Seine Aufholjagd war einmal mehr Beweis für die Konstanz, Geschwindigkeit und Motivation, die die Nummer 41 in dieser Saison auszeichnete und sie zu 15 Podiumsplätzen und 6 Siegen in 19 Rennen führte. Dank dieser guten Ergebnisse stand Jonass seit dem fünften Rennen an der Spitze des MX2-Gesamtklassements.
Pauls Jonass ist der Letzte in einer langen, erfolgreichen Liste von sieben KTM-MX2-Weltmeistern seit der österreichische Hersteller die Klasse in ihrem Premierenjahr 2004 gewann. Jonass steht nun in einer Reihe mit Fahrern wie Ben Townley, Tyla Rattray, Marvin Musquin, Ken Roczen, Jeffrey Herlings und Jordi Tixier und baut die Erfolgsserie des Red Bull KTM Teams, die seit 2008 anhält, weiter aus. Bis auf eine Saison, war KTM seit 2008 in jeder MX2-Saison erfolgreich.
„Seit ich angefangen habe, Motorrad zu fahren, war es mein Traum, Weltmeister zu werden und das ist mir bereits im ersten Lauf gelungen“, sagte Pauls Jonass, der wahrscheinlich seit Marvin Musquin 2010, in der Saison 2018 der erste Fahrer sein wird, der mit der #1 startet. „Mit dem Sturz in der zweiten Kurve habe ich mir das Leben selbst schwer gemacht. Dann bin ich aufgestanden und in der nächsten Kurve gleich wieder gestürzt! Ich war Allerletzter, aber zum Glück konnte ich am Ende Platz 5 einfahren und die Weltmeisterschaft gewinnen. 15 Podiumsplätze bei 19 Rennen bedeuten eine ziemlich gute Saison, aber jetzt freue ich mich auf ein bisschen Urlaub! Ich bin froh, das Jahr ohne Verletzungen zu beenden, so dass wir nach ein paar freien Tagen gleich mit den Vorbereitungen für die Saison 2018 beginnen können.“
Beim 71. Motocross of Nations im britischen Matterley Basin in zwei Wochen wird Jonass nicht an den Start gehen. Seine Teamkollegen Jorge Prado, Jeffrey Herlings, Tony Cairoli und Glenn Coldenhoff werden hingegen vor Ort sein, um für ihr Land zu fahren.
Dirk Gruebel (KTM-MX2-Teammanager): „Wir halten in dieser Klasse einen großartigen Rekord und Pauls hat heute mit seiner fantastischen Leistung dazu beigetragen. Über die Jahre haben wir bewiesen, dass es nicht nur das Bike ist, denn eine Vielzahl an Fahrern hat mit uns Weltmeisterschaften gewonnen, sogar ein Geheimtipp wie Jordi Tixier im Jahr 2014. Pauls ist dieses Jahr sehr gut gefahren. Manchmal hat er es ein bisschen zu spannend gemacht! Zu Beginn des Jahres lief es ein bisschen holprig, dann kam beim zweiten Rennen in Indonesien auch noch Pech dazu, aber er ist ruhig geblieben und hat konstant Punkte gesammelt. Er stand regelmäßig auf dem Podium. Es war eine herausragende Leistung, über die wir sehr glücklich sind.“
Joel Smets (KTM-Motocross-Factory-Racing-Sportdirektor): „Ich denke, es ist offensichtlich, dass das Team, das den Titel verdient hat, ihn am Ende auch gewonnen hat. In der MX2 war das nicht wirklich eine Überraschung, denn wir haben bereits vor zwei Jahren gesehen, dass Pauls den nötigen Speed und die Fähigkeiten mitbringt; die Chancen auf den Titel standen also nicht schlecht. Unser Ziel war der Titel und er hat bewiesen, dass er für die Aufgabe bereit ist. In der MXGP war die Ausgangslage eine andere, aber am Ende war das Ergebnis kein Schock, denn im Winter habe ich einige Zeit mit dem Team und Tony verbracht und ich konnte sehen, dass er noch einiges vorhat! Dieser Eindruck hat sich während der Läufe zur italienischen Meisterschaft und dem Trainingscamp im Dezember, wo er sich immer wieder verbessert hat, bestätigt. Viele haben nicht mehr an Tony geglaubt, aber es war offensichtlich, dass er immer noch über die nötige Motivation und den Ehrgeiz verfügt. Die diesjährigen Erfolge sind das Ergebnis der harten Arbeit der Fahrer, des Teams und natürlich der Mitarbeiter im KTM-Werk.“
Pit Beirer (KTM-Motorsport-Direktor): „Auch unter den schwierigsten Bedingungen haben unsere Jungs einmal mehr großartige Leistungen gezeigt. Ich und die gesamte Firma könnten nicht stolzer auf unseren Rekord in der MX2-Klasse in den letzten 10 Jahren sein, den wir dank eines fantastischen Motorrads, eines großartigen Teams und einer ganzen Reihe außergewöhnlicher Fahrer erzielen konnten. Es ist eine Freude, mit ihnen zu arbeiten und ihre Entwicklung bis hin zum Weltmeister miterleben zu können. Pauls ist eine sehr konstante Saison gefahren, eine Stärke, die wir seit seinem ersten Jahr bei uns erkannt haben. Ich habe immer großes Vertrauen in ihn und seine Fähigkeiten gehabt: Ich wusste, er würde eines Tages Weltmeister werden. Seine Reife und Fähigkeit, in allen Bedingungen schnell zu sein, hat diese Saison den Unterscheid gemacht und auch in schwierigen Momenten war er immer noch in der Lage, ein gutes Ergebnis einzufahren. Meine Glückwünsche richten sich an das Team; 2018 wird eine spannende und enge Saison, aber nun ist es erstmal an der Zeit, unsere Erfolge in der MXGP und MX2 zu genießen.“
Ergebnis MX2 Villars sous Écot 2017
1. Thomas Covington (USA), Husqvarna (1-2)
2. Hunter Lawrence (AUS), Suzuki (4-1)
3. Jed Beaton (AUS), Honda (3-4)
4. Jeremy Seewer (SUI), Suzuki (9-3)
5. Pauls Jonass (LAT), KTM (5-3)
Weitere KTM
8. Jorge Prado (ESP), KTM (14-7)
Finaler MX2-Meisterschaftsstand 2017
1. Jonass, 771 Punkte (MX2-Weltmeister 2017)
2. Seewer, 732
3. Thomas Kjer Olsen (DEN), Husqvarna, 579
4. Covington, 532
5. Benoit Paturel (FRA), Yamaha, 504
Weitere KTM
7. Prado, 460
Ergebnis MXGP Villars sous Écot 2017
1. Jeffrey Herlings (NED), KTM (3-1)
2. Tim Gajser (SLO), Honda (1-3)
3. Max Anstie (GBR), Husqvarna (4-2)
4. Romain Febvre (FRA), Yamaha (2-4)
5. Gautier Paulin (FRA), Husqvarna (5-6)
Weitere KTM
9. Glenn Coldenhoff (NED), KTM (7-9)
15. Tony Cairoli (ITA), KTM (9-DNF)
Finaler MXGP-Meisterschaftsstand 2017
1. Cairoli, 722 Punkte (MXGP-Weltmeister 2017)
2. Herlings, 672
3. Paulin, 602
4. Clement Desalle (BEL), Kawasaki, 544
5. Gajser, 530
Weitere KTM
10. Coldenhoff, 424