eine Frage, auf die er eine Antwort hat:
„ Synthetischer Kraftstoff ist die Lösung, nicht der Elektromotor. Denn dieser Kraftstoff erzeugt kein CO2.“
Und er schlussfolgert: „Man muss auch berücksichtigen, wie viele wertvolle Rohstoffe für die Herstellung eines Elektroautos im Vergleich zu einem konventionellen Auto benötigt werden.“
Folgendes Fazit lesen wir klar und deutlich heraus:
Bis 48 Volt wird es E Fahrzeuge geben.
Ab 48 Volt wird synthetischer Kraftstoff zum Einsatz kommen.
Artikelkorrektur 27.01.2022:
Die spanische Firma Rieju gehört nicht zur Firmengruppe von Herrn Pierer. Rieju ist eine spanische Firma, die zur katalanischen Familie Riera gehört.
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