Red Bull Romaniacs 2016 Offroad-Renntag 1: Speed und mächtig Schinderei!

Wie erwartet präsentierte sich der heutige erste Offroad-Renntag für die meisten Teilnehmer als „Offroad-Straflager“. Martin Freinademetz rief damit allen Fahrern in Erinnerung, dass die Red Bull Romaniacs definitiv kein Kindergeburtstag ist. Schon kurz nach dem Start um 6:45 Uhr Früh fanden sich die Teilnehmer der Gold- und Bronze-Klasse in der beinharten Realität des Extreme Enduro Sports wieder und bekamen als „zweites Frühstück“ die volle Härte der Red Bull Romaniacs serviert.

In der Gold-Klasse folgte bis zum Checkpoint 3 eine Schinderei auf die Nächste, was dafür sorgte das die favorisierten Topfahrer schwer zu kämpfen hatten – und sich neue Gesichter an der Spitze des Feldes etablieren konnten. Wade Young (RSA), Travis Teasdale (RSA) und Manuel Lettenbichler (DE) erreichten zur Überraschung vieler heute als Erste den Servicepunkt und berichteten von harten Kämpfen und hohem Tempo bei staubigen Bedingungen. Alfredo Gomez (ESP) und Graham Jarvis (UK) trafen einige Minuten später am Servicepunkt ein, doch von Jonny Walker (UK) fehlte immer noch jede Spur. Als Walker endlich den Servicepunkt erreichte – nachdem er die letzten 20 Minuten auf einem Bein stehend gefahren war - wurde sofort klar dass der talentierte Brite schlechte Nachrichten mit sich brachte. Jonny bekam heute einen massiven Schlag auf dasselbe Bein, das er sich bereits zu Beginn der Saison gebrochen hatte – und fügte sich erneut einen Beinbruck zu, der seine Red Bull Romaniacs 2016 damit beendete.

„Ich fuhr mit hohem Tempo durch hohes Gras und knallte mit meinem Stiefel gegen einen versteckten Baumstumpf.  Der Aufschlag war so hart, das er mir das Bein vom Fußraster zog und ich nach vorne aufs Motorrad – und auf meine „Kronjuwelen“ fiel. Das ganze war wie eine Comedy über einen Typen, der noch nie auf einem Motorrad gesessen ist. Danach merkte ich die starken Schmerzen im rechten Bein und fuhr auf einem Bein stehend zum Servicepunkt.“, sagte Walker vor seinem Abstransport ins Krankenhaus. Kurz darauf kamen weitere schlechte Nachrichten, diesmal von Paul Bolton.

Mit ernstzunehmenden Nackenschmerzen und beeinträchtigter Sicht rettete sich der Brite noch zum Servicepunkt, wo er aber enttäuscht aufgab. „Ich habe wirklich hart für diese Red Bull Romaniacs trainiert und bin daher unendlich enttäuscht, das sie schon nach wenigen Stunden am Motorrad für mich vorbei ist. Du musst dich in diesem harten Terrain 100%ig voll konzentrieren können, daher macht es keinen Sinn für mich mit starken Schmerzen eine noch größere Verletzung zu riskieren. Ich kam mit dem Ziel eine Top-Platzierung zu erreichen, aber leider soll es dieses Jahr nicht sein.“, so Paul Bolton im Interview.

Mit Bolton und Walker schied auch Dan Hemingway, der sich beim gestrigen Prolog eine Stahlplatte in seinem Fuß gebrochen hatte, vorzeitig aus dem Rennen – und hinterlässt damit eine weitere Lücke in der britischen Extreme Enduro Armada.

Dazu kommt noch, dass Newcomer Billy Bolt (UK) nach seinem hervorragenden 4ten Platz im Prolog heute einen kapitalen Navigationsfehler machte – und sich in eine Sackgasse von biblischem Ausmaß manövrierte. Der talentierte Youngster musste mit einem Rettungsteam geborgen werden und kann den heutigen Tag als Streichresultat abhaken – darf sich aber in den kommenden drei Renntagen keinen Fehler mehr erlauben. Somit war der Weg frei für einen anderen schnellen Jungstar: der Südafrikaner Wade Young zeigte in den enorm schwierigen Passagen zu Tagesbeginn Nerven und gewaltige Kondition. Gerade im Streckenabschnitt „Appetizer“, der ihm im Vorjahr den Sieg kostete, geigte Wade mächtig auf und ließ auch nach dem Servicepunkt nichts anbrennen. Gemeinsam mit Graham Jarvis (UK) und Alfredo Gomez (ESP) pushte sich Wade Young durch die unfreundliche rumänische Wildnis zum Tagessieg vor Gomez.

Jarvis beendete den heutigen Renntag an sechster Stelle, nachdem er heute Früh als Erster ins Rennen ging. Wade Young: “Ich startete nur als 8ter in den Renntag und versuchte sofort, den Anschluß an die Spitze zu bekommen. Ich konnte dann mit Jarvis, Gomez und Manuel Lettenbichler eine wirklich gute Pace halten, obwohl ich es am ersten Tag nicht übertreiben wollte. Das Rennen dauert noch lange und auch heute waren wir harte 8 Stunden im Sattel – ein extrem anspruchsvoller Renntag!“ Alfredo

Gomez: "Ich habe sofort nach dem Start versucht, so schnell wie möglich zu sein aber irgendwie konnte ich meinen Flow nicht finden. Nach dem Servicepunkt beschloß ich, mehr zu riskieren und konnte mich 1 Stunde vor dem Ziel dann von Graham und Wade absetzen und fuhr mein eigenes Rennen ins Ziel.“

Graham Jarvis: “Nachdem ich als Erster ins Rennen ging, musste ich die Spuren durch das hohe Gras ziehen. Der „Appetizer“ war vielleicht die schwierigste Schlüsselstelle des Tages. Nach dem Servicepunkt wurde das Tempo etwas langsamer und das Terrain noch selektiver, es war sehr wichtig die optimale Linie zu finden.

Es tut mir leid dass die Romaniacs für Jonny und Paul schon zu Ende ist – denn du willst natürlich am Ende eines dermaßen schwierigen Rennens gegen alle Topfahrer aus eigener Kraft gesiegt haben, und nicht durch einen Ausfall. Ich bin froh noch im Rennen zu sein und hoffe, dass ich meine Performance weiter haten kann.“ Andy Noakley (UK), der Prolog-Dritte von gestern, feierte heute seinen Geburtstag mit einem klaren Tagessieg in der Silver-Klasse, 2 Minuten vor Angus Macdonald (2ter, NZL) und 20 Minuten vor Lokalmatador Emanuel Gyenes (3ter, ROM).

Alle Ergebnisse auf: http://www.redbullromaniacs.com/results/results-2016/

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