Einspurige Mobilität zu elektrifizieren ist modern und wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gefördert. Kaum einer wagt es, sich den Ausführungen dazu zu widersetzen.
Seit geraumer Zeit werden in Österreich auch schwere, elektrische Motorräder gefördert.
Die Resonanzen auf die Förderungen sind sehr deutlich ausgefallen. Die klassische Zielgruppe der motorisierten Biker in Österreich hält auffallend wenig von den schweren elektrischen Motorrädern und würde weder die Wochenendtour noch die Urlaubsfahrt auf einem Elektromotorrad absolvieren, die Gründe sind logisch und auch leicht nachvollziehbar.
Abgesehen von den teureren Anschaffungskosten ist die Fahrt mit dem noch dazu viel schwereren Strombike bestenfalls nach 100 Kilometern zu Ende. Die Weiterfahrt kann erst nach einigen Stunden Ladezeit fortgesetzt werden, da es für Strombikes am Markt noch keine Schnell-Lademöglichkeiten gibt. Das Mitführen von eigenen, schweren Ladegeräten gilt als wenig erstrebenswert.
Das leichtere und viel billigere Viertakt-Motorrad fährt rund 300 km weit, erreicht eine weit höhere Schnitt-Geschwindigkeit und kann nach einem kurzen Tankstopp wieder weiterfahren, bei jeden Wetter, ja sogar bis ans Ende der Welt!
Ausgerichtet auf den Verkehr im urbanen Umfeld, ob in der kleinen Ortschaft oder in der Großstadt, hat das Elektromotorrad oder der Stromroller mehr als nur eine Berechtigung und sollte noch viel mehr gefördert werden.
Die Anschaffungskosten von Elektromopeds und Stromrollern sind im Vergleich zum Verbrenner durchwegs vergleichbar. Der Einsatzbereich ist gut kalkulierbar und die Lademöglichkeiten sind selbst für Gemeindebau-Bewohner akzeptabel und oft beliebter als die Jahreskarte für AUTOBUS, BIM oder U-BAHN.
Unter diesem Aspekt sind auch Sportstätten für einspurige Motorisierte im Stadtgebiet Wien denkbar und würden damit zur Safebike Verkehrssicherheit mehr als nur präventiv beitragen.
Wir werden oft gefragt, ob es ein Red Bull Erzbergrodeo auch nur mit Elektromotorrädern geben kann?
Dazu können wir klar mitteilen, dass ein modernes Verbrenner-Enduro-Motorrad nicht annähernd mit einem Elektromotorrad verglichen werden kann. Auch wenn das Strombike am 13 km langen Prolog konkurrenzfähig ist, kommt man mit dem E-Motorrad auf der 33 km langen Red Bull Erzbergrodeo Extreme Enduro Strecke keine 10 Kilometer weit und kann somit das Rennen nicht bis ins Ziel fahren. Überdies wäre es unmöglich, für 1.500 Teilnehmer eine Lade-Infrastruktur aufzubauen, die ohne Diesel-Generatoren auskommt.
Es stellt sich daher momentan nicht die Aufgabe, das Motorrad generell zu elektrifizieren. Vielmehr wäre es wichtig, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Jugend und alle grundsätzlich interessierten Bürger für die einspurige Mobilität in der City zu begeistern. Zu einem Ausbau der urbanen einspurigen Mobilität passen dann auch Motorrad-Sportstätten im Stadtgebiet, wo mit unterschiedlichen E-Mobility Kategorien die wichtige Fahrtechnik trainiert werden kann.
Moderne landesweite Strombike Konzepte für die Jugend zu entwerfen und diese zu fördern, würde neben der sinnvollen Freizeitgestaltung auch noch wesentlich zur Verkehrssicherheit beitragen.
Karl Katoch
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