Valentino Rossi möchte seine Blamagen vergessen machen

 

Der Doktor, wie die italienische MotoGP Legende Valentino Rossivon seinen Fans gerne genannt wird, kann mit dem Ergebnissen von Mugello und Barcelona nicht zufrieden sein. Auch wenn der Italiener in dieser Saison nicht zu den ganz großen Favoriten gehört, so will er doch beweisen, dass er mit den Top-Stars immer noch locker mithalten kann.

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Photo by noiresur, CC0 Public Domain

 

Revanche war angesagt

Ausgerechnet auf der einstigen Paradestrecke von Yamaha ging er, ebenso wie sein Teamkollege Maverick Vinales, unter. Das wollte er in Barcelona ändern.

Auch die Buchmacher gaben Rossi für das Rennen in Spanien gute Chancen. Auf Betway lag Rossi mit einer Quote von 12,0 (Stand 12.6.) auf Platz vier in der Liste der Favoriten. 

Diese wurde, wenig überraschend, vom Weltmeister und WM-Führenden Marc Marquez angeführt.

 

Der Doktor selbst blickte dem Rennen entspannt entgegen. Immerhin hat er dort in seiner Karriere schon zehn Siege gefeiert, davon allein sieben in der Königsklasse.

Er mag den Kurs und das wollte er die Konkurrenz spüren lassen.

In Mugello hatte das Drama schon im Training und im Qualifying seinen Lauf genommen. Zunächst holte Rossi nach Taktik- und Fahrfehlern nur Platz 18 in der Startaufstellung. Danach übertraf Marc Marquez mit seiner Pole Position die Marke von Valentino Rossi mit 55 Pole-Positions in der Königsklasse.

Im Warm-up setzte sich das Unglück nahtlos fort. Für den Doktor reichte es nur zu Platz 15. Auch damit war er weit von seiner üblichen Leistung entfernt.

Das enttäuschende Wochenende fand dann im Rennen von Mugello seinen Höhepunkt. Ausgerechnet in seinem Heimrennen stürzte Valentino Rossi. Zunächst hatte er versucht, sich von hinten nach vorne zu arbeiten, blieb aber im Feld auf Platz 16 stecken. Nach einem Ausritt ins Kiesbett fiel er im Rennen auf die letzte Stelle zurück und schied wenige Runden später, nach einem Sturz aus.

Nach dieser Enttäuschung galt es jetzt, wieder Boden gutzumachen.

 

Die Konkurrenz lauert schon

Yamaha hatte in Mugello ein schlechtes Wochenende und wollte das nun möglichst schnell vergessen machen. Doch die beiden Honda-Piloten, Weltmeister Marc Marquez und Jorge Lorenzo, hatten da noch ein gewichtiges Wörtchen mitreden.

Schließlich war das Rennen in Barcelona ihr Heim-Grand-Prix. Der Führende der WM-Wertung, Titelverteidiger Marquez, gewann bereits im Mai das Rennen in Jerez und wollte nach seiner Niederlage in Italien beim Großen Preis von Katalonien wieder groß aufzeigen.

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Nachdem er zuletzt noch mit einer Erkältung zu kämpfen hatte, war er nun wieder fit und bereit, den Kampf um den Sieg aufzunehmen. In der laufenden Saison feierte Marquez bereits drei Siege, zweimal reichte es für Platz zwei.

Abgesehen von seinem Sturz beim Rennen in Austinwar der 26-Jährige also bisher in jedem Rennen auf dem Podest. Allerdings stand es mit seiner Bilanz in Barcelona bisher nicht zum Besten. Ganz anders sah es da schon für seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo aus. Der hatte das Rennen im Vorjahr auf einer Ducati gewonnen.

Diesen Sieg konnte er allerdings diesmal nicht wiederholen. Er erreichte nur Platz 21. Sein Teamkollege hingegen wurde seiner Favoritenrolle gerecht und feierte einen weiteren Sieg. Valentino Rossis Hoffnung auf eine Revanche blieb unerfüllt.

Er schied neuerlich nach einem Massencrash aus. Damit bleibt für ihn nur die Hoffnung auf das nächste Rennen.

 

Vater einer neuen Generation

Auch abseits der Rennstrecke feiert Valentino Rossi Erfolge. Der italienische MotoGP-Star, der unzählige Rekorde aufgestellt hat, bildet in seiner eignen Akademie, die man in Instagram folgen kann, die nächste Generation an Top-Fahrern aus und hat bereits jetzt großen Erfolg damit. Die Entwicklung, die seine Schützlinge genommen haben, machen Rossi außerordentlich stolz.

Wenn er an seinen rennfreien Wochenenden in Tavullia trainiert, dann ist er selten allein. Mit dabei sind seine Nachwuchsfahrer aus der VR46 Riders Academy, die italienische Talente fördert.

Dass das gemeinsame Training mit dem Altmeister nicht ohne Folge geblieben ist, dürfte niemanden verwundern. In den beiden letzten Jahren stellten die Nachwuchsschmiede mit Franco Morbidelli und Francesco Bagnaia jeweils die Moto2-Weltmeister.

Mittlerweile sind die beiden Jungstars in die höchste Rennklasse, die MotoGP, aufgestiegen. Mit Lorenzo Baldassarri ist bereits das nächste Top-Talent auf dem Weg an die Spitze.

Rossi möchte mit seiner Akademie alle Aspekte einer Rennfahrerkarriere fördern und die Talente der Nachwuchsfahrer zum Blühen bringen. Dieser Ansporn unterstreicht seinen Ehrgeiz und seinen Einsatz für die nächste Generation.

Dass Rossi damit seine eigene Konkurrenz heranzieht, stört ihn nicht. Ganz im Gegenteil, sein Erfolg als Vater einer neuen Generation macht ihn glücklich.

 

MR/PR